Das Gesicht im Dunkel. Edgar Wallace
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LUNATA
Das Gesicht im Dunkel
Kriminalerzählung
© 1924 by Edgar Wallace
Originaltitel The Face in the Night
Aus dem Englischen von Ravi Ravendro
© Lunata Berlin 2020
Inhalt
1
Graue Nebelschleier lagen über London, als in den Abendstunden ein Mann mit unsicheren Schritten in den Portman Square einbog und nach einigem Suchen vor Nr. 551 anhielt. Während er zu den dunklen Fenstern hinaufstarrte, verzog sich sein Mund zu einem widerwärtigen Grinsen.
Diesem alten Teufel wollte er schon beibringen, daß man nicht ungestraft Leute ausplündern konnte! Warum sollte Malpas ein üppiges Leben führen, während sich sein bester Agent elend und kümmerlich durchschlagen mußte? So oft Laker betrunken war, legte er sich diese Frage vor.
Seine äußere Erscheinung, die in dieser vornehmen Gegend höchst sonderbar wirkte, verriet allerdings deutlich genug, daß es ihm schlecht ging. Er trug einen schäbigen Anzug, und sein Gesicht, das von der Backe bis zum Kinn von einer häßlichen Narbe entstellt wurde, sah verkommen und unrasiert aus.
Nachdem er noch einen kurzen Blick auf seine abgenützten Schuhe geworfen hatte, stieg er die Stufen zur Haustür hinauf und klopfte.
»Wer ist da?« fragte sofort eine Stimme von innen.
»Laker!« erwiderte er laut.
Geräuschlos öffnete sich die Tür. Er trat in die kahle Halle, ging die Treppe hinauf und stand gleich darauf in einem verdunkelten Zimmer. Nur vor dem Mann am Schreibtisch brannte eine schwache Lampe. Laker hatte kaum die Schwelle überschritten, als sich die Tür wieder hinter ihm schloß.
»Setzen Sie sich«, sagte der Alte am anderen Ende des Zimmers.
Grinsend ließ sich Laker drei Schritte entfernt auf einem Stuhl nieder.
»Wann sind Sie gekommen?«
»Heute