Shylock Holmes. Martin Cordemann

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Shylock Holmes - Martin Cordemann Shylock Holmes

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Aha. Gut. Ich meine schlecht. Unangenehm, unschön, Sie wissen schon. Gibt es genaueres?

      WIRT: Worüber?

      SHYLOCK: Über die Todesart! Oder hat er das nur aus dem Internet?

      WIRT: Er wurde ermordet. Man hat ihn im Hinterhof seines Theaters gefunden – erschlagen.

      SHYLOCK: Na das ist doch schon mal was. Gut. Wer hat ihn gefunden? Wer hat ihn ermordet?

      WIRT: Das herauszufinden ist Ihre Aufgabe, sagt er.

      SHYLOCK: Das war ja wieder klar.

      WIRT: Er meint, das wäre Ihr Job bei der Mordkommission!

      SHYLOCK: Sagen Sie ihm, ich kümmere mich darum.

      WIRT: Er kümmert sich darum. (legt auf) Kölsch?

      SHYLOCK: Gerne. (seufzt)

      Ich bin faul und faul bin ich:

      Arbeiten werde ich darum heut’ nich!

      (verschwindet im Dienst)

      BLACK

      Zweite Szene

      (Im Theater)

      THELLO: Inspektor Shylock Holmes? Sie hier? Ist es nicht ein bisschen früh für Sie?

      SHYLOCK: Oh, Thello, glauben Sie wirklich, dass Sie es sich erlauben können, frech zu werden?

      THELLO: Ähm... tut mir leid.

      SHYLOCK: Etwas mehr Glaubwürdigkeit, bitte.

      THELLO: Es tut mir leid.

      SHYLOCK: Na also, geht doch. Gut, was ist hier passiert?

      THELLO: Der Mann ist...

      SHYLOCK: ...tot?! Ja, soviel weiß ich auch. Hintergrundinformationen wären nett.

      THELLO: Äh... Ja, also, es handelt sich um einen gewissen Rael, den Intendanten des Theaters. Man hat ihn umgebracht.

      SHYLOCK: Toll, dafür hat es sich wirklich gelohnt, dass ich selbst hierher gekommen bin, weil, das hätte man mir ja nicht am Telefon sagen können.

      THELLO: Sarkasmus?

      SHYLOCK: Worauf Sie Ihren Arsch verwetten können.

      THELLO: Informationen?

      SHYLOCK: Wenn Sie so freundlich wären?

      THELLO: Man hat den Mann erschlagen.

      SHYLOCK: Ich weiß. Tatwaffe?

      THELLO: Ein fester Holzstock oder eine Eisenstange!

      SHYLOCK: „Das wären denn zweierlei Waffen; doch weiter.“

      THELLO: Häh?

      SHYLOCK: ‘Hamlet’, fünfter Akt, zweite Szene! Sie vergessen, dass wir es hier mit der Leiche eines Theatermenschen zu tun haben und da ist es wohl das Mindeste, Shakespeare zu zitieren. Ist son Klischee, wird in Krimis immer gemacht. Gut, wer hat ihn umgebracht? Ich nehme mal an, dass für die Rolle noch niemand vorgesprochen hat?!

      THELLO: Falls Sie darauf hinaus wollen, ob wir einen Verdächtigen haben: nein! Es hat sich bislang niemand gestellt und wir haben keine Ahnung, wer ein Interesse am Tod des Intendanten gehabt haben könnte.

      SHYLOCK: Autoren, Schauspieler, Regisseure, da findet sich immer was.

      THELLO: Kritiker?

      SHYLOCK: Nee, die hätte er umgebracht.

      THELLO: Das hier hat man bei dem Toten gefunden. Eine leere Brieftasche, ein seidenes Taschentuch, eine Armbanduhr und einen Schlüsselbund.

      SHYLOCK: Aha. Würden Sie deshalb auf Raubmord schließen?

      THELLO: Natürlich nicht!

      SHYLOCK: Und... warum das nicht?

      THELLO: Welcher gescheite Dieb würde seinem Opfer schon das Geld klauen, aber eine Uhr für fünftausend Euro da lassen?

      SHYLOCK: Häh? Oh. Guter Punkt, Thello. Gut aufgepasst. Teure Uhr, guter Hinweis.

      THELLO: Sie wussten es nicht, oder?

      SHYLOCK: Kein Stück. Modezeugs ist nicht so mein Gebiet. Gut, das ist doch schon mal ne ganze Menge? Machen wir Schluss für heute?

      THELLO: Ihre Arbeitseinstellung möchte ich haben.

      SHYLOCK: Unwahrscheinlich! Was sollen wir denn Ihrer Meinung nach machen? Gibt es irgendwen, den wir verhören können?

      THELLO: Den Hausmeister. Er wollte gerade den Müll raus bringen, da sah er die Leiche.

      SHYLOCK: Könnte er es gewesen sein?

      THELLO: Leider nicht. Er hat für die Tatzeit ein Alibi.

      SHYLOCK: Tatzeit? Guter Hinweis. Wann war das so ungefähr?

      THELLO: Der Arzt meint, es müsste heute Nacht gewesen sein, so etwa gegen 12 Uhr.

      SHYLOCK: Bleibt die unausweichliche Frage: Wer war es? Oder: Warum? Oder: Was stelle ich mir hier für bescheuerte Fragen, die ich mir ohnehin nicht beantworten kann? Hmmmmmmm, wer, um einmal den großen Meister zu zitieren, könnte Nutzen aus dem Tode des Intendanten ziehen?

      THELLO: Welchen großen Meister?

      SHYLOCK: Mich, ist doch egal, beantworten Sie meine Frage!

      THELLO: Ich weiß nicht.

      SHYLOCK: War der Mann verheiratet?

      THELLO: Ich weiß nicht!

      SHYLOCK: Eine Ehefrau ist eine potentielle Verdächtige, es sei denn, sie ist tot.

      THELLO: Sie ist tot.

      SHYLOCK: Verdammt!

      THELLO: Was ist mit dem Hausmeister?

      SHYLOCK: Der war es nicht.

      THELLO: Aha. Und warum?

      SHYLOCK: Weil der Hausmeister oder theatralisch gesprochen der Pförtner zwar eine nette kleine, aber keine Hauptrolle ist. Und die bringen meist niemanden um. Und, wer weiß, vielleicht hat man seine Rolle sogar ganz gestrichen, weil sie zu klein war.

      THELLO: Kann es sein, dass Sie da ein paar ganz merkwürdige Methoden der Ermittlung anwenden?

      SHYLOCK: Möglich. Also gut, er war es nicht. Hatten Sie doch selbst gesagt, Alibi und so.

      THELLO: Stimmt ja.

      SHYLOCK: Bleiben wohl noch ein

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