My demonic Stepbrother. Melody Adams
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„Iss dein Frühstück, Mina“, drang die Stimme meines Vaters durch meine Gedanken. „Wir warten nicht auf dich!“
„Fein! Ich wollte ohnehin nicht mit kommen“, erwiderte ich.
„Ohhhh nein! So haben wir nicht gewettet, Fräulein! Wenn ich sagte, dass wir nicht auf dich warten, dann meinte ich, dass wir nicht warten, bis du dein Frühstück aufgegessen hast. Du kommst mit! Mit oder ohne Frühstück!“
„Ich könnte mit Mina hier bleiben“, warf Jason ein. „Dann könnt ihr zwei Turteltauben den Tag allein verbringen.“ Bei dem Wort ‚Turteltauben’ triefte seine Stimme vor Spott und sein Blick zeigte seinen Unwillen über die Beziehung seiner Mutter mit meinem Dad.
„Das kommt nicht infrage“, entschied mein Vater. „Der Sinn und Zweck dieses Ausfluges ist, dass wir uns alle ein wenig besser kennen lernen. Immerhin werden wir bald eine Familie sein.“
„Du redest ganz so, als wäre die verdammte Hochzeit schon beschlossene Sache“, erboste ich mich.
Ich funkelte Dad wütend an. Mein Atem kam schwer und mein Herz raste jetzt vor Ärger und nicht vor Angst, wie zuvor. Ich war so aufgebracht, dass ich sicher war, keinen Bissen mehr runter kriegen zu können ohne mich zu übergeben. Tatsächlich fühlte ich mich jetzt bereits so, als würden die wenigen Bissen die ich gegessen hatte, wieder hinaus wollen.
„Die Hochzeit ist beschlossene Sache“, erwiderte Dad auf meinen Ausbruch. „Die Zeremonie findet in sechs Wochen statt. Am 25. September, um genau zu sein. Zum 1. Oktober ziehen wir dann alle gemeinsam nach Black Falls.“
„WAS?“, riefen Jason und ich gleichzeitig.
Ich sprang von meinem Stuhl auf. Jason tat es mir gleich. Ich zitterte vor Wut und Empörung.
„Und wann genau gedachtest du, mir davon zu erzählen, hä? Wenn ich nicht damit angefangen wäre, meine ich!“
„Dein Dad und ich dachten, dass wir erst das Wochenende abwarten, wenn wir uns alle besser kennen gelernt haben“, wandte Chantal ein. „Ich kann verstehen, dass du aufgeregt bist, Mina. Doch ich kann dir versichern, dass ich alles tun werde, damit wir als Familie zusammen wachsen. Ich habe nicht vor, den Platz deiner Mum einzunehmen, doch ich hoffe, dass du erlauben wirst, dass ich einen Platz als deine Stiefmutter, vielleicht sogar Freundin, einnehmen kann.“
„Als wenn du jemals den Platz meiner Mutter einnehmen könntest!“, spie ich hasserfüllt. „Ich werde jedenfalls nicht mit auf diesen dämlichen Bootsausflug kommen. Ich mag keine Macht darüber haben, diese Hochzeit zu verhindern, doch ich kann deutlich machen, dass ich dagegen bin und nicht gedenke, diesen Mist in irgendeiner Weise zu unterstützen.“
„Ich schließe mich Mina an“, knurrte Jason und stürmte aus dem Raum.
„Viel Spaß bei eurer Bootstour!“, rief ich ätzend, und rannte ebenfalls aus der Küche.
Im Flur hörte ich wie Jason im ersten Stock seine Zimmertür zu schlug. Ich stürmte die Treppen hinauf zu meinem eigenen Zimmer und schlug meine Tür ebenfalls hinter mir zu. Dann tat ich etwas, was ich nie zuvor getan hatte: ich drehte den Schlüssel im Schlüsselloch herum und verschloss die Tür.
Mit einem frustrierten Schluchzen warf ich mich auf das Bett und starrte an die Decke. Ich hörte Geräusche auf dem Balkon, dann ein Brüllen, das wie das eines wilden Tieres klang und doch irgendwie wie nichts, was ich je zuvor gehört hatte. Mit klopfendem Herzen hörte ich auf zu schluchzen und lauschte. Nichts war mehr zu hören. Was konnte das nur gewesen sein? Es war weder ein Hund noch eine Katze gewesen. Doch es gab keine wilden Tiere in der Umgebung.
Wieder kamen mir die verrückten Gedanken in den Kopf, Jason könnte ein Vampir oder Werwolf sein. Doch Vampire machten keine solchen Geräusche. Außerdem mochten sie kein Sonnenlicht. – Oder? Und ein Werwolf ...? Waren Werwölfe nicht an den Vollmond gebunden? Sicher konnten sie sich nicht mitten am Tag verwandeln.
Jason ist ein Mensch! Er ist ein Mensch. Ein Mensch. Ein Mensch. Es gibt keine Vampire oder Werwölfe! Er ist ein Mensch. Mensch. Mensch.
***
Die Fahrt nach Black Falls schien sich ewig hinzuziehen und doch viel zu schnell zu vergehen. Ich konnte es nicht glauben, dass dies wirklich geschah. Dad war wieder verheiratet und ich würde mit Chantal und ihrem Sohn leben müssen, ob es mir passte oder nicht. Noch dazu musste ich alle meine Freunde zurück lassen und in Black Falls ganz neu anfangen. Ich hasste es, die Neue zu sein. Kids konnten so grausam sein und neue Schüler waren stets ein beliebtes Opfer für Mobbing. Zum Glück würde Jason nicht zur High School gehen. Er studierte an der Uni in Stanton und würde nur zum Wochenende nach Black Falls kommen. Wenigstens hieß das, dass ich ihn nicht jeden Tag sehen musste. Vielleicht würde er auch seine Wochenenden lieber in Stanton verbringen. Doch da blieb immer noch Chantal. So lieb und freundlich sie sich auch zeigte, ich traute ihr nicht über den Weg. Ich konnte nicht einmal genau benennen, was mich so argwöhnisch machte, doch ich konnte das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass meine Stiefmutter ein düsteres Geheimnis hatte. Ebenso wie ihr Sohn.
Wir passierten ein Schild mit der Aufschrift: ‚Willkommen in Black Falls. Einwohner: 1236’
„Gott! Was für ein Kaff“ brummte ich.
„Du wirst sehen, Black Falls ist eine nette kleine Stadt“, warf mein Vater ein. „Jeder kennt hier jeden und es gibt einen sehr guten Zusammenhalt in der Gemeinde.“
Ich schnaubte.
„Stadt“, murmelte ich. „Kuhdorf trifft es eher.“
„Schau! Sie haben sogar ein Kino hier!“, rief Chantal aus. „Ist das nicht toll, Kids?“
Jason und ich schnaubten. Ich schaute nicht aus dem Fenster. Ich wollte das Elend gar nicht sehen. Alles war noch viel schlimmer als ich mir vorgestellt hatte. In einem Kaff wo – wie Dad gesagt hatte, jeder jeden kannte – war es für eine Neue wie mich noch viel schwieriger. Ich würde wahrscheinlich nie Freundschaften hier schließen. Dörfler waren meist cliquenhaft. Sie würden niemanden akzeptieren, der von außerhalb kam.
„Da wären wir!“, verkündete Dad gut gelaunt.
Es machte mich noch wütender, dass Dad und Chantal so verdammt fröhlich und aufgeregt über diesen Umzug waren.
„Kommt! Alles aussteigen“, sagte Dad und schnallte sich ab.
Ohne Begeisterung stiegen Jason und ich aus dem Wagen. Wir schauten beide grimmig vor uns hin.
„Hmm, der Möbelwagen ist noch nicht da“, sagte Chantal. „Sollten sie nicht vor uns ankommen? Wir haben sie unterwegs nirgendwo überholt. Vielleicht haben sie sich verfahren?“
„Ach was!“, wiegelte Dad ab. „Du haben sicher auf irgendeiner Raststation Pause gemacht und werden jeden Moment eintrudeln.“
„Du hast recht. Gehen wir erst mal rein, dann können die Kids sich ihre Zimmer aussuchen“, erwiderte Chantal.
„Ist mir egal, welches Zimmer ich hab“, brummte ich. „Ich hasse es hier sowieso.“
„MINA!