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noch einem guten Zweck diente… aber Northbury hätte diese Summe doch sofort wieder verloren.“

      „Ja, da magst du durchaus Recht haben… obwohl du es dir doch wirklich leisten könntest…“

      Sir Adam zog es vor, darauf nicht näher einzugehen. Viele in der Londoner Gesellschaft wollten gerne wissen, womit er eigentlich sein Vermögen erworben hatte, auch Motham, der noch am ehesten das war, was man einen Freund nennen konnte - aber er würde ihnen den Gefallen nicht tun: Sollten sie ruhig spekulieren, dann waren sie wenigstens beschäftigt. Viel Sinnvolleres hatten die meisten von ihnen doch ohnehin nicht zu tun.

      „Prentice, was ist jetzt?“, drängte Northbury. „Oder sind Sie zu feige?“

      „Wollen Sie mich provozieren, Mylord? Das ist Ihrer doch nicht würdig!“

      „Wenn Sie kneifen, Prentice, dann frage ich eben Sudworth. Der steht dahinten und tut mir bestimmt den Gefallen…“

      Sir Adam erschrak etwas. Sudworth war eine eher zweifelhafte Erscheinung, trotz seines Titels – auch ein Baron konnte schließlich ein Gauner sein. Sudworth ging der Ruf voraus, nicht immer ganz ehrlich zu spielen, und wenn er gewinnen würde, würde er Northbury gnadenlos ausnehmen. Dann lieber noch eher selbst… er konnte den Verlust vielleicht etwas gnädiger gestalten. Vielleicht gewann ja Northbury auch, dann hatte er wieder etwas Geld – und er selbst würde diesen Club nicht mehr frequentieren, beschloss er.

      Northbury wandte sich gerade in Richtung Sudworth ab, der allerdings noch nicht auf ihn aufmerksam geworden war. Sir Adam packte ihn an der Schulter.

      „Gut“, sagte er dann, „ein allerletztes Spiel. Und danach ist es mir vollkommen gleichgültig, ob Sie mich für einen Feigling oder sonst etwas halten. Sie sind dem Spielteufel vollständig verfallen und werden sich über kurz oder lang restlos ruiniert haben. Also, fünftausend Pfund gegen die kläglichen Reste Ihres Grundbesitzes? Timothy, Lord Bernard, Sie sind Zeugen?“

      Beide nickten; Motham scheuchte alle anderen, die gerne spielen wollten, von diesem Würfeltisch weg, damit die Partie ohne Störungen verlaufen konnte.

      Sir Adam ließ wieder Northbury den Match Point bestimmen – je großzügiger er sich verhielt, desto eher konnte man ihm nachher nichts nachsagen. Andererseits kannte er die Gehässigkeit der feinen Gesellschaft, vor der einen gar nichts schützte außer guten Verbindungen. Und die hatte er nicht unbedingt.

      Northbury rieb die Würfel zwischen den Händen, um sie zu erwärmen, spuckte einmal darauf, warf sie in den Becher zurück und würfelte mit großer Geste.

      Fünf.

      Sir Adam hoffte, er würde als nächstes eine acht oder neun würfeln und in Gottes Namen mit den fünftausend Pfund abziehen. Spätestens übermorgen hätte er die dann auch wieder verspielt.

      Northbury vollführte das gleiche Spektakel wie eben; gerade, dass er nicht noch auf einem Bein um den Würfeltisch hüpfte (man hatte solche Dinge auch schon gesehen). Dann würfelte er, und alle verfolgten das Kullern der Würfel mit angehaltenem Atem. Der erste Würfel zeigte sechs Augen – noch nichts verloren. Der zweite Würfel überschlug sich noch einmal und zeigte dann auch die Sechs.

      Totenstille.

      Northbury wurde grau im Gesicht.

      „Beim Jupiter, was für ein Pech!“, stieß Lord Bernard aus. Sir Adam überlegte einen Moment lang, ob er vorschlagen sollte, den Einsatz zu vergessen – aber Northbury würde entweder beleidigt reagieren oder ein weiteres Spiel verlangen. Und alle anderen glotzten ihn erwartungsvoll an, zum Teil das Weinglas noch in der Hand, als genössen sie das Schauspiel.

      Wahrscheinlich taten sie das auch.

      „Und, was soll ich jetzt tun, meine Herren?“, fragte er in die Runde, die sich daraufhin leise murmelnd zerstreute. Wahrscheinlich dachten sie jetzt, er wisse nicht einmal, wie ein Gentleman sich in einer solchen Situation zu verhalten habe.

      Motham und Lord Bernard standen noch da und wirkten genauso ratlos wie Sir Adam selbst. Northbury starrte auf seine Füße, dann hob er den Kopf und sagte heiser: „Glückwunsch. Die Abbey steht zu Ihrer Verfügung. Sie haben ja zwei Zeugen.“

      „Was werden Sie jetzt tun?“

      Northbury zuckte die Achseln. „Das muss Sie wohl nicht mehr interessieren. Sie haben ja jetzt, was Sie wollten.“

      „Northbury, wirklich, das ist aber ungerecht!“, protestierte Motham. „Sie haben Prentice praktisch gezwungen, mit Ihnen zu würfeln, was hätte der arme Kerl denn machen sollen? Sie Sudworth zum Fraß vorwerfen?“

      Lord Bernard nickte schwächlich.

      „Ihr Bevollmächtigter soll sich an meinen wenden“, fuhr Northbury fort, als habe er den Einwand gar nicht wahrgenommen, stellte sein Glas ab und verließ den Raum. Alle starrten ihm nach, dann löste sich Sir Adam aus seiner Erstarrung und eilte ihm nach, aber zu spät – Northbury hatte das Haus bereits verlassen.

      Motham war ihm auch gefolgt. „Da kannst du nichts machen, Adam.“

      „Und wenn er – nun, angesichts seiner Situation… - wenn er Schluss macht, wie man so schön sagt? Er hat doch nun alles verloren!“

      Motham zuckte die Achseln. „Ich glaube nicht, dass er das tut. Northbury ist ein grenzenloser Optimist, er hofft bestimmt, dass sich irgendwo eine neue Chance auftut.“

      „Aber wo will er hin? Und was wird jetzt aus seiner Tochter – wird Lord Bernard sie heiraten?“

      „Nicht anzunehmen. Das war noch nicht spruchreif – und so reich sind die Tamlins auch nicht, dass Bernard gar nicht auf eine Mitgift achten müsste. Damit dürfte sich dieses Projekt wohl zerschlagen haben.“

      „Verdammt! Das arme Mädchen…“ Sir Adam starrte vor sich hin.

      „Kennst du sie?“, fragte Motham neugierig.

      „Was? Nein, woher denn? Nach dem, was Northbury vorhin erzählt hat, lebt sie doch nur auf dem Land.“

      „Aber ist dein Landsitz nicht dort in der Nähe?“

      „Oakwood – ja, das ist freilich wahr. Allerdings hatte ich nie viel Kontakt zu den Nachbarn. Ich wüsste nicht, dass ich Northburys Tochter – wie heißt sie überhaupt? – schon einmal gesehen hätte.“

      „Sie heißt Helen. Lady Helen Norwood.“

      „Die einzige Tochter? Oder gibt es ältere Geschwister, die sich ihrer annehmen könnten? Bei denen sie möglicherweise leben könnte?“

      Motham schüttelte den Kopf. „Sie hatte einen Bruder, der - ehrlich gesagt – nicht besser war als sein Vater. Ein Spieler. Er hat auf alles gewettet, worauf man überhaupt nur wetten konnte, und dabei ein Vermögen verloren. Einmal hat er in einer der übleren Spielhöllen Streit um ein Paar gezinkter – oder nicht gezinkter, wer weiß das schon – Würfel angefangen, es muss sich eine gewaltige Rauferei entwickelt haben und schließlich ein Duell, und am Ende war Lionel Norwood tot. Man hat nie herausgefunden, wer nun genau für seinen Tod verantwortlich war. Dass sein Erbe tot war, hat den Earl dann wohl endgültig auf die schiefe Bahn getrieben.“

      „Wer würde denn nach seinem Tod den Titel und den Besitz erben?“

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