Sommer im Hexengarten. Mirjam Falge
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Der Holunder
Sambucus nigra
Mit dem Aufblühen des Holunders beginnt auf der phänologischen Jahreszeitenuhr der Frühsommer. Der Holunder darf natürlich in keinem Hexengarten fehlen, denn früher wurde fast alles von ihm als Heilmittel verwendet: Blüten, Blätter, Rinde, Beeren und Wurzeln. Er war der Frau Holle heilig und in ihm wohnte der gute Geist des Hofes.
Zahlreiche Mythen und Bräuche ranken sich um ihn. Vor ihm soll man ehrfürchtig niederknien, wenn man ihn am Wegesrand trifft. Ein Hollerstock wurde verwendet, um Maß für den Sarg zu nehmen und fällen man darf ihn nicht einfach so, wenn man kein Unglück heraufbeschwören will. Nur Witwen und Waisen dürfen sein Holz zum Heizen nehmen. Seit Urzeiten schnitzt man Flöten aus seinen Zweigen. Sie lassen sich leicht aushöhlen, da sie im Inneren nicht aus festem Holz, sondern aus Mark bestehen.
Auch heute noch ist der Holunder eine geschätzte Heilpflanze und, seit der „Hugo“ allgemein bekannt und beliebt geworden ist, weiß fast jeder, wie Holunderblütensirup schmeckt. Einen solchen Sirup kann man auch einfach selber machen, wenn man einen blühenden Hollerbusch kennt. Wer keinen im Garten hat, wird bestimmt in der näheren Umgebung fündig.
Sirup kochen
Inzwischen gibt es Holunderblütensirup häufig zu kaufen, aber er lässt sich auch mit wenig Aufwand selbst machen. Man braucht dafür:
5-10 Holunderblütendolden
1 l Wasser
1 kg Zucker
Saft einer Zitrone oder 1 EL Zitronensäure
Die Holunderblüten gibt man in einen Topf oder eine Schüssel, bedeckt sie mit kaltem Wasser und lässt sie über Nacht so ziehen. Dann gießt man das Holunderwasser durch ein Sieb, um die Blüten herauszufiltern, und kocht es mit dem gleichen Gewicht an Zucker auf. Mit etwas Zitronensaft oder -säure kommt der Geschmack noch besser heraus. Der Sirup wird heiß in saubere Flaschen gefüllt und hält sich so ungefähr ein Jahr. Zum Trinken verdünnt man ihn je nach Geschmack mit Wasser etwa im Verhältnis 1:7. Außerdem passt er auch gut in Sekt, Vinaigrette oder andere Salatsoße (statt Zucker oder Honig). Wer gerne Hugo mag, kann auch gleich einen Hugo-Sirup herstellen, indem die Minze zusammen mit den Hollerblüten in Wasser eingelegt wird.
Variationen:
Statt Holunder eignen sich auch viele andere Kräuter wie Waldmeister, Rosen-, Klee- oder Gänseblümchenblüten, Minze, Melisse und Lavendel.
Auch Früchte und Beeren ergeben leckeren Sirup. Dazu kocht man sie in etwas Wasser weich und presst den Saft durch ein Tuch. So bekommt man einen klaren Sirup. Alternativ kann man für einen Sirup mit Fruchtfleisch die gekochten Früchte mit dem Wasser pürieren. Auch hier gilt das Verhältnis 1:1 von Saft zu Zucker.
Besonders erfrischend für heiße Sommertage ist ein Eisteesirup. Hierfür brüht man einen starken Tee und gibt Zitronen- oder Limettensaft dazu und kocht aus diesem Tee einen Sirup. Mit kühlem Wasser verdünnt ergibt das einen natürlichen Eistee.
Die Minze
Mentha spp.
Um Minze zu ziehen, braucht man keinen Garten. Auch ein Topf oder Balkonkasten reicht völlig aus, um sich im Sommer immer mit frischen Minzblättern zu versorgen, denn Minzen sind recht anspruchslos und vielseitig einsetzbar.
Die Geschichte um die Entstehung der Minze ist nicht so ganz jugendfrei. Die schöne Nymphe Minthe und Hades, der Herr der Unterwelt, verliebten sich ineinander, doch Persephone, der Gattin des Hades, blieb dies nicht verborgen. Aus Eifersucht riss sie ihre Rivalin in Stücke und verstreute diese im Gebirge, wo aus ihnen Kräuter wuchsen. Als Hades seine Geliebte darin erkannte, verlieh er ihr mit einer letzten zärtlichen Berührung ihren besonderen Wohlgeruch und den ausdauernden Wuchs.
Dabei gibt es die Minze gar nicht, sondern eine Vielzahl an Arten, die sich auch munter miteinander kreuzen, um neue Varianten in Duft und Geschmack zu ergeben. Oder wie die Botaniker sagen: die Minzen neigen zur Bastardisierung. Unter den kultivierten Arten ist sicherlich die Pfefferminze am bekanntesten. Allerdings ist sie noch gar nicht so alt. Sie wurde erst im 17. Jahrhundert als Bastard aus Wasserminze (Mentha aquatica) und Grüner Minze (Mentha spicata) entdeckt und zeichnet sich durch einen hohen Mentholgehalt aus. Die andere recht beliebte Gartenpflanze ist die Grüne oder Krause Minze (auch Marokkanische bzw. Nanaminze genannt, wobei Nana auch Minze heißt) mit dem typischen Spearmint-Aroma. Sie darf im marokkanischen Tee und im Mojito nicht fehlen. Daneben gibt es viele Züchtungen wie Erdbeerminze, Schokominze, Orangenminze, Ananasminze etc. Jede hat ihr ganz eigenes Aroma und es lohnt sich in einer Gärtnerei einmal alle in Ruhe „durchzuriechen“. Da findet bestimmt jeder seinen Liebling.
Außer den kultivierten Sorten gibt es noch zahlreiche einheimische Minzarten. Seit der Antike wird die Minze als Heilpflanze geschätzt und für verschiedene Leiden eingesetzt, aber auch in der Küche machen sich die Minzen prima. Als Sirup oder Eis, im Obstsalat, in Kombination mit Schokolade kennt man sie, doch auch zu deftigen Gerichten kann sie passen. Es muss ja nicht die berühmte englische Minzsoße zum Fleisch sein, sondern z.Bsp. in Kombination mit Couscous, Tomaten und anderem Gemüse als Tabouleh, einem traditionellen nordafrikanischen Salat.
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