EPUB3 und KF8 verstehen. Andreas Kämmerle
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Unterstützt ein Lesegerät eine über object eingebettete Struktur oder ein Dateiformat nicht, wird zunächst der bindings-Container auf den nicht unterstützten MIME-Type geprüft und bei Erfolg das in diesem Element referenzierte XHTML-Dokument aufgerufen. Erst wenn keine Entsprechung in den Bindings existiert bzw. auch das geskriptete Inhaltsdokument nicht wiedergegeben werden kann, werden die elementeigenen Alternativen verwendet.
1<manifest>
2 <item id="diashow" href="diashow.xml" media-type="application/slideshow"/>
3 <item id="kapitel_jsplayer" href="kapitel_jsplayer.xhtml" media-type="application/xhtml+xml" properties="scripted"/>
4 […]
5</manifest>
6[…]
7<bindings>
8 <mediaType handler="kapitel_jsplayer" media-type="application/x-shockwave-flash"/>
9</bindings>
Listing 2.9 Fallback-Handling durch die bindings-Komponente
Anhand des Listings 2.7 soll ein solches Szenario aufgezeigt werden. Per object-Element (siehe Kapitel 2.2.1) ist eine Flash-Datei zur Darstellung des Videoplayers (MIME-Type application/x-shockwave-flash) in ein HTML-Dokument eines EPUBs eingebunden. Kann das Lesegerät dieses Dateiformat nicht darstellen, unterstützt jedoch Skripting-Inhalte, wird das mediaType-Element mit identischem MIME-Type in media-type gefunden [8] und stattdessen die Inhaltsdatei, auf die über die ID im handler-Attribut verwiesen wird, aufgerufen. Dieses XHTML-Dokument, welches im Manifest referenziert sein und das Attribut properties="scripted" besitzen muss [3], enthält eine vergleichbare Umsetzung eines Videoplayers auf Basis von JavaScript.
Auf diese Weise können skriptbasierte Alternativen für externe Inhalte implementiert und, über die eigenen Möglichkeiten von object hinaus, komplexe Fallback-Lösungen vorgesehen werden. Die Fallback-Struktur des bindings-Containers hat grundsätzlich Priorität gegenüber Element-spezifischen Mechanismen wie den Kindelementen des object-Elements. Lesegeräte, die JavaScript unterstützen, müssen das bindings-Element auswerten.
Da je Medientyp lediglich ein handler-Dokument definiert werden kann, stößt diese Fallback-Lösung bereits bei der Verwendung zweier Dateien mit selbem MIME-Type an seine Grenzen.
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