Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co.. Maximilian Buckstern

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Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co. - Maximilian Buckstern

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Verlage und eBook-Plattformen den technischen Anforderungen der Kindle-Nutzer anpassen. Bestes Beispiel dafür ist das Project Gutenberg (http://www.gutenberg.org/), eine Hauptquelle für klassische Literatur in digitaler Form. Das eBook-Business ist aktuell ein Systemgeschäft, in dem der Händler dem Kunden die Hard- & Software sowie eine komfortable Inhalte-Plattform bietet. APPLE hat mit iTunes gezeigt, wie das erfolgreich geht. SONY und AMAZON haben nachgezogen. Und GOOGLE könnte mit der kostenlosen Smartphone-Plattform Android für alle zum Spielverderber werden. APPLE hat in Deutschland als Newcomer in der Buchhandelsszene bisher keine Bäume ausgerissen und einen langsamen Start hingelegt. Den Leuten aus Cupertino war das Verhandeln und Verträge schließen mit den vielen kleinen Verlagen zu mühsam. Man hat, wie in der Musik- und Filmindustrie, zuerst nur ein paar sehr große Medienunternehmen für die eigene Software-Plattform „iBooks“ gewonnen. Mit dem Ergebnis, dass der deutsche APPLE-Buchshop wie ein unterernährtes Stiefkind des iTunes-Stores wirkt. SONY, nach Ausflügen in die Medienindustrie inzwischen wieder eine Hardware-Company, hat sich den steinigen Weg über die Verlage gleich gespart und kooperiert seit 2009 via System-Software „Reader Library“ mit größeren deutschen Buchhändlern. Dazu gehören die MAYERSCHE und THALIA. Daher liegen in manchen Buchläden auch die SONY PRS-Geräte zum Verkauf aus. Nach meiner Beobachtung ist das eine triste Angelegenheit. Den auf Druckerzeugnisse fixierten, mehrheitlich weiblichen Buchhändlern fällt es sichtlich schwer, den Kunden elektronische Hardware schmackhaft zu machen. Ich kann es ihnen nicht verdenken, schließlich dürften die eReader die Schaufel des Totengräbers sein für den stationären Buchhandel. Große Buchketten in Deutschland treten inzwischen sogar mit „eigenen“ eReadern am Markt an, wie THALIA mit dem Oyo (von MEDION) oder WELTBILDs Aluratek Libre. Das ist pure Selbstverteidigung. Und dringend notwendig. Was nämlich passieren kann, wenn man den eBook-Zug verpasst, ist in den USA zu beobachten. Dort erlebte BORDERS, einst einer der größten Bookseller, seinen dramatischen Abstieg in die Insolvenz, während sich der Konkurrent BARNES & NOBLE (B&N) mit dem innovativen eReader Nook gegen den Niedergang des Filialgeschäfts und AMAZON stemmen kann. Die eBook-Reader bringen Umsatz. „Mitglieder, die einen Nook besitzen, kaufen insgesamt 60 Prozent mehr Bücher und geben im Durchschnitt 120 Prozent mehr Geld bei BARNES & NOBLE aus“, berichtete 2011 der B&N-Chef, Len Riggio auf dem jährlichen Treffen der Association of American Publishers. AMAZON hat in Deutschland erst am 21. April 2011 seinen Kindle Shop geöffnet. Das war ein wichtiger Moment, um hierzulande die Verbreitung von eBooks zu beschleunigen. Zur Fertigstellung dieses Buch waren offiziell die ersten Katalogseiten des Shops im Internet zu sehen und ca. 25.000 deutschsprachige Kindle eBooks verfügbar. Eine Einstiegshürde für AMAZON war sicher das Preisbindungsgesetz für Bücher in Deutschland (BuchPrG) und in Österreich. Nach deutschem Recht braucht die eBook-Version eines Werks zwar nicht so viel wie das gedruckte Buch zu kosten, muss aber in allen Online-Shops den gleichen Verkaufspreis haben. AMAZONs Kindle hat sich in den USA, Großbritannien etc. zusätzliche Marktanteile durch Preiskämpfe erschlossen und dem stationären Buchhandel geschadet. Die deutschsprachige Buchbranche wehrt sich gegen diese Strategie. Die Verlage überlegen sich genau, wem sie ihre eBooks in welchen Dateiformaten zu welchen Konditionen zum Weiterverkauf geben bzw. steigen über ihre Webseiten in die Direktvermarktung ein. Große Buchhandelsketten, wie bereits erwähnt THALIA, binden die Kunden über eigene Online-Shops und eReader. Abgesehen davon, dass Handelsvielfalt Märkte vital hält, hat das Abstecken von Claims und die Auseinandersetzung der deutschen Buchbranche mit AMAZON, APPLE, GOOGLE etc. für Sie als Leser den handfesten Vorteil, dass alle Online-Shops attraktiv sein möchten. Aufmerksamkeit, Sympathie und Kundenbindung wird gerne über Geschenke, oft eben kostenlose eBooks, erzielt. Lassen Sie sich nicht allein vom Null-Euro-Preis bei eBooks und ePapers verführen. Lesen Sie das, was Ihnen Spaß macht oder Sie weiterbringt. Denn Lesen kostet Zeit. Und Lebenszeit ist ein teures Gut. Ein gutes, gekauftes eBook kann preiswerter sein.

      Wer auf der schnellen, oberflächlichen Schnäppchenjagd nach erfolgreichen zeitgenössischen Autoren ist, wird rasch ernüchtert. Von legalen Quellen wird – abgesehen von Leseproben – fast nichts verschenkt. Die offensichtliche Gratis-Vielfalt ergibt sich durch die Klassiker der Weltliteratur, uralte Werke und unbekannte Autoren. Bei Goethe, Schiller, Gebrüder Grimm etc. herrscht ein Überangebot. Sie sind in nahezu jedem Kostenlos-Archiv vertreten. Dan Brown, Stieg Larsson oder Simon Beckett werden nicht verschenkt. Das sollte Sie nicht entmutigen. Es gibt genug kostenlose Perlen. Man muss nur tiefer danach tauchen.

       Laut dem englischen Marktforschungsinstitut SILVER POLL sind Menschen ab 55 Jahre die häufigsten Käufer von eBook-Readern. Anfang 2011 hatten rund sechs Prozent aller älteren Briten schon einen eReader oder einen Tablet-PC. Dass die reifere Generation hier einen Vorsprung hat, wundert mich nicht. Lesen dient oft der Entspannung. eBooks können, obwohl sie Hardware benötigen, beim „De-Teching“ nützlich sein. De-Teching bedeutet, für bestimmte Zeit digitale Kontakte zu kappen und offline zu sein. Das begrenzt den Zwang zum Multitasking und gibt Raum für erholsame Pausen.

       Für viele Deutsche ist ein eBook-Reader aus heutiger Sicht ein überflüssiges Gadget, sogar eine technische Spielerei für Angeber. Bei manchen Leute ist es schon ein Statussymbol und unverzichtbar für den Zugang zur virtuellen Community (neudeutsch für Gemeinschaft). Aus meiner Sicht läuft es wie bei den Handys: Irgendwann hat jeder Haushalt mehrere davon und kaum einer möchte darauf verzichten.

       Die UNESCO definiert Bücher als gebundene, nichtperiodische Publikationen mit einem Umfang von 49 Seiten oder mehr. Mit dem elektronischen Medium wird sich der Gattungsbegriff „Buch“ wandeln. Es fängt damit an, dass manches, was als eBook angeboten wird, aus kürzeren Texten besteht, die man in Papierform nicht als Buch akzeptieren würde. Oder dass digitale Werke häufiger aktualisiert werden (Updates) bzw. in unterschiedlichen Versionen vorliegen. Interessant ist dann, welche Auflage man besitzt bzw. gelesen hat. Der Markt der digitalen Bücher bekommt ungeahnte Dynamik. Das lässt das Medium Papier rasch alt aussehen. Wird es in Zukunft keine gedruckten Bücher mehr geben?

       An dieser Stelle möchte ich dem „Erfinder“ der kostenlosen eBooks danken. Es ist Michael S. Hart (geb. 1947), der 1971 an der University of Illinois (USA) das Digitalarchiv „Project Gutenberg“ aus der Taufe hob. Er wollte mit den damaligen Computern nicht nur, wie bis dahin üblich, Zahlen verarbeiten, sondern lesbare Informationen verteilen.

       Das erstes eBook war die selbst in den Großrechner getippte Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika. Michael Harts ursprüngliche und in die Realität umgesetzte Idee lautete: „To put at everyone's disposal, in electronic versions, as many literary works of the public domain as possible for free“.

       Als Ehrerbietung gegenüber Michael Hart und seinem Project Gutenberg (Mission: “To encourage the creation and distribution of eBooks”) verwende ich im Text, abweichend zum DUDEN („E-Book“), die Schreibweise „eBook“.

       2. eReader auf dem Vormarsch − AMAZON, APPLE, andere und die Apps

      Der Markt der eReader wird immer unübersichtlicher. Spätestens seit, inspiriert durch das iPad, preisgünstige Tablets erfolgreich auf den Markt kommen, ist das eReader-Angebot geradezu explodiert. Es gibt kaum mehr ein mobiles Gerät, auf dem man keine Bücher oder Zeitschriften lesen kann. Jedes Smartphone erschließt heute die Bücherwelten.

       Wenn Sie diesen Text lesen, dann besitzen Sie einen oder gleich mehrere eReader. Welche kostenlose Literatur für Sie verfügbar ist, bestimmt (anscheinend) das jeweilige Gerät und dessen Software. Es gibt eReader, die in ein cleveres Buchshop-Modell integriert sind und solche, die nur ein Lesewerkzeug sein wollen.

       Nachfolgend wird jede Hardware und Software, mit der Sie einen elektronischen Text lesen können, als eBook-Reader bzw. eReader bezeichnet. eReader lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:

      A) Spezialisierte Hardware

      Diese Geräte folgen der Idee des „elektronischen Papiers“ und haben

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