Eine Reise nach Schwerin. Jürgen Ruszkowski

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Eine Reise nach Schwerin - Jürgen Ruszkowski gelbe Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski

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der 1950er erinnert, hatte ich von hier aus doch an den Wochenenden meine Heimfahrten – Umsteigen in Bad Kleinen – zu meinen Eltern und Freunden in Grevesmühlen unternommen. Auch anlässlich meines Postdienstes war ich zum Be- und Entladen der Bahnpostwagen oder zur Mitfahrt mit einem solchen bis Neubrandenburg – einmal auch bis nach Pasewalk – oft hier auf den Bahnsteigen (siehe die Bilder auf der Folgeseite).

      Auch in Schwerin konnte ich per Aufzug mit dem Fahrrad problemlos in die tiefer gelegene Bahnhofseingangshalle gelangen.

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       Postkollegen beim Verladen von Paketen

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       im Bahnpostwagen auf der Strecke Schwerin – Pasewalk

      Wieder in Schwerin

      Da meine Anreise an einem Sonntag erfolgte, fand ich die Straßen vom Bahnhof zum Pfaffenteich und weiter daran entlang fast dörflich-idyllisch ruhig vor. Das Wetter meinte es gut mit mir. Statt mein Gepäck – wie zunächst geplant – sofort zum Hotel zu bringen, unternahm ich erst eine Radtour durch die Schweriner Innenstadt.

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      Blick vom Pfaffenteich zum alles überragenden Dom –

      zu diesem Prachtbau norddeutscher Backsteingotik hatte ich eine ganz besonders innige Beziehung – dem Dom sei daher ein gesondertes Kapitel mit vielen Bildern gewidmet

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       Blick vom Pfaffenteich auf den Turm der ehemaligen Post

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       Arsenal

      Vorbei ging es am Arsenal – in dem Gebäude herrschte zu meiner Jugendzeit Anfang der 1950er Jahre die Partei-Willkür mit zermürbenden Verhören, die einer meiner Leitbilder (siehe Vorgeschichte) über sich ergehen lassen musste.

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       Arsenal

      Wenige Schritte weiter schon war ich an meiner früheren Wirkungsstätte, dem damaligen Hauptpostamt und der Oberpostdirektion in der Mecklenburgstraße in der Schweriner City.

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       Die Hauptpost – von 1950 bis 1953 meine Wirkungsstätte

      Dieser schöne alte unter Denkmalschutz stehende Bau steht offenbar seit Jahren leer und macht einen erbarmungswürdigen Eindruck. Er wurde 1892-97 im Stil der Neorenaissance nach einem Entwurf von E. Hake errichtet. Die alten Holzfenster vergammeln und die Fassade ist verschmiert. Hier ging ich als junger Bursche täglich meiner Arbeit nach.

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       Hauptpostamt Schwerin – vorne rechts führte der Eingang zum Hof

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       Hauptpostamt Schwerin – die Hofseite

      Der links abknickende Flügel beherbergte das früher noch zur Post gehörige Telegrafenamt. Hier vermittelten die „Fräulein vom Amt“ damals noch die Ferngespräche. Zwischen den beiden Gebäuden war die Einfahrt, durch die mich mein täglicher Weg zur Arbeit führte. Hinter den großen Fenstern unten links war die Wertabteilung. Dahinter wurden die Briefe noch von Hand sortiert. Postleitzahlen gab es nur für Regionen, noch nicht für Orte oder gar Zustellbezirke. Daher mussten wir noch die Geographie kennen und die Orte an den Bahnstrecken auswendig lernen. Die Postbeförderung war damals – nicht nur in der DDR – noch sehr personalaufwendig.

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       Postausweis von 1950

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       Postausweis von 1950

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       Direkt unterhalb des Domturms die Post – rechts das Telegrafenamt

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       Hauptpostamt Schwerin – die Hofseite von der Bischofstraße aus

      Im rechts abknickenden Flügel befanden sich unsere Unterrichtsräume, in denen wir Fachkunde lernten.

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       Geographieunterricht bei der Post

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       Die damaligen Post-Ausbilder Meltz – Hansen – Gerth

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       Meine Post-Lehrlingskolleginnen 1953

      Weiter rechts in dem abknickenden Flügel befand sich die streng geheim zu haltende und für uns unzugängliche Zensurstelle des Staatssicherheitsdienstes. Alle Post kam direkt nach der Kastenleerung vor dem Stempeln hierher und wurde in Säcken vor die Tür gelegt. Vor der Einstellung in den Postdienst hatten wir uns nicht nur zur Einhaltung des Postgeheimnisses, sondern auch zur Verschwiegenheit über die Zensur schriftlich zu verpflichten.

      Meine Fahrradtour ging zunächst durch die bekannten Straße und Gassen der Altstadt – Schmiedestraße – Schusterstraße – heute eine weitläufige Fußgängerzone – die ich aber mit dem Fahrrad bequem durchfahren konnte. Alte Erinnerungen wurden wieder wach. In der Schusterstraße befand sich die Werkküche der Post, in der wir täglich eine warme Mittagsmahlzeit einnehmen konnten.

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      In diesen alten Mauern in der Schusterstraße im ersten Stock befand sich damals die Werkküche der Post, in der wir mittags aßen.

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       Blick in die Schlossstraße von der Schlossbrücke aus

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       Blick aus der Schlossstraße auf das Schloss

      Durch die Schlossstraße – vorbei an den repräsentativen Gebäuden der Landesregierung – Anfang der 1950er Jahre noch von

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