Breaking Me Softly. Melody Adams
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Breaking Me Softly - Melody Adams страница 6
Ich erhob mich aus dem Bett und zog mich an. Da ich meinen Slip nicht wieder anziehen wollte, wusch ich ihn in dem Waschbecken aus und legte ihn zum Trocknen auf die Heizung. Es fühlte sich ein wenig unanständig an, ohne Höschen zu laufen und meine Gedanken wanderten automatisch zu meinem sexy Gastgeber. Was würde er denken, wenn er wüsste, dass ich untenrum nackt war? Ein warmes Prickeln zwischen meinen Schenkeln ließ mich die Stirn runzeln. Seit wann hatte ich solche Gedanken? Und seit wann fand ich solche Vorstellungen erregend? Ich schüttelte den Kopf und schalt mich im Stillen eine Närrin. Mein knurrender Magen lenkte meine Gedanken zum Glück wieder auf ungefährlicheres Terrain. Ich griff entschlossen nach der Türklinke und öffnete meine Zimmertür. Ich lauschte. Es war alles still. Sicher war Viper längst unterwegs, wie er gesagt hatte. Durch diesen Gedanken mich einigermaßen sicher fühlend, verließ ich das Zimmer und durchquerte den großen Raum bis zur Küchenzeile. Ein kleiner Tisch, der sich aus der Wand klappen ließ, war für mich gedeckt und ein Zettel lag auf dem Teller.
Ich wusste nicht, was du magst. Iss, was dir schmeckt und lass den Rest einfach stehen. Kaffeemaschine ist gefüllt, du musst nur den Knopf drücken. Ich bin gegen zehn Uhr zurück.
V
V für Viper oder V für Vincent? Wie nannte er sich selbst? Wie nannten ihn seine Freunde? Oder seine Frauen?
„Viper“, sagte ich versuchsweise. „Viper!“
Das klang gut. Ich mochte den Namen. Es passte zu ihm, er war irgendwie exotisch und gefährlich. Vor allem seine Augen.
Himmel! Fay! Reiß dich zusammen. Etwas mit einem Typen anzufangen ist das letzte, was du willst! Und erst recht nicht mit einem Sexgott wie Vincent Viper Mahony!
Ich seufzte und ließ meinen Blick über den gedeckten Tisch gleiten. In einem Korb lagen Toast, Baguettes, Croissants und Seed-Rolls. Es gab gekochte Eier, verschiedene Konfitüren, Erdnussbutter, Honig und verschiedenen Käse. In einer Karaffe befand sich offenbar frisch gepresster Orangensaft und für den Kaffee standen Milchkännchen und Zuckerpott auf einem Silbertablett. Es sah aus, wie das Frühstück eines Nobelhotels. Ich fragte mich, ob Viper sich immer so viel Mühe mit dem Frühstück für seine Übernachtungsgäste machte. Dabei war ich ja nicht mal eine seiner ... Und schon waren meine Gedanken wieder da angelangt. Innerlich fluchend begab ich mich zur Kaffeemaschine und drückte auf den Start-Knopf.
Ich schenkte mir den frisch gekochten Kaffee in einen Becher mit der Aufschrift: Nicht ansprechen, bevor Tasse leer ist. Dann setzte ich mich an den Tisch und steckte mir zwei Scheiben Toast in den Toaster. An meinem heißen Kaffee nippend, starrte ich aus dem Fenster neben mir. Drei große Bäume standen davor und ich beobachtete ein paar Vögel, wie sie Futter aus einem Ring pickten, der an einem Ast hing. Hatte Viper den Ring dort aufgehängt? Die Vorstellung machte ihn irgendwie sympathisch.
Nach dem Frühstück räumte ich die Küche auf und als alles blitzte und ich den Geschirrspüler angestellt hatte, schaute ich mich unschlüssig um. Was sollte ich jetzt tun? Ich entdeckte ein Buchregal in der Ecke und schlenderte darauf zu. Es gab ein paar dicke Bücher über Ernährung, Fitness und Gesundheit, Bücher über Fotografie und ein paar Krimis und Thriller. Ich entschied mich für einen Thriller und setzte mich mit dem Buch auf die Couch. Vertieft in die Geschichte, schreckte ich auf, als ich plötzlich hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Viper betrat de Wohnung, eine Sporttasche und mehrere Einkaufstüten in seinen Armen balancierend. Seinem verkniffenen Gesichtsausdruck nach, hatte er Mühe, das alles unter Kontrolle zu behalten und so sprang ich auf und lief ihm entgegen, um ihm ein paar Sachen abzunehmen.
„Danke“, sagte er grinsend. „Ich hätte auch zwei Mal laufen können, aber ich war zu faul.“
Ich lachte.
„Ja, ich kenn das. Der Faule trägt und der Fleißige läuft sich zu Tode.“
„So in etwa“, stimmte er lachend zu.
Wir gingen mit den Sachen zur Sitzecke herüber und ließen alles auf der Couch fallen.
„Was hast du denn da alles eingekauft?“, fragte ich neugierig. „Ich dache, nur Frauen würden in einen Kaufrausch geraten.“
Viper ließ sich in einen Sessel fallen und fuhr sich über sein kurzes Haar. Er musterte mich von oben bis unten und ich errötete. Ich hoffte doch sehr, dass man nicht sehen konnte, dass ich kein Höschen unter der Jeans trug.
„Ich denke, ich habe die richtige Größe getroffen, aber probiere erst mal. Was nicht passt, kann ich noch umtauschen. Ich wusste nicht, was dir gefällt, doch ich denke, es wird schon was dabei sein, was du magst.“
Ich starrte ihn ungläubig an, dann glitt mein Blick zu den unzähligen Einkaufstüten. Jetzt erkannte ich auch, dass die Labels auf den Tüten alle zu Frauen Boutiquen gehörten.
„Du ... du hast ... Das ist ... alles für ...?“, stammelte ich.
Er nickte und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln.
„Ja, die Sachen sind für dich“, bestätigte er. „Willst du nicht mal nachschauen, was es ist?“
Ich schluckte. Ich fragte mich, warum ein Mann wie Viper ein offensichtliches Vermögen für ein Mädchen ausgab, dass er kaum kannte. Zu verlegen, um ihn noch einmal anzusehen, wandte ich mich den Einkäufen zu und holte ein Teil nach dem anderen aus den Taschen. Es waren mehrere Jeans und Hosen, T-Shirts, Sweatshirts, Sportkleidung und sogar an Socken, Nylons und Unterwäsche hatte er gedacht. Ich errötete, als ich die Büstenhalter und Höschen aus sicher teuren Stoffen in den Händen hielt. Der Mann hatte auf jeden Fall Geschmack, so viel stand fest. Aus einer Schachtel holte ich ein kurzes, schwarzes Abendkleid, das klassische „kleine Schwarze“ heraus und er hatte auch Pumps, Turnschuhe und Schnürschuhe, sowie ein paar fester Winterstiefel gekauft. In einer Tasche befanden sich zudem noch verschiedene Kosmetikprodukte und Hygieneartikel. Ich war so sprachlos, dass ich keine Worte finden konnte. Stattdessen sammelten sich dumme Tränen in meinen Augen und ich wischte sie energisch mit dem Handrücken weg.
„Alles okay?“, fragte Viper besorgt und erhob sich aus seinem Sessel, um mich zu sich herumzudrehen. „Hey“, sagte er sanft und wischte mir lächelnd eine Träne von der Wange. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich dachte nur, du könntest ein paar Dinge brauchen und ...“
Ich lachte schluchzend.
„Ein paar Dinge?“, fragte ich und schüttelte den Kopf. „Noch nie hat jemand ... Ich meine, ich hatte noch nie ...“ Ich sah mit hochroten Wangen und verheulten Augen zu ihm auf. „Wieso tust du das? Ich meine ... Du kennst mich doch gar nicht und das alles muss ... ein Vermögen gekostet haben.“
„Wenn es das ist, was dir Sorgen macht, ich kann es mir leisten. Es ist kein großes Ding für mich. Ich möchte dir einfach ein wenig helfen und dir eine Freude machen. Du hast mir zwar deine Geschichte nicht erzählt, doch ich geh mal davon aus, dass sie nicht unbedingt von einem liebevollen Elternhaus und einer Bilderbuchkindheit handelt. Hab ich recht?“
Ich nickte.
„Wenn du irgendwann darüber reden willst, dann kannst du jederzeit zu mir kommen.“ Er schaute mich an. „Okay?“
„O-okay“, stimmte ich zu und schenkte ihm den