Aus der Geschichte der Deutschen Seemannsmission. Jürgen Ruszkowski

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die Stadt an vier Ecken anstecken und, wenn das Volk zum Feuer lief, in der Verwirrung alle Evangelischen niedermachen wollten.

      »Awert dit war ruchbar durch einen Goltschmidt. Idt was aber in der Nacht sulken Bysterwedder von blixen und donner, dat de lude menten, de welt wolde ein Ende nehmen. Awert de evangelisken Borger hadden sick darub gerüstet yn ihren huseren mit geschutte und andere wehre und etliche hatten 5‚ etlich 7 und etliche 10 Bootsmanns mit Wehre in eren Huseren unde de ganze Nacht eine luchte mit branden Lichten vor eren düren up der Straten hengende.«

      Gleich nach der Durchführung der Reformation sehen wir in Hamburg, Lübeck und Bremen neue Seemannshäuser entstehen. In Hamburg war zu diesem Zweck die Schiffergesellschaft auf neuer Grundlage umgeformt, deren Stiftungsurkunde fast wörtlich an den Lutherschen Kleinen Katechismus anknüpft, nämlich: »Nachdem der allmächtige, der alle Menschen geschapen unde mit aller Notdurft die nicht uth egener Vernunft edder vornehmende, sundern uth luterer Gnade unde Barmhertigkeit se doch den Glöwigen thon Troste unde, as solkens göttliche Schriften vermelden, erholden mutt... is in betrachtinge sulliker anfelliger Not, de jedermann, he sie schipper, stuermann, bootsmann, schriveren und all andere seefahrenden Lüde, von göttlicher Ungnade, unstümigkeit des weders, ok aller notdürftiger anfälliger Krankheit, Lemnisse (Lähmung), Verderven und Ungesundheit, welches doch godt der allmächtige to ewigen Tagen verhöden will, disse Ordinatie vullenitagen (vollzogen)...«; weiter heißt es: «Des hebben vorerst von den schipperen de durch godes gnade, ingewinge götlichen Wortes und Betrachtung aller Krankheit darto sind bewagen worden angenamen.« Es sollen nun zunächst Wege und Mittel beschaffen werden, um »darmyt den seefahrenden armen unde kranken eyn nye hospital unde gasthuse optorichten unde de Kranken, de tidt ehres levendes darmit nach ihrer Gelegenheit versorgen unde underholen«. Auch die Islandfahrer-Bruderschaft schließt sich ganz bewusst der Reformation an. Das Buch von 1543 ist folgendermaßen betitelt: »Dyth jegenwartige bok belangett den gemeynen broderen und Koplüden, de van Hamborch aff up Ißland segeln unde darsulvest hanteren unde de de Broderschop St. Annen, wo se vorhen im unvorstande geheten unde geholfen is, de nur tor Thidt im rechten verstande: Gott sy ewig loff: ‚Christus Broderschop’ billiker mach genomet werden, helpen holden und den vorthsetten. «.

      »Gewet unde ju shall gegeven werden.«

      1556 ist man endlich so weit, dass das »Trosthaus«, wie man es schön und treffend benannt hat, draußen am Schaartor gebaut werden kann, wobei ihnen ein wichtiges Anliegen war, dass nicht nur irgend ein notdürftiges Gebäude hingestellt wurde, sondern »dat it ok der Stadt zierlich syn möge«. Das Haus war gedacht als Kranken- und Waisenhaus. Für die Waisenkinder sollte neben dem Verwalter eine »dogentsame bedürftige Witwe« angenommen werden als eine rechte »Trostmutter«. Alles Geld, das durch die Beiträge und Brüche einkommt, wird genau verzeichnet und darüber jährlich Rechenschaft abgelegt. Die ganze Stiftung ist dem Hamburger Rat unterstellt. Jeder einzelne Schiffsmann wird herangezogen und die Namen verzeichnet, »sowohl derer, so wat gegeven unde derer, so nich gegeven hätten«. Bei denen soll man »ein nulla bytekenen ob dat men weten möge, wenn solke gesellen van unseren Armenhuse in künftigen Tiden etwas begehren möchten, sie in erer Armut wedderum nicht gehöret werden«. Man war weit davon entfernt, durch solche wohltätige Einrichtung Bettelei und unordentliches Wesen zu fördern. Darum wird straffe Zucht und Aufsicht geführt. »Wo awerst jemandt bübisch, ungehorsamb und motwillig befunden würde mank dem Seevolke, schall he dieser Stiftunge nichts hebben to geneten. Denn alles christliches bestellinge und Woldaten sollen förderinge und reizunge syn tor Dogend und Gottseligkeit und nicht tor Sünden Motwillen edder einiger Bosheit. Im Falle ook, dat sick jemand unschicklich in dissem Huse hielte, shall he dat stede wedder entsetzt uns syne Unterholding dasülwst berofen syn und so jemand um sine Gebrecklichkeit willen in dit Hus genommen und wedder gesund ward und sine Kost verdeenen kann, shall he na der vorstehendere Erkenntnisse wedder tor syne Arbeit gewiesen werden. Ob dat de baven Billigkeit mit unnödiger unkosten nicht beschweret und unchristlichem Lediggange und Fulheit keene Steede gegewen werde.« Auf dieser Grundlage hat das Seefahrer-Armenhaus seither bestanden und besteht, wenn auch umgebaut, bis zur Zerstörung durch den zweiten Weltkrieg. Die Islandfahrer-Armenkasse ist nachher an das Seefahrer-Armenhaus übergegangen. Später kommt dann noch hinzu, die Kasse der »Stücke vom Achten«, eine besondere »Sklavenkasse«, für die in allen Hamburger Kirchen und Gottesdiensten gesammelt wurde und die dazu bestimmt war, die von Seeräubern und Piraten gefangenen Hamburger Seeleute zurückzukaufen. Der Name stammt von einer portugiesischen Münze (pesos d‘otte). Es waren besonders die Raubstaaten von Tunis-Algier, die bis in die Nordsee hinein die Meere unsicher machten und die Hamburger Schiffe zwangen, in Konvoi zusammenzufahren unter Bedeckung von einem Kriegsschiff. Dies reichte freilich nicht aus. Deutschland hatte keine Kriegsflotte und Hamburg allein konnte keine stellen. So waren, bis 1830 die nordafrikanischen Piraten von den Franzosen niedergekämpft waren, die deutschen Schiffe schutzlos. Erst die Einigung und die Schaffung des Reiches hat der deutschen Handelsflotte auf dem Weltmeer die Geltung und seinen Seeleuten Schutz gebracht, die sich andere Nationen lange verschafft hatten. Die alte Sklavenkasse der »Stücke vom Achten« ist jetzt eine Witwen- und Waisenkasse und wird von den Oberalten der Schiffer verwaltet.

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