Secret of Magic Spell Planen Sie Ihr Leben einfach neu. Jean Blair
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Als ich diese Thesen noch nicht kannte, war ich wie jeder andere Mensch immer auf der Suche, meine Bestimmung zu finden. Dabei übersah ich die wirklichen Chancen, die sich in meinem Leben anboten. Ich versuchte mich in vielen Bereichen; lernte, mich in handwerklichen, betriebswirtschaftlichen, literarischen und juristischen Dingen auszukennen und fand den primären Abschluss nicht, weil mir alles interessant vorkam. Schließlich versuchte ich mich im Bereich der Werbung zurechtzufinden, indem ich eine längere Studienzeit damit verbrachte, die Täuschungsversuche der Werbeindustrie zu meinen Gunsten zu durchschauen und zu optimieren. Eine große Freude fand ich jedoch an keinem der Bereiche.
Ich war mir als junger Mensch nicht sicher, welche Dinge ich wirklich ausprobieren sollte. Meine berufliche Perspektive war ziemlich desorientiert. Sollte ich Ingenieur werden, der mit seinen Phantasien und Möglichkeiten neue Gebiete erforscht? Oder besser doch meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse als Geschäftsführer in einem großen Unternehmen einbringen? Vielleicht wäre ich auch im juristischen Bereich gut aufgehoben gewesen? Oder sollte aus mir ein Journalist oder Literat werden? Oder doch ein Werbefachmann? Junge Menschen sind vielen Dingen gegenüber noch relativ offen, jedenfalls die meisten. Man sucht sich einen Weg, der jedoch nicht immer das definitive Ziel sein muss. Wie schön wäre es wohl gewesen, wenn ich mein Wissen, welches ich heute habe, bereits damals hätte einsetzen können. Natürlich habe ich mich in späteren Jahren selbst geprüft und bin den Weg, der mir eigentlich sehr gut auf den Leib geschrieben war, nachgegangen. Heute weiß ich natürlich, in welcher beruflichen Position ich glücklich geworden wäre, damals wusste ich das noch nicht. Dennoch bin ich meiner Passion, wenn auch auf Umwegen, doch immer ein kleines Stückchen näher gekommen, ohne es zu merken.
Die Erzählung über den Weg, den ich gewählt habe, würde in der realen Beschreibung erneut ein ganzes Buch füllen - darauf möchte ich aber verzichten und mich nur auf das Wesentliche beschränken. Fakt ist, dass ich eine Dissertation vorbereitete, welche sich mit dem Thema des komplizierten Schuldrechts - zu Gunsten des Schuldners - befasste. Meine Arbeit reichte ich aber nie ein, weil mir ein viel versprechender Job in einem großen Konzern angeboten wurde. Genau in der Position, die ich für mich als ideal betrachtete. Von nun an arbeitete ich in der Werbeabteilung eines großen Unternehmens. Der Aufstieg kam schnell. Teamleiter, Abteilungsleiter und dann das Angebot, „Werbechef“ zu werden, welches mehr als verlockend war. Auch das Lohnniveau war nicht hinweg zu diskutieren … Doch es kam alles anders. Eine heftige Auseinandersetzung im Vorstand, an der ich unmittelbar beteiligt war, gab mir den Anstoß, kritisch darüber nachzudenken, ob die Aufgabe, die ich zu übernehmen hatte, die richtige wäre. Ich entschied mich, nach reiflicher Überlegung, dagegen. Sogleich reichte ich meine Kündigung ein. Ich war ohne Job und ohne Geld und dachte darüber nach, was nun zu tun sei. Die Zeitung war voll mit Jobangeboten, die ich mit Desinteresse las und die mich allesamt wenig beeindruckten. Dabei fiel mir auf, dass eine Seite der Tageszeitung mit auffällig vielen, ganz speziellen Angeboten versehen war. Es ging darum, dass das jeweilige Verfahrensgericht ankündigte, wann und wo Häuser zu versteigern seien. Die Angebote waren sehr zahlreich. Die armen Menschen, dachte ich im Stillen, sie verlieren aus einem nicht kalkulierbaren Grund, sei es Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit, Haus und Hof und geraten in eine unsichere Zukunft. Man müsste ihnen doch helfen können, dachte ich … Aber wie soll man Bedürftigen helfen, die schon die Raten für ihr Haus nicht zahlen können und auch sonst eng am Limit leben. Einen Anwalt können sich die wenigsten von ihnen leisten, was oftmals fatale Folgen hat. Ein solide ausgebildeter Fachanwalt hätte sicher die eine oder andere Chance genutzt, um die laufende Versteigerung zumindest hinauszuzögern, wenn nicht sogar abzuwenden. Von diesen Möglichkeiten wusste ich, und zwar jede Menge. Meine in der Schublade liegende und zu verstauben drohende private Dissertation mit über 400 Seiten über dieses nun aktuell gewordene Rechtsgebiet, war ein Kompendium der nun gefragten Selbsthilfe im Zwangsvollstreckungs- und Versteigerungsrecht. Sollte ich vielleicht doch helfen können, nur deutlich preiswerter und loyaler?
Ich nahm mein Erstlingswerk nochmals aus der Schublade und dachte mir, dass es schön wäre, wenn daraus ein richtiges Buch werden würde. Ein Ratgeber zur aktuellen Selbsthilfe in einfachen oder mittleren Verfahren des Schuldenrechts. Leichter gedacht als getan. Dazu gehört erst einmal ein Verlag, der das Risiko und den finanziellen Aufwand, der damit verbunden ist, auch tatsächlich in seine Bilanzen übernimmt. Ein wichtiger Grund, der mich dazu bewegte, keine offizielle Verlagssuche zu unternehmen, war die Zeit, welche dabei ungenutzt verstreichen würde. Von der eigentlichen Verlagssuche, was wohl mit Abstand am längsten gedauert hätte, dem Annehmen des Lektorats bis zum tatsächlichen Druck des Buches wären Monate vergangen. Die Leute brauchten jedoch jetzt Hilfe. Also nahm ich mein Manuskript, schleppte es in einen Kopierladen und vervielfältige es zehnmal. Im Anschluss fuhr ich ins Gericht und schrieb mir die Adressen der Menschen auf, deren Verfahren demnächst anstehen würde. Dann ging ich nach Hause, setzte mich an die Schreibmaschine und schrieb den jeweiligen (Noch-) Eigentümern einen Brief. Darin erklärte ich, dass ich ein Buch geschrieben hätte, das sich mit dem komplizierten Schuldenrecht auseinandersetze und als aktuelle Selbsthilfe sicher interessant sein könnte. Kurzum, ich konnte alle Manuskripte verkaufen, worauf ich erneut in den Kopierladen ging, kopierte und verkaufte und so ging es immer weiter … Arbeitslosengeld musste ich glücklicherweise nicht eine Sekunde lang in Anspruch nehmen, weil der Verkauf der Manuskripte sich hervorragend entwickelte. Ich fuhr oft ins Gericht, schrieb mir alle Adressen auf und schickte meine Informationen weiter. Das Gefühl war unbeschreiblich! Ich erhielt Geld für meine Druckschrift und konnte den Leuten helfen. Oftmals erhielt ich diverse Dank- und Empfehlungsschreiben. Auch schlichte gute Wünsche und leckere Kuchen zeugten von der Dankbarkeit meiner Kunden. Ich muss zugeben, dies machte mich doch etwas stolz. So ging es munter weiter.
Nun zum Schluss meiner Geschichte: Ich verkaufte immer mehr meiner Manuskripte, sodass ich von den Erlösen eine Firma gründen konnte, die wuchs und wuchs und die mich persönlich veränderte … Geld war mir plötzlich sehr wichtig geworden. Ich wollte immer mehr davon, schuftete bis an die Schaffensgrenze und war nie wirklich zufrieden. Ich selbst lebte an meiner Leidenschaft völlig vorbei, so einfach war das zu erklären. Natürlich könnte ich jetzt im Detail aufschreiben, was sich alles im weiteren noch hat, also wie ich lebte, was ich machte, woran ich arbeitete, doch das lassen wir lieber. Wichtig ist nur: Heute weiß ich, dass ich einer falschen Fährte