Offene Geheimnisse der Redekunst. Carl Hilty

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Offene Geheimnisse der Redekunst - Carl Hilty

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denen er gerne und unbefangen über den nämlichen Gegenstand reden würde und deren lebhaftes Interesse an ihm und an der Sache er voraussetzen darf. Dagegen kann selbst ein geübter Redner durch Leute aus dem Konzept gebracht werden, die ihn etwa verächtlich fixieren oder mit großen Fernrohren beschauen oder etwa gar gähnen oder miteinander sprechen.24

      Damit der Redner sich möglichst »à son aise« [wohl] fühle, muss ihm auch, wenn tunlich, das Lokal und die Situation bekannt sein, in der er zu sprechen hat. Bei größeren Reden ist dies schon deshalb notwendig, weil man z. B. in manchen Kirchen gegen gewisse Wände oder Säulen sprechen muss, damit der Ton nicht zu sehr verhalle und der Redner unnötig und vorzeitig sich ermüde. Aber auch abgesehen davon wird ein Redner leicht, im Anfang wenigstens, etwas befangen, wenn ihm das Lokal ganz neu, der Standpunkt zu niedrig oder zu hoch, das Licht zu grell oder zu schwach ist, oder wenn er die Notwendigkeit, leiser oder lauter zu sprechen, erst im Laufe der Rede erfahren muss und anfänglich nicht verstanden wird.25

      Das sind gewissermaßen die negativen Hilfsmittel gegen die Befangenheit. Es gibt aber auch noch ein sehr großes positives: ein aufmerksames und wohlwollend gestimmtes Publikum. Das belebt jeden Redner und nimmt ihm die anfänglich vielleicht vorhandene Schüchternheit. Daher besteht die Hauptaufgabe des Redners, der sich bei seiner Arbeit wohlfühlen will, darin, sein Publikum bald aufmerksam und wohlwollend zu stimmen und sodann beständig in dieser Stimmung zu erhalten.

      Dazu gibt es verschiedene Mittel, abgesehen von dem Gegenstand der Rede, der natürlich, wo es geschehen kann, richtig für die gegebene Zuhörerschaft zu wählen ist. Der Hauptgesichtspunkt ist sehr einfach: Vermeide, langweilig zu werden. »Tous les genres«, sagt ein berühmter Schriftsteller vom Stil, »sont bons, hors le genre ennuyeux.« [Alle Arten sind gut, mit Ausnahme der langweiligen.] In, wenn möglich, noch höherem Grade gilt dies von dem mündlichen Vortrage. Näher ausgeführt heißt es: Man muss suchen, den Zuhörer selbsttätig zu machen und zu erhalten. Er muss nicht passiv hören, sondern fortdauernd mit eigenen Gedanken der Rede folgen; entweder also bei sich sagen: »Richtig, das ist so, das habe ich auch schon so gedacht«, oder: »Wahr, möglich; das will ich mir für künftig merken«, oder er mag auch opponieren, nur sich beteiligen. Der Zuhörer ist ja gleichsam das Instrument, auf dem der Redner spielt, und je zweckentsprechender das Instrument ist, desto besser kann die Rede werden.

      Der höchste Erfolg eines Redners ist es, wenn diese Selbsttätigkeit des Hörers den Grad erreicht, bei dem er sich selbst vergisst, um zuletzt in gehobener Stimmung, leuchtenden Blickes, davonzugehen, weil er seinen eigenen besseren Menschen gefunden hat.26

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