Sex oder Liebe. Antonio Rudolphios
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Das Problem mit dem Sender und Empfänger
Allerdings sollten Sie auch immer darauf bedacht sein, dass man sich richtig versteht. Bei ihr kommt vielleicht Liebe an, er meint aber Sex. Genau das ist hier das Problem. Und es ist darüber hinaus ein altes Menschheits-Problem. Missverständnisse haben schon zu Kriegen geführt. Es kommt immer auf Sender und Empfänger an. Wir senden eine Botschaft aus, die Antenne des Empfängers ist aber anders justiert. Die Morsezeichen werden nicht richtig verstanden - oder der Pilot spricht ein schlechtes Englisch mit dem Tower und wird nicht klar verstanden, weil er die falsche Antwort auf seine unverständliche Frage bekommt. Das kann zu einer Katastrophe führen. Und wer im Liebestaumel lebt, hört gar nicht mal genau hin. Denn der sucht sich seine Botschaften aus oder biegt sie sich so hin, wie er sie gerne verstehen möchte. Ein ganz simples Beispiel: Wir sind mit unseren Gedanken beim Abendessen, werden vom Gegenüber gefragt, was man denn plane und vorhabe. Natürlich antworten wir etwas über das vorgesehene Dinner. Doch unser Gesprächspartner war bereits beim nächsten Tag und verstand seine Frage auf die Pläne des nächsten Tages bezogen. Beide haben also ein gehöriges Missverständnis. Weil wir eben momentan in ganz anderen Welten sind und in verschiedenen Kategorien denken. Sie bekommen dann eine komische Antwort, die gar nicht zu Ihrer Frage passt. Deshalb sollten Sie immer klar und deutlich reden, nachfragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben oder spüren, dass Antworten nicht so richtig passen. Versuchen Sie auch immer herauszufinden, in welchem Gemütszustand sich Ihr Gegenüber gerade befindet. Das kann entscheidend für die Klärung über Sex und Liebe sein. Horchen Sie in Ihren Liebhaber genau hinein, bevor Sie sich auf Sex einlassen. Der ist doch die letzte Schranke vor der wahren Liebe, ja manche sagen sogar, Sex kommt erst, wenn man sich einig ist, zusammen zu leben und eine Liebe auf ewig einzugehen.
Nehmen Sie sich als Frau auch zurück, beherrschen Sie sich. Der Sex kommt schon noch früh genug. Vergessen Sie die Schmetterlinge im Bauch. Die fliegen auch noch länger. Legen Sie vor allem Ihre rosarote Brille ab. Auch die Sternchen funkeln später immer noch. Wenn sie sich beide wirklich lieben, dann bleiben Sie auch noch länger auf Wolke sieben. Behalten Sie sich den Liebestaumel für die feste Beziehung vor und werden Sie nicht kopflos, wenn plötzlich Adonis vor Ihnen steht oder der Clooney-Typ sie dahin schmelzen lässt.
Die schlechten Erfahrungen einer Frau
Frauen merken leider oft zu spät, dass sie „missbraucht“ wurden und nur als Sex-Objekt herhalten mussten. Dann ist die Enttäuschung groß. Und wenn sie einmal solche schlechten Erfahrungen gemacht haben, dann sind sie oft lange Zeit gar nicht mehr fähig, überhaupt eine Beziehung einzugehen. Sie werden unsicher, argwöhnisch und zweifeln dann auch an den guten Absichten eines neuen Liebhabers.
Eine Frau möchte zuallererst als Mensch wahrgenommen werden. Sie will ernst genommen werden - vor allem dann, wenn sie wahre Liebe sucht. Sie sucht jemanden, der ihr zuhört und sie versteht. Sie möchte natürlich wie jeder andere auch erst einmal ihr Gegenüber näher kennenlernen. Deshalb sollte sie auch keine Zweifel darüber offen lassen, was sie wirklich sucht und will. Machen Sie eine klare Ansage: „Ich suche eine Beziehung!“ Lassen Sie keine Missverständnisse aufkommen, wenn Sie auf Liebe fixiert sind.
Manche Männer deuten die Signale falsch und verstehen nicht so recht oder wollen nicht verstehen, was die Freundin denn nun wirklich möchte. Deshalb müssen die Absichten einer Frau unmissverständlich sein. Suggerieren Sie nicht, dass Sie Sex anstreben. Erst einmal muss eine intensive Beziehung aufgebaut werden.
Und eben hier beginnen ja die schlechten Erfahrungen. Da sitzt jemand vor ihr, der wie ein Hund mit dem Schwanz wackelt und ganz ungeduldig ist. Männer sind in der Beziehung sehr raffiniert. Sie treffen den Nerv von Frauen - vor allem, wenn sie erkennen, dass sie ihn mag. Wenn ein Mann das bemerkt, dann hat er ein leichtes Spiel, macht noch mehr Komplimente und arbeitet nur darauf hin, sie rumzukriegen. Bleiben Sie deshalb am Anfang stets cool und gelassen. Denn eine Beziehung entsteht ja nicht auf den ersten Blick, sie muss sich entwickeln. Denken Sie bitte immer daran. Gerade bei Online-Chats machen viele den Fehler, aus Bildern und Worten Liebe zu konstruieren. Das geht ja nun gar nicht. Man muss einen Menschen persönlich treffen, mit ihm Auge in Auge diskutieren, seine Gestik und Mimik erleben, ihn löchern und fragen. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild im direkten Kontakt über eine längere Zeit. Überlegen Sie sich genau, was Sie über ihn wissen wollen. Auch wenn es ihn nervt, dass Sie quasi wie in einem Verhör seine Lebensumstände und Ansichten abfragen, es muss einfach sein. Sonst würden Sie ja mit jemandem ins Bett gehen, den Sie gar nicht richtig kennen. Es ist reiner Selbstschutz, den Sie immer bedenken sollten, damit Sie eben keine schlechten Erfahrungen machen.
Was sucht sie wirklich?
Natürlich müssen Sie sich selbst darüber im Klaren sein, was Sie wirklich suchen. Nehmen Sie Ihre Emotionen zurück, selbst wenn der Traumprinz plötzlich vor Ihnen steht. Frauen begehen hier oft den Fehler, ihm allzu früh zu zeigen, dass sie auf ihn stehen. Nehmen Sie Ihre Körpersprache zurück, bleiben Sie etwas reserviert, öffnen Sie nicht gleich Ihr ganzes Herz. Dazu haben Sie später noch Gelegenheit genug. Noch eins ist ganz wichtig: Wenn man sich zum ersten Date verabredet, ohne sich vorher gesehen zu haben, fühlen sich manche Menschen auch verpflichtet, gleich intimere Kontakte einzugehen, selbst wenn nicht die Erwartungen erfüllt werden. Nein, dass müssen Sie nicht! Wenn der Typ Ihnen nicht gefällt, dann sagen Sie es auch. „Sorry, aber ich habe mich Dir anders vorgestellt. Du entsprichst leider nicht meinen Erwartungen, Du bist nicht mein Typ!“ Basta. Gehen Sie nicht aus Mitleid sexuelle Kontakte ein. Das bringt doch nichts. Und versuchen Sie auch, sich beim ersten Date zusammenzureißen. „Ich möchte Dich erst noch näher kennenlernen, bevor ich mich auf Sex einlasse!“ Klare Ansage. Und so sollte es auch sein. Sie gehen doch nicht mit jemandem ins Bett, den Sie gar nicht richtig kennen oder der Ihnen überhaupt nicht gefällt. Häufig ist es doch so, man sieht ein geschöntes oder retuschiertes Bild - alles ganz gut. Aber in Wirklichkeit hat der Mann Pickel im Gesicht oder einen zu starken Bartwuchs. Umgekehrt geht er ja auch nicht mit einer Frau ins Bett, deren Brüste zu klein sind, wenn er auf große Brüste steht. Das wäre doch eine Verlegenheitsnummer. Ja, wenn man not-geil ist, nimmt man alles - nach der Devise, wenn´s dunkel ist, sind alle Frauen gleich, also knips das Licht aus beim Sex. Das sollten Sie sich wirklich nicht antun. Es muss schon passen. Wenn alles stimmt, kann man sich auf mehr einlassen.
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