Die Neun schwersten Tiere der Welt. A.D. Astinus

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Die Neun schwersten Tiere der Welt - A.D. Astinus

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quibusdam balænis in Scotiæ littus nuper ejectis ..., später folgte die erneute Beschreibung durch Carl von Linné (1758) als Balaena musculus in der 10. Auflage der Systema naturae.

      Der Blauwal ist eine von acht bekannten Arten der Furchenwale innerhalb der Gattung Balaenoptera, wobei molekularbiologische Studien eine nähere Verwandtschaft der Blauwale zu den Buckelwalen und den Grauwalen aufzeigen als zu anderen Vertretern der Gattung. Andererseits gibt es aktuell elf dokumentierte Fälle von Blauwal/Finnwal-Kreuzungen in der Wildnis. Eine Trennung der Balaenopteridae von anderen Waltaxa wird für das mittlere Oligozän angenommen, für die Artentrennung innerhalb des Taxons werden keine Daten angegeben.

      Innerhalb der Blauwale werden die benannten zwei Unterarten angenommen, der Blauwal Balaenoptera musculus musculus sowie der Zwergblauwal Balaenoptera musculus brevicauda. Hinzu kommt eventuell noch eine Unterart namens Balaenoptera musculus intermedia, die die Population der südlichen Ozeans umfassen soll; diese wird jedoch weitestgehend abgelehnt und konnte auch nach genetischen Analysen nicht bestätigt werden.

      Walfang und Schutz

      Während die Jagd auf Blauwale in früheren Jahrhunderten wegen der Größe und Geschwindigkeit der Tiere zu schwierig war, wurden sie ab der Mitte des 19. Jahrhunderts regelmäßig bejagt. Dies hing vor allem mit der Entwicklung der Harpunenkanone zusammen, einer Harpune, die mittels einer Art Geschütz abgefeuert wird und an ihrer Spitze einen Sprengsatz trägt. Sie wurden, wie alle anderen Großwale auch, vor allem als Fleisch- und Fettlieferanten genutzt, zudem wurden die Knochen (Walbein) und die Barten (Fischbein) als Werkstoffe verwendet. Im 20. Jahrhundert wurden etwa 350.000 Blauwale erlegt. Nach 1930 wurden die Fangzahlen beständig geringer, da es kaum noch Blauwale gab, doch erst 1972 traten internationale Schutzbestimmungen in Kraft. Diese werden bis heute international eingehalten.

      Um 1920 schätzte man den Weltbestand der Blauwale auf über 220.000 Tiere, davon etwa 90 % in den südlichen Meeren. 40 Jahre später waren es nur noch 1.000–3.000 Tiere. Heute wird die Gesamtpopulation wieder auf etwa 10.000–20.000 Individuen geschätzt, von denen etwa 6.000 Zwergblauwale sind. Eine genaue Erfassung der Bestände ist nur schwer möglich.

       Walhai

      Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Gegenwart. Der Walhai ist die einzige Art der Gattung Rhincodon, der einzigen Gattung innerhalb der Familie Rhincodontidae. Der Walhai gehört der Ordnung der Ammenhaiartigen an.

      Das bisher längste gemessene Individuum eines Walhais war 13,7 m lang. Es gibt auf Sichtungen beruhende Berichte von bis zu 18 oder 20 m langen Individuen, doch beruhen diese wohl vor allem auf einer besonders bei großen Tieren häufigen Überschätzung sowie Übertreibungen. Im Hafenbecken von Karachi haben pakistanische Fischer im Februar 2012 ein etwa 13 m langes Exemplar an Land gezogen. Walhaie können ein Gewicht von über 12 Tonnen erreichen. Sie ernähren sich ähnlich wie Riesenhaie und Riesenmaulhaie von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, die sie durch Ansaugen des Wassers filtrieren. Nach neueren Untersuchungen fressen sie aber auch Fische bis zur Größe von Makrelen und kleinen Thunfischen, also bis zu etwa einem Meter. Wegen seiner Nahrungsspezialisierung ist dieser Hai ungefährlich für den Menschen, zu Unfällen kann es jedoch durch die Größe und Kraft der Tiere kommen.

      Merkmale

      Walhaie sind von gräulicher, bräunlicher oder bläulicher Farbe. Der Bauch ist hell gefärbt, der Rücken ist mit hellen Streifen und Flecken überzogen, die in Querlinien angeordnet sind. Das große Maul erstreckt sich über die gesamte Breite der abgeflachten und stumpfen Schnauze. Er hat als einziger Vertreter der Haie ein endständiges Maul. Die etwa 3600 kleinen Zähne stehen in mehr als 300 dichten Reihen angeordnet. Die Tiere besitzen fünf Kiemenspalten, zwei Rückenflossen sowie Brust- und Analflossen. Der obere Lappen der Schwanzflosse ist etwa ein Drittel länger als der untere. Mit einer Dicke von bis zu 15 cm ist seine Haut die dickste aller Lebewesen der Erde.

      Verbreitung und Lebensweise

      Walhaie bevorzugen eine Wassertemperatur von 21 bis 25 °C und sind weltweit in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Gewässern anzutreffen, wobei es Regionen gibt, in denen sie gehäuft auftreten. In der Regel handelt es sich hierbei um Gebiete mit saisonaler Planktonblüte oder Regionen, in denen planktonreiches kälteres Auftriebswasser zu beobachten ist. Walhaie wandern häufig zwischen küstennahen und küstenfernen Gebieten. Männliche Walhaie legen dabei beträchtliche Strecken zurück, weibliche nur kürzere; sie scheinen regelmäßig in das Gebiet ihrer Geburt zurückzukehren. Auch männliche Haie kehren regelmäßig zu bestimmten Stellen zurück. Sie treten vereinzelt aber auch in Gruppen auf. Bei solchen Versammlungen können über 400 Individuen zusammenkommen, wo sie sich von großen Aggregationen von Fischlarven ernähren.

      Walhaie saugen das Wasser aktiv an (bis zu 6000 l/h) und pressen es durch ihre Kiemen, die mit einem schwammartigen Filtrierapparat versehen sind. Dieser wird aus Knorpelspangen gebildet, welche die einzelnen Kiemenbögen wie ein Gitter miteinander verbinden und auf denen untereinander verfilzte Hautzähnchen sitzen. Um ihren enormen Nahrungsbedarf zu decken, filtern sie auf diese Weise neben Plankton auch kleine Fische und andere Meeresbewohner aus dem Wasser. Häufig „stehen“ sie dabei senkrecht, den Kopf zur Wasseroberfläche gerichtet im Wasser, oder sie bewegen den aus dem Wasser ragenden Kopf von einer Seite zur anderen und öffnen und schließen dabei das Maul (7–28 Mal pro Minute).

      Fortpflanzung

      Der Fund eines Eies mit einer Größe von circa 30 mal 14 mal 9 cm mit einem 36 cm großen Walhai-Embryo im Jahr 1953 im Golf von Mexiko schien die frühere Vermutung zu bestätigen, dass Walhaie zu den eierlegenden Haiarten zu rechnen seien. Erst der Fang eines schwangeren Weibchens 1995 vor Taiwan und die wissenschaftliche Untersuchung dieses Exemplars ergaben, dass Walhaie bis zu 300 lebende Junge gebären können. Diese Jungen befinden sich jedoch nicht alle im selben Entwicklungsstadium, wie dies bei vielen anderen Haiarten der Fall ist. Vielmehr liegen verschiedene junge und ältere embryonale Entwicklungsformen parallel vor. Je weiter sie entwickelt sind, desto näher liegen die Jungtiere an der Geburtsöffnung. Wahrscheinlich kann das Weibchen die Entwicklung und damit die Geburt über viele Jahre hinweg steuern und gebiert nur dann, wenn sie die Überlebenschancen ihrer Jungtiere hoch einschätzt. Dies hängt vermutlich eng mit dem Nahrungsvorkommen, den Strömungen und den Temperaturen des Wassers zusammen. Diese Vermutungen sind noch nicht ausreichend belegt, jedoch die wahrscheinlichste Erklärung für diese Besonderheit. Bei dem gefundenen Ei handelte es sich wahrscheinlich um ein vorzeitig verlorenes. Üblicherweise schlüpfen die Haie schon in der Gebärmutter mit einer Größe von 58 bis 64 cm. Das kleinste gefundene Exemplar hatte eine Länge von ca. 40 cm und wurde im flachen Gewässer in der Nähe der Küstenstadt Donsol in der philippinischen Provinz Sorsogon gefunden. Möglicherweise ist das Seegebiet bei Donsol ein Aufzuchtgebiet der Walhaie.

      Es lässt sich nur mutmaßen, wo die Jungen nach der Geburt ihre weitere Entwicklung bis hin zur Geschlechtsreife vollziehen. Wahrscheinlich ist, dass sie sich in größeren Tiefen weiterentwickeln. Möglicherweise unterhalb einer Tiefe von 300 Meter, da sie darüber noch Nahrungskonkurrenten für ihre erwachsenen Artgenossen darstellen könnten. Dies wäre für Jung und Alt eher von Nachteil. Möglicherweise stoßen sie in tiefere Wasserschichten vor, die ihre Eltern nicht erreichen können.

      Der Walhai pflanzt sich erst im Alter zwischen 10 und 30 Jahren fort und kann bis zu 100 Jahre alt werden.

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