Spiegelwelten. Gottfried Bonn
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Kann es jedoch sein, dass wir manchmal den Vorhang der Lebensbühne, wenn auch nur ein klein wenig, lüften können? Besonders sensible Menschen sehen dann möglicherweise Dinge, die eigentlich gar nicht existieren dürften. Sie schwebten nach einem beinahe tödlichen Unfall angeblich über ihren eigenen Körper oder glauben von UFOs, vielleicht außerirdischen Raumschiffen, entführt worden zu sein.
Ähnlich wie die Hauptfigur Neo in dem Science- fiction-Film "Matrix", wissen diese Menschen dann möglicherweise, dass vieles von dem, was sie bisher für real hielten, nicht dem vollständigen Bild der Wirklichkeit entspricht. Ja, die Wirklichkeit sich womöglich als etwas ganz anderes herausstellt, als sie sich das in ihren kühnsten Vorstellungen jemals erträumt hätten.
Wird unsere Wahrnehmung von unseren Vorstellungen getrübt?
Leider wird jedoch das derzeit gültige Bild der Realität von einer materialistisch, reduktionistisch denkenden Mainstream-Wissenschaft-Elite stur aufrechterhalten. Für die Vertreter dieser scheinbar wissenschaftlichen Denkrichtung wird das Universum einzig von Naturgesetzen regiert und enthält ausschließlich Materie, die sich im Verlaufe einer langen Evolution zu immer komplexeren Formen organisiert hat. Als Ursache für jene Selbstorganisation der Materie sieht diese Art von Wissenschaft jedoch keine über das materielle hinausreichende spirituelle Kraft, wie beispielsweise die meisten Religionen dies tun.
Abb. 1: Spiegelfotografie von Wolfgang Gsell. Man beachte die Gestalten welche der Betrachter in den fraktalähnlichen Spiegelungen zu sehen vermeint.
Von der Entstehung des Lebens aus einfachen Molekülen bis hin zu kosmologischen Vorgängen im Weltall betrachtet sie die Fähigkeit der Materie, sich im Verlaufe eines evolutiven Prozesses zu immer komplexeren Gebilden zu formen, lediglich als Zufall. All die mutigen Forscher und Menschen, welche trotzdem den Versuch wagen, das Paradigma des u.a. von neo-atheistischen Gruppierungen getragenen, reduktionistischen Materialismus anzuzweifeln und dabei die nach meinem Dafürhalten selbsterschaffene Fassade einer Scheinrealität durchbrechen könnten, werden von den Vertretern jener ausschließlich auf Rationalismus gründenden Doktrin verlacht oder als pseudo-wissenschaftliche Spinner abgetan. Dabei ist es schon ein wenig paradox, dass die materialistisch denkenden Reduktionisten einerseits beim menschlichen Bewusstsein davon ausgehen, dass es durch den Zusammenschluss eines neuronalen Netzwerkes entstanden ist, und andererseits postulieren sie wiederum Hypothesen, wonach Bewusstsein womöglich eines Tages auf Maschinen, sprich Computer übertragbar sei, und glauben sogar daran, dass der Mensch eines Tages seinen materiellen Körper hinter sich lassen würde und ihm eine genügend hoch entwickelte High-Tech sozusagen eine unsterbliche Existenz als körperloses Energiewesen ermöglichen würde 1. Das wäre dann eine Art Religion des High-Tech-Zeitalters.
Abb. 2:"Angel Glow" - Spiegelfotografie. Fotograf: Wolfgang Gsell
Theorien, wonach Bewusstsein möglicherweise von Natur aus nicht lokal und damit unsterblich sei, werden von obigen Reduktionisten einfach als Aberglaube abgetan. Bei Nah-Tod-Erfahrungen bedient man sich selbstverständlich der ewig gleichen und längst widerlegten Laier von Halluzinationen, bis hin zum Blutverlust des Gehirns, die diese erklären sollen. Das Ganze immer schön im Rahmen der von Menschen in die Natur hinein interpretierten Naturgesetze, so als ob darüber hinaus schlicht nichts möglich wäre oder wir das Gesamtgefüge dessen, was wir Realität nennen, bereits vollständig erfassen könnten.
Abb. 3: Baum-Spiegelfotografie von Wolfgang Gsell. Seltsame Gestalten werden im Baum sichtbar.
Dabei ist gerade die Geschichte der Wissenschaft eine Geschichte der Irrtümer und Täuschungen. Ohne Täuschungen zu durchschauen, würden wir die Mauern der Unwissenheit niemals durchstoßen können. Wir lebten vielleicht jetzt noch mit der Vorstellung, dass die Erde eine flache Scheibe sei. Vorstellungen entstehen jedoch in unseren Köpfen. Erst mit Hilfe unseres Geistes erhalten die uns umgebenden Dinge Form und Bedeutung und können dennoch ihrer eigentlichen Natur nach etwas ganz anderes, über unsere Vorstellungskraft hinausreichendes sein.
Wir Menschen lassen uns allerdings aufgrund unserer manchmal irreführenden Wahrnehmung zu zahlreichen Täuschungen und Fehlinterpretationen hinreißen. Hinter jeder Täuschung kann jedoch, wie wir noch sehen werden, manchmal etwas viel Phantastischeres und völlig Unerwartetes auf uns warten.
Abb. 5: "Autum". Gespiegelte Baum-Aufnahme von Wolfgang Gsell. Auch hier kristallisieren sich zahlreiche Gestalten aus dem Bild. Entstehen sie nur durch die Fantasie des Betrachters?
Ob UFOs, Nah-Todeserfahrungen oder Außerirdische, alle diese Phänomene könnten möglicherweise eine Art Tarnkappe der Wirklichkeit sein. Einer Wirklichkeit, die sich uns in ihrem gesamten Ausmaß noch gar nicht offenbart hat. So wie sich hinter einer "fliegenden Untertasse" nicht zwangsläufig Außerirdische verbergen, müssen auch die Jenseits-Schilderungen von Menschen, die klinisch Tod waren, keine Belege dafür sein, dass es sich hierbei um Ausflüge in ein christliches Paradies handelt. Vielmehr glaube ich, dass unsere Wahrnehmung von unseren Vorstellungen getrübt wird und die eigentliche Natur der Wirklichkeit über eben diese Vorstellungen hinausgeht. Lassen Sie uns deshalb wie „Alice im Spiegelland“ eintreten in ein neues Modell der Wirklichkeit.
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