Dojos für Entwickler 2. Stefan Lieser

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Dojos für Entwickler 2 - Stefan Lieser

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Digitalfotografie hat die analoge Fotografie im Prinzip verdrängt. Ich selbst möchte die Möglichkeiten der Digitalfotografie auch nicht mehr missen, unter anderem deshalb, weil ich in digitalen Fotos viel besser Ordnung halten kann. Zwar muss ich auch bei jeder Fotodatei entscheiden, in welchen „Schuhkarton“ ich sie ablege, sprich: wo ich sie speichere. Doch mithilfe sogenannter Tags oder Keywords, zu Deutsch: Schlagworte, kann ich weitere Ordnungskriterien anlegen, die orthogonal zur Verzeichnisstruktur sind.

      Orthogonal bedeutet hier, dass die Schlagworte unabhängig vom Speicherort der Datei sind. Ich kann die Schlagworte ändern, ohne die Datei verschieben zu müssen. Und ich kann die Datei verschieben, ohne dass sich dadurch die Schlagworte verändern würden. Beide sind unabhängig, eben orthogonal. Beim Schuhkarton war das nicht so! Ein Bild im Schuhkarton „Dampfloks“ und auch unter „Familienfotos“ abzulegen geht nur mit entsprechenden Kopien der Bilder.

      Doch wie funktioniert das Verschlagworten von Fotodateien? Eine JPEG-Datei enthält neben den Bilddaten auch Metadaten, die sogenannten Exif-Daten. In diesen Metadaten ist beispielsweise hinterlegt, wann die Aufnahme getätigt wurde und welche Kamera, Brennweite, Belichtungszeit etc. verwendet wurden. Hier ist auch ein Platz für Schlagworte vorgesehen, siehe Abbildung 1.

figure2a

      [Abb. 1]

       In den Tags lassen sich Schlagworte speichern.

      Bei Verwendung von Schlagworten stellen sich nun prinzipiell zwei Fragen:

       Wie werden mehrere Schlagworte abgelegt?

       Wie werden hierarchische Schlagworte abgelegt?

      In der Datei ist nur eine Eigenschaft für Schlagworte definiert. Will man dort mehrere Schlagworte reinschreiben, müssen diese durch ein Komma getrennt werden. Will ich ein Foto also mit den Schlagworten „Blumen“ und „Wald“ versehen, müssen die Schlagworte kommagetrennt in den Metadaten abgelegt werden: „Blumen, Wald“.

      Hierarchische Schlagworte waren ursprünglich im IPTC-Standard nicht vorgesehen. Hierarchische Tags sind zum Beispiel nützlich, wenn man die Fotos mit den Namen der abgebildeten Personen versehen möchte. Da können einige Personen zusammenkommen, sodass es sinnvoll ist, beispielsweise Personen/Familie/Stefan von Personen/Freunde/Stefan zu unterscheiden.

      Adobe hat hierarchische Schlagworte erstmalig in den XMP-Daten abgelegt. An diese „Vorlage“ sollten sich nun alle Softwarehersteller halten.

      Die Aufgabe für diesen Monat lautet: Durchsuchen Sie ein Verzeichnis, und listen Sie alle gefundenen Schlagworte in einer Hierarchie auf. Die Auflistung kann auf der Konsole erfolgen. Genauso gut können Sie aber auch eine grafische Benutzerschnittstelle verwenden und ein TreeView-Control entsprechend füllen.

      Um an Testdaten zu kommen, können Sie die Fotoverwaltung Ihrer Wahl verwenden. Am Anfang steht „Forschungsarbeit“, um herauszufinden, wie genau nun die Schlagworte in den Exif-, IPTC-, XMP- oder sonstigen Metadaten abgelegt sind. Und natürlich müssen Sie den Zugriff auf die JPEG-Dateien nicht selbst programmieren, für diesen Zweck gibt es fertige .NET-Bibliotheken. Selbst im .NET Framework ist ab 3.0 dazu einiges vorhanden.

      Wer mag, kann die Übung dann erweitern: Listen Sie die Dateinamen aller Fotos, die mit einem gewählten Schlagwort versehen sind. Viel Spaß beim Durchforsten Ihrer Fotosammlung.

       [ml]

      Lösung 2

      JPEG-Metadaten auslesen

      Ausgezeichnete Fotos

      Mit den Formaten Exif und IPTC können Sie JPG-Dateien Stichworte zuordnen. Viele Hersteller von Grafikpro­gram­men nutzen dieses Format aber nicht. Dieses und weitere Probleme löst Stefan auf seinem Weg zur digitalen Fotosammlung.

      Dieses Mal begann die Übung für mich mit einem Spike. Ich hatte zwar eine grobe Vorstellung davon, wie die Metadaten mithilfe von .NET-Bordmitteln aus den JPEG-Dateien ausgelesen werden können. Aber schon die Frage, welche Assemblies dafür referenziert werden müssen, konnte ich nicht beantworten. Folglich habe ich als Erstes ein Spike-Projekt in meiner Visual-Studio-Solution angelegt. Darin habe ich so lange herumprobiert, bis ich einige Metadaten aus einer JPEG-Datei auf der Konsole ausgeben konnte. Dabei habe ich gelernt, welche Assemblies referenziert werden müssen, es sind:

       PresentationCore,

       WindowsBase,

       System.Xaml.

      Nach dem Hinzufügen dieser drei Referenzen, die alle aus dem Bereich WPF stammen, konnte ich mit meiner kleinen Minianwendung starten. Bei meinen Spikes verwende ich üblicherweise NUnit [1], um mithilfe des ReSharper-Unit-Test-Runners [2] eine Methode innerhalb von Visual Studio ausführen zu können. Typischerweise werden für solche Zwecke wohl eher Konsolenanwendungen erstellt. Ich bevorzuge die Variante über Tests, weil ich so in meinem Spike-Projekt viele Methoden unterbringen kann, die ich mit dem Test-Runner bequem einzeln starten kann. Bei einer Konsolenanwendung müsste man sich in solchen Fällen Gedanken machen, wie man unterschiedliche Teile eines Spikes ausführt. Ein kleines Menü wäre denkbar, oder auch das Auskommentieren einzelner Teile. Für mich ist das Starten über den Testrunner die einfachste Variante. Ausgaben auf der Konsole sind natürlich trotzdem möglich.

      Metadaten lesen

      Mein erster Spike schreibt alle Metadaten, die über Properties der Klasse BitmapMetadata zur Verfügung stehen, auf die Konsole, siehe Listing 1. Gestartet wird diese Methode durch eine kleine Testmethode, die Listing 2 zeigt.

      Listing 1

      Metadaten ausgeben.

      public class Exif { public static void ShowExif(string filename) { BitmapSource img = BitmapFrame.Create( new Uri(filename, UriKind.Relative)); var metadata = ( BitmapMetadata)img.Metadata; Console.WriteLine( metadata.CameraManufacturer); Console.WriteLine(metadata.CameraModel); Console.WriteLine(metadata.Author); Console.WriteLine(metadata.DateTaken); Console.WriteLine(metadata.Format); foreach (var keyword in metadata.Keywords) { Console.WriteLine(keyword); } Console.WriteLine(metadata.Location); Console.WriteLine(metadata.Rating); Console.WriteLine(metadata.Subject); Console.WriteLine(metadata.Title); } }

      Listing 2

      Den Spike starten.

      [TestFixture] public class RunDemos { [Test] public void Spike_1() { Exif.ShowExif(@"..\DSCF1243.JPG"); } }

      Die Verwendung der Klasse BitmapMetadata hat den Vorteil, dass sie sehr leicht zu bedienen ist. Das liegt vor allem daran, dass die wichtigsten Metadaten aus der JPEG-Datei als Properties unmittelbar zur Verfügung stehen.

      Das gilt allerdings nicht für alle Metadaten. Denn das Modell der Metadaten muss natürlich so flexibel sein, dass es erweitert werden kann, ohne dass in diversen Frameworks zusätzliche typisierte Properties ergänzt werden müssten. Folglich musste man sich für den Zugriff auf die Metadaten einen allgemeineren Ansatz überlegen. Die Metadaten einer Bilddatei werden jeweils über ­einen Pfad identifiziert. Mithilfe des Metadaten-Pfades und der Methode GetQuery können sämtliche Metadaten ausgelesen werden:

      var

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