Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co.. Maximilian Buckstern
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Wer auf der schnellen, oberflächlichen Schnäppchenjagd nach erfolgreichen zeitgenössischen Autoren ist, wird rasch ernüchtert. Von legalen Quellen wird – abgesehen von Leseproben – fast nichts verschenkt. Die offensichtliche Gratis-Vielfalt ergibt sich durch die Klassiker der Weltliteratur, uralte Werke und unbekannte Autoren. Bei Goethe, Schiller, Gebrüder Grimm etc. herrscht ein Überangebot. Sie sind in nahezu jedem Kostenlos-Archiv vertreten. Dan Brown, Stieg Larsson oder Simon Beckett werden nicht verschenkt. Das sollte Sie nicht entmutigen. Es gibt genug kostenlose Perlen. Man muss nur tiefer danach tauchen.
Laut dem englischen Marktforschungsinstitut SILVER POLL sind Menschen ab 55 Jahre die häufigsten Käufer von eBook-Readern. Anfang 2011 hatten rund sechs Prozent aller älteren Briten schon einen eReader oder einen Tablet-PC. Dass die reifere Generation hier einen Vorsprung hat, wundert mich nicht. Lesen dient oft der Entspannung. eBooks können, obwohl sie Hardware benötigen, beim „De-Teching“ nützlich sein. De-Teching bedeutet, für bestimmte Zeit digitale Kontakte zu kappen und offline zu sein. Das begrenzt den Zwang zum Multitasking und gibt Raum für erholsame Pausen.
Für viele Deutsche ist ein eBook-Reader aus heutiger Sicht ein überflüssiges Gadget, sogar eine technische Spielerei für Angeber. Bei manchen Leute ist es schon ein Statussymbol und unverzichtbar für den Zugang zur virtuellen Community (neudeutsch für Gemeinschaft). Aus meiner Sicht läuft es wie bei den Handys: Irgendwann hat jeder Haushalt mehrere davon und kaum einer möchte darauf verzichten.
Die UNESCO definiert Bücher als gebundene, nichtperiodische Publikationen mit einem Umfang von 49 Seiten oder mehr. Mit dem elektronischen Medium wird sich der Gattungsbegriff „Buch“ wandeln. Es fängt damit an, dass manches, was als eBook angeboten wird, aus kürzeren Texten besteht, die man in Papierform nicht als Buch akzeptieren würde. Oder dass digitale Werke häufiger aktualisiert werden (Updates) bzw. in unterschiedlichen Versionen vorliegen. Interessant ist dann, welche Auflage man besitzt bzw. gelesen hat. Der Markt der digitalen Bücher bekommt ungeahnte Dynamik. Das lässt das Medium Papier rasch alt aussehen. Wird es in Zukunft keine gedruckten Bücher mehr geben?
An dieser Stelle möchte ich dem „Erfinder“ der kostenlosen eBooks danken. Es ist Michael S. Hart (geb. 1947), der 1971 an der University of Illinois (USA) das Digitalarchiv „Project Gutenberg“ aus der Taufe hob. Er wollte mit den damaligen Computern nicht nur, wie bis dahin üblich, Zahlen verarbeiten, sondern lesbare Informationen verteilen.
Das erstes eBook war die selbst in den Großrechner getippte Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika. Michael Harts ursprüngliche und in die Realität umgesetzte Idee lautete: „To put at everyone's disposal, in electronic versions, as many literary works of the public domain as possible for free“.
Als Ehrerbietung gegenüber Michael Hart und seinem Project Gutenberg (Mission: “To encourage the creation and distribution of eBooks”) verwende ich im Text, abweichend zum DUDEN („E-Book“), die Schreibweise „eBook“.
2. eReader auf dem Vormarsch − AMAZON, APPLE, andere und die Apps
Der Markt der eReader wird immer unübersichtlicher. Spätestens seit, inspiriert durch das iPad, preisgünstige Tablets erfolgreich auf den Markt kommen, ist das eReader-Angebot geradezu explodiert. Es gibt kaum mehr ein mobiles Gerät, auf dem man keine Bücher oder Zeitschriften lesen kann. Jedes Smartphone erschließt heute die Bücherwelten.
Wenn Sie diesen Text lesen, dann besitzen Sie einen oder gleich mehrere eReader. Welche kostenlose Literatur für Sie verfügbar ist, bestimmt (anscheinend) das jeweilige Gerät und dessen Software. Es gibt eReader, die in ein cleveres Buchshop-Modell integriert sind und solche, die nur ein Lesewerkzeug sein wollen.
Nachfolgend wird jede Hardware und Software, mit der Sie einen elektronischen Text lesen können, als eBook-Reader bzw. eReader bezeichnet. eReader lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:
A) Spezialisierte Hardware
Diese Geräte folgen der Idee des „elektronischen Papiers“ und haben