Warum fällt uns der Himmel nicht auf den Kopf?. Aydogan Koc

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Warum fällt uns der Himmel nicht auf den Kopf? - Aydogan Koc

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und gesteuerten Flüge machte 1891 Otto Lilienthal mit einem Gleitflugzeug. Bei seinen Flügen von einem Hügel in Derwitz bei Berlin erzielte er Reichweiten von bis zu 250 Metern. Im Jahre 1896 kam Lilienthal bei einem Absturz ums Leben. Auf seinen Erkenntnissen konnten andere Flugpioniere aber aufbauen, und am 17. Dezember 1903 führten Wilbur und Orville Wright bei Kitty Hawk (USA) den ersten Flug mit Motorkraft durch.

      Die Begeisterung für den Motorflug war bald auf der ganzen Welt entbrannt. Regierungen, Privatleute und Organisationen setzten Preise für verschiedene Wettbewerbe aus, um die technische Entwicklung von Motorflugzeugen voranzutreiben. Am 25. Juli 1909 flog Louis Bleriot mit seiner selbst gebauten Bleriot XI über den Ärmelkanal von Frankreich nach England. Sein Flugzeug war schon recht modern. Motor und Propeller waren vorne angebracht, der Pilot saß dahinter und das Leitwerk war ganz am Ende des Flugzeugs. Bei den ersten Maschinen der Gebrüder Wright war das Leitwerk noch vorne, der Pilot musste auf dem Rumpf des Flugzeugs liegen, der Motor lag hinten und trieb zwei Druckpropeller an.

       Wann wurde das Flugzeug erstmals als militärische Waffe eingesetzt?

      Eine kleine Anzahl militärischer Flugzeuge wurden etwa ab dem Jahr 1911 bei einigen Armeen der Welt in Dienst genommen. Das waren aber keine Kampfflugzeuge, vielmehr gedachte man, damit die unzuverlässigen Ballone und Zeppeline als Fotoaufklärer abzulösen. Keine der größeren europäischen Mächte hatte beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine nennenswerte Flugzeugindustrie. Doch im Verlauf des Ersten Weltkriegs wurde das Flugzeug auch als militärische Waffe entdeckt. Die Piloten überflogen mit ihren Maschinen feindliche Gebiete und warfen die Bomben von Hand aus dem Cockpit. Da die Flugzeuge schon damals sehr beweglich waren und hoch fliegen konnten, waren sie für die Abwehrstellungen der Gegner nur schwer erreichbar.

      In den Kriegsjahren nahm die technische Entwicklung einen fulminanten Verlauf. Vor allem bei der Weiterentwicklung von Flugmotoren zu höherer Leistung bei gleichzeitig niedrigerem Gewicht. Am Ende des Ersten Weltkrieges lag die weltweite Produktion von Flugzeugen bei 200.000 Stück, wovon 48.000 in Deutschland und 60.000 in Frankreich hergestellt wurden.

       Wann wurden die ersten Passagierflugzeuge gebaut?

      Nach dem Ersten Weltkrieg waren Tausende von Flugzeugen übrig geblieben, und Piloten, die jetzt keine Beschäftigung mehr hatten. Die Idee, Flugzeuge und Piloten zum Transport von Fracht, Post und Passagieren einzusetzen, ergab sich da von selbst. Bald schon zeigte sich aber, dass das vorhandene Material für einen regulären Passagierverkehr nur schlecht geeignet war. Passagierflugzeuge mussten größere Reichweiten und vor allen Dingen ein akzeptables Platzangebot aufweisen, und das hatten die ausrangierten Kriegsflugzeuge nicht zu bieten. Daher entwickelte man größere Flugzeuge mit zwei oder drei Motoren. In Deutschland wurde die dreimotorige Junkers G 23/24 zum ersten „Standardverkehrsflugzeug“ für den Passagiertransport. Diese Maschine war eine Weiterentwicklung des weltweit ersten Ganzmetallflugzeugs, der Junkers F13. Für die Struktur und Beplankung dieser Maschine wurde Metall verwendet. Davor waren die Flugzeuge noch mit lackierter Leinwand, Holz und hunderten von Spanndrähten ausgestattet gewesen.

       Wer überflog zuerst Nonstop den Atlantik?

      Der erste Nonstop-Flug über den Atlantik erfolgte bereits im Jahre 1919. Die beiden Kriegsveteranen John Alcock und Arthur Witten Brown überflogen am 14. und 15. Mai in einem offenen Vickers Vimy Doppeldecker den Atlantik. Der Flug führte von Neufundland nach Irland, und endete mit einer Bruchlandung. Die beiden Piloten überlebten aber, und wurden für ihre kühne Tat geadelt.

      Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt war der Nonstopflug von Charles Lindbergh über den Atlantik zwischen den Städten New York und Paris. Am 20./21. Mai 1927 überquerte er mit seinem einmotorigem Flugzeug, der „Spirit of St.-Louis“, in 36 Stunden alleine den Atlantik. Seine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit betrug damals 200 Kilometer pro Stunde.

       Welches Flugzeug ist bis heute das meistgebaute Passagierflugzeug der Welt?

      Mit der Einführung der Douglas DC-3 Dakota im Jahre 1935 begannen die Fluggesellschaften mit dem Passagierverkehr richtig Geld zu verdienen. Die DC-3 wurde mit 13.000 Stück das bis auf den heutigen Tag weltweit meistgebaute Verkehrsflugzeug. In diesem Flugzeugtyp wurden eine ganze Reihe neuer technischer Errungenschaften realisiert und erstmals in der Praxis verwendet, zum Beispiel:

       die Verwendung von Landeklappen als Auftriebshilfe

       einziehbares Fahrwerk

       strömungsgünstige Motorverkleidungen

       Platz für mehr als 20 Passagiere

       verstellbare Propeller

       automatische Dreiachsen-Flugsteuerung

       Welchen Einfluss hatte das Militär vor dem Zweiten Weltkrieg auf die Neuentwicklung von Flugzeugen?

      Ein erheblicher Entwicklungsschub erfolgte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 in Deutschland. Die Nationalsozialisten hatten das Ziel, bis 1938 die führende Militärmacht der Welt zu werden. Deswegen wurde in großem Maße in die Luftfahrtrüstung investiert. 1935 wurde die deutsche Luftwaffe gegründet und war bis 1939 zur zahlenmäßig stärksten Luftwaffe der Welt aufgestiegen.

      Durch den Einsatz von Bomben und Jagdflugzeugen im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Neuentwicklungen angekurbelt, zum Beispiel:

       Steigerung der Motorleistung

       Erfindung des Autopiloten

       Entwicklung der Druckkabine

       Entwicklung des Schleudersitzes

       Radareinsatz

      Eine weitere Revolution brachte 1939 der Erstflug der Heinkel He-178 mit dem neuentwickelten Strahltriebwerk (auch Düsentriebwerk genannt). Durch die Entwicklung dieses Triebwerks konnten weitaus höhere Fluggeschwindigkeiten erreicht werden. Und mit diesen höheren Geschwindigkeiten ergaben sich gleich neue Probleme, denn bei der Annäherung an die Schallgeschwindigkeit steigt der Luftwiderstand stark an, das Flugzeug nähert sich der „Schallmauer“. Die Aerodynamiker erfanden den Pfeilflügel, der im schallnahen Geschwindigkeitsbereich den Luftwiderstand des Flugzeugs vermindert.

       Wie kam es zur Entwicklung der großen Passagierflugzeuge?

      Bereits im Zweiten Weltkrieg hatte sich der Trend zu immer größeren Bombern und Frachtmaschinen abgezeichnet. Dieser Trend setzte sich nach dem Krieg in den USA fort. 1950 hatte die sechsstrahlige Boeing B-47 „Stratojet“ ihren Erstflug. Mit einer Geschwindigkeit von 970 Kilometer pro Stunde und einer Gipfelhöhe von 12.300 Metern war sie für kein damals existierendes Jagdflugzeug erreichbar.

      Eine Weiterentwicklung dieses Flugzeugs wurde der strategische Bomber B-52 „Stratofortress“ mit einer Geschwindigkeit von 960 Kilometer pro Stunde und einer Gipfelhöhe von 16.700 Metern. Durch seine Schnelligkeit und Reichweite war die B-52 für lange Zeit der bedeutendste Bomber der westlichen Welt.

      In England war bereits 1949 die De Havilland Comet als erster Passagierjet geflogen. Sie ging 1952 in den Liniendienst. Durch spektakuläre Unfälle – die Kabine war für den Druck in großen Höhen zu schwach ausgelegt – musste die Comet aber 1954 aus dem Verkehr gezogen werden. Erst 1959 nahm eine verbesserte Version den Passagierdienst wieder auf. Da aber war „der Zug“ schon abgefahren, denn in den USA war die Entwicklung nicht stehen geblieben.

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