Wie man Geld behält. Peter Cavallo

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Wie man Geld behält - Peter Cavallo

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      Das Zentralbankgeld - auch „Basisgeld“ oder „Geldmenge M0“ genannt - umfasst erstens die Banknoten, die Du und ich bei mir tragen, und zweitens die Zentralbankguthaben der Banken.

      Wenn Du hörst oder liest, dass Zentralbanken Geld in die Märkte „pumpen“ bedeutet dies, dass die Zentralbanken den Banken die Möglichkeit geben, die Guthaben auf ihren Zentralbankkonten aufzufüllen, natürlich gegen Gebühr (Zins).

      Der Zweck dahinter ist folgender:

       1. Der Zahlungsverkehr zwischen den Banken

      Wie funktioniert das eigentlich, wenn Sie von einer Kölner Bank 1000,00 €uro auf ein Konto überweisen, dessen Empfänger bei einer Frankfurter Bank ein Konto unterhält?

       In Köln wird kein Geldtransporter gemietet, der zehn 100- €uro-Scheine nach Frankfurt bringt. Stattdessen findet parallel zu den Kontobewegungen auf den Kundenkonten eine Buchung auf den Zentralbankkonten der beiden betroffenen Banken statt.Parallel zu jeder Buchung müssen auf den Zentralbankkonten der beiden Banken Plus- und Minus- Buchungen erfolgen.

       2. Geldverleih zwischen verschiedenen Geschäftsbanken von Zentralbankgeld

      Sollte die Kölner Bank ins Minus rutschen und dadurch in Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann sie sich über die Zentralbank von einer anderen Geschäftsbank Geld leihen. Man nennt dies auch den Geld- oder Interbankenmarkt. Wenn sich die Banken untereinander nicht mehr trauen, kann dieser zusammenbrechen. Auch dies ist ja, wie bekannt, schon passiert.

      Aber das ist nicht das Ende der Bank - weit gefehlt. Bekommt eine Bank auf dem Interbankenmarkt kein Geld mehr, kann sie sich von der Zentralbank einen sogenannten Über-Nacht-Kredit geben lassen bzw. beantragen. Dieser ist natürlich mit einem etwas höheren Zinssatz belegt.

      

       3. Mindestreserven

      Jede Bank benötigt eine Mindestreserve. Im €uroraum beträgt dieser ein Prozent. Hat eine Bank auf ihrem Zentralbankkonto ein höheres Guthaben als die ein Prozent Mindestreserve, sagt man dazu

      „Überschussreserve“.

      Nehmen wir einmal an, ein Kunde zahlt 100 €uro Bargeld auf sein Konto ein. So kann nun die Bank dieses Geld auf ihr Konto bei der Zentralbank einzahlen. Das Geld wird mit einem Werttransporter unter strenger Bewachung zur nächsten Zentralbankfiliale gebracht.

      Das eingezahlte Bargeld ist nun auf dem Konto (die Bankleitzahl ist Kontonummer bei der Zentralbank). Nun ist es dieser Bank erlaubt - Achtung jetzt kommt´s! - einen Kredit in Höhe von 10.000 €uro zu gewähren.

      So funktioniert das Ganze:

      Ein kreditwilliger Kunde geht in die Bank und möchte einen Kredit. Nun wird der Kunde geprüft auf seine Bonität, die Schufa wird befragt, gegebenenfalls werden Sicherheiten verlangt usw. Sofern alles zur Zufriedenheit der Bank ist, bekommt der Kunde ein neues Konto bei der Bank. Auf diesem Konto wird nun von der Bankbuchhaltung zum Beispiel ein Minus von 10.000 €uro gebucht. Des Weiteren wird das Konto über die gesamte Kreditlaufzeit immer wieder mit Zinsen belastet.

      Gleichzeitig bekommt der Kunde die 10.000 €uro auf sein Girokonto gebucht. Jetzt ist der Kunde glücklich und kann sich seinen Wunsch - was auch immer dies gewesen ist - erfüllen. Klar - jetzt ist der Kunde in der Pflicht, die monatlichen Zinsen sowie die Tilgungsrate zu begleichen, bis der Kredit getilgt ist.

      Nochmals, zum besseren Verstehen: Die Bank benötigt lediglich ein Prozent Bargeld, um dann 99 Prozent Geld aus dem Nichts zu erschaffen. Das Geld ist in Wirklichkeit gar nicht da.

      

      „Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, dass man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, dass man es ihm gibt.“ (Arthur Schopenhauer)

       Hier ein Auszug aus der Website www.bundesbank.de 2015:

       „Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Kreditinstituten, auf Girokonten bei den nationalen Zentralbanken (NZBen) Pflichteinlagen zu unterhalten: diese werden als ,Mindestreserven’ oder ,Reserve-Soll’ bezeichnet. Die Höhe der von jedem Institut zu unterhaltenden Mindestreserven richtet sich nach seiner Reservebasis.

       Das Mindestreserve-Soll eines Instituts wird ermittelt, indem die Mindestreservebasis mit einem Mindestreservesatz multipliziert wird. Die EZB wendet einen einheitlichen positiven Reservesatz auf den überwiegenden Teil der in der Mindestreservebasis enthaltenen Bilanzposten an. Dieser Mindestreservesatz wurde zu Beginn der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion auf 2% festgesetzt und ab dem 18.01.2012 auf 1 % abgesenkt. Wie bereits erwähnt, wird das Mindestreserve-Soll jedes einzelnen Instituts durch Anwendung des Mindestreservesatzes auf die Mindestreservebasis berechnet. Die Institute haben einen einheitlichen Freibetrag von 100.000 Euro von ihrem Mindestreserve-Soll abzuziehen. Mit diesem Freibetrag sollen die Verwaltungskosten bei einem sehr geringfügigen Mindestreserve-Soll verringert werden.

       Zur Erfüllung ihrer Mindestreservepflicht müssen Kreditinstitute Guthaben auf ihren Girokonten bei den NZBen unterhalten. Dabei erlaubt das Mindestreservesystem des Eurosystems den Geschäftspartnern eine Durchschnittserfüllung der Mindestreserve; dies bedeutet, dass sich die Erfüllung der Mindestreservepflicht nach den durchschnittlichen Kalendertagesendguthaben auf den Mindestreservekonten innerhalb einer Mindestreserve- Erfüllungsperiode bemisst.

       Das Eurosystem will gewährleisten, dass das Mindestreservesystem weder das Bankensystem im Eurogebiet belastet noch den effizienten Ressourceneinsatz behindert. Aus diesem Grund werden die Mindestreserveguthaben der Kreditinstitute verzinst, und zwar zum durchschnittlichen marginalen Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte während der Mindestreserve-Erfüllungsperiode (gewichtet nach der Anzahl der Kalendertage). Dieser Satz liegt daher sehr nahe bei den kurzfristigen Geldmarktzinssätzen.

       Die wichtigsten Funktionen des Mindestreservesystems sind die Stabilisierung der Geldmarktsätze und die Vergrößerung der strukturellen Liquiditätsknappheit im Bankensystem (Quelle: Die Geldpolitik der EZB. Europäische Zentralbank, Frankfurt 2004).

       Daten zur Höhe des Mindestreserve-Solls und der Mindestreserve-Erfüllung werden im Statistikteil der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank auf Seite *42 veröffentlicht.“

      „Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“ (Jean-Jacques Rousseau)

       Jetzt kommt noch etwas Wichtiges.

      Die Zentralbank überwacht bzw. begleitet jede Überweisung von einer Bank zu anderen Banken. Nicht jedoch die Überweisungen im eigenen Haus. Dies ist sozusagen eine Buchung innerhalb der Bankbuchhaltung.

      Ebenso kann Geld von der Zentralbank niemals auf das Girokonto eines Privatkunden gebucht werden. Geld von der Zentralbank kann nur von den Banken in Form von Banknoten angefordert und in Umlauf gebracht werden. Dies passiert dann wieder mittels Kreditvergabe.

      Das Geld der Zentralbank ist somit die Grundlage für die Kredit-(Geld-)Schöpfung der Geschäftsbanken.

      Kennst

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