108 ...Antwort von X. Urs Wendel

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108 ...Antwort von X - Urs Wendel

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Weg des Herzens zu deinem Eigen machst.

      Was an der bärigen Geschichte erfunden ist und was der Wahrheit entspricht ist zweitrangiger Natur. Vorrangig sind dabei Sinn und Zweck. Hier geht es darum die ewig wirkenden Gesetze und Weisheiten des Lebens und der Natur preiszugeben. Die aufgezeigten Methoden und Exerzitien sollen dir nützen. Achtung! Die beschriebenen Methoden sind effektiv!

      Insgesamt soll ein Grundstein für ein klares und freies Bewusstsein aller Menschen geschaffen werden. Genau so weit, wie der geistige Horizont wachsen möchte.

      Greife mutig zu, und nimm dein Schicksal in die Hand!

      Die Selbstkritik ist der beste Anfang für einen neuen Weg. Sie ist ein wertvoller Begleiter.

      Hinterfrage dich selbst und den Aufbau deiner Persönlichkeit, die sich durch deine Lebenserfahrung entwickelt hat.

      Alle Wege stehen dir offen. Gehe die richtigen Abzweigungen und entfalte den Zauber deiner Fähigkeiten. Sie schlummern in dir und wollen geweckt werden.

      Bedenke eines und halte dies stets in dir wach! Ohne Liebe wird dir niemals etwas genügen.

      Wähle die Liebe im Leben. Sie wird dich für vieles entschädigen.

      Und jetzt erfahre die Stärke und Weisheit des großen Bären.

      Die Begegnung

      Vor einigen Jahren beschloss ich einen sicher nicht alltäglichen Urlaub anzugehen. Mein Urlaubsziel lag in Kamtschatka. Das Flugzeug steuerte Moskau an. Eine wirklich beeindruckende Stadt mit überwältigenden Ausmaßen. Den mehrstündigen Aufenthalt konnte ich nutzen, um einen winzigen Teil dieser riesigen Stadt zu erkunden.

      Vom Moskauer Inlandflughafen ging die Reise schließlich weiter. Wir flogen der aufgehenden Sonne direkt entgegen. Die Maschine überflog das sibirische Tiefland und das sibirische Bergland am Stück. Es erstreckt sich über dreitausend Kilometer und kostete etwa die halbe Zeit des Fluges. Noch heute erinnere ich mich gerne an diese Reise. Freude stieg in mir auf, als wir endlich den Flughafen Petropavlovsk-Kamtschatskij erreichten.

      Der Bus fuhr mich zusammen mit einigen Reisegästen, die mit mir schon im Flugzeug unterwegs waren, nach Elizovo. Es war Mitte Juni und immerhin 10° Celsius. Zur Akklimatisierung hielt ich mich einige Tage vor Ort auf. Zu Hause war es schon ziemlich warm. Noch einmal bereitete ich die Route vor, testete die Fotokamera und sorgte für den Proviant, welchen ich in der Wildnis für drei Wochen benötigte.

      Mein Anliegen war in den Bergen dieses wunderbaren Landes verschiedene Tiere und Landschaften vor die Linse zu bekommen. Dort wollte ich die anberaumte Zeit ganz ungestört in wilder und ungezähmter Natur verbringen.

      Ein Pilot flog mich weit ins Landesinnere der Halbinsel. Die eindrucksvolle Landschaft faszinierte mich vom ersten Augenblick an.

      Wir flogen weit ins Landesinnere der Halbinsel. Er kannte einen geeigneten Landeplatz, an dem wir uns in vierzehn Tagen wieder treffen sollten. Beim Abschied riet er mir noch, in seiner ernsten, aber freundlichen Art, ich solle vorsichtig sein. Er gab mir zum Abschied die Hand und sein gut gemeinter Rat kam bei mir an. Das Flugzeug verschwand in der endlosen Ferne. Ich war von da an auf mich allein gestellt.

      Vor mir lag das ersehnte Bergland. Meine Route wies mich in Richtung Norden. Nach einigen Stunden Fußweg erreichte ich zeitig einen geeigneten Nachtlagerplatz. Die Sonne ging allmählich unter und am Abend wurde es merklich kühl.

      Um mir etwas Ablenkung zu verschaffen, kramte ich ein Buch hervor. Die Geräusche der Nacht drangen sehr eindrucksvoll durch die dünne Zeltwand.

      Als die ersten Sonnenstrahlen hindurchschimmerten erwachte ich. Mein Frühstück bestand aus frischen Brot, Käse, Trockenobst und Tee. Das Gepäck würde täglich etwas leichter werden, wobei es ohnehin angenehm zu tragen war. Die Trockennahrung und die Natur boten zu der Zeit einen umfangreichen Speiseplan.

      Während der Wanderung fotografierte ich gelegentlich die Landschaft. Auch kleinere Tiere waren leicht auszumachen. Besonders war ich von dieser unbezähmbaren wilden und zugleich farbenfrohen und kontrastreichen Natur angetan. Mitten in den leuchtenden Farben der Tundra ragen imposante Vulkane hervor. Das Spiel des Himmels zeigt sich täglich sehr abwechslungsreich. Dieser Ort ist für mich eines der wundervollsten Naturgebiete unseres Planeten. Ich war hier mitten im Reich der Vulkane und Bären.

      Aus weiter Entfernung bekam ich einen Braunbären vor die Kamera. Das war für mich wirklich etwas Besonderes. Am Flussufer zu Filmen erwies sich öfter als erfolgreich.

      Bald sollte ich einem ganz besonderen Bären begegnen.

      Am dritten Wandertag fand ich einen Ort, an dem ich vorerst verweilen wollte. Der Morgen des sechsten Tages ließ mich aus Neugier weiter Richtung Norden ziehen. Und Einiges höher hinauf als zuvor. Hier war der Ausblick ideal. Was sage ich? Er war einfach umwerfend. Ich entdeckte sogar einen leicht rauchenden Vulkan. Einige Vulkane dieser Region sind aktiv. Die Distanz zum Vulkan war verhältnismäßig nah, aber nicht zu nah. Zumindest sah ich das zu dem Zeitpunkt so.

      Dieser Ort besaß eine ganz besondere Atmosphäre. Zuerst umrundete ich das felsige Gebiet. Ich entdeckte eine Höhle, deren Eingang überwuchert war. Obwohl ich darin niemanden erwartete, war ich vorsichtig. Der Eingang war etwas flach, ungefähr Hosentaschenhöhe. Breit war er gute eineinhalb Meter. Das Innere leuchtete ich mit einer Taschenlampe aus. Hier hatte schon ein Bär überwintert, stellte ich fest.

      Zurück im Zelt verstaute ich die Kameraausrüstung und begann etwas Brennholz für ein Lagerfeuer zu beschaffen. Das nutzte ich, um mir eine warme Mahlzeit zu kochen. Da die Nacht klar war, blieb ich lange am Feuer sitzen, bis die letzten kleinen Flammen erstickten.

      Vom Treffpunkt aus hatte ich einhundert Kilometer zurückgelegt. Hier wollte ich bleiben, um nicht so viel Zeit mit dem Rückweg zu vergeuden.

      Ich hatte mich an diesen friedlichen Ort gut eingelebt. Und trotzdem passierte etwas Unvorhergesehenes. Am neunten Tag begegnete ich auffallend vielen Tieren. Ungewöhnlich war, daß es am Nachmittag auffallend ruhig wurde. Irgendwie zu ruhig. Eigenartig! Ich sah und hörte keine Vögel mehr.

      Zum ersten Mal war ich etwas beunruhigt. Da ich einige Anzeichen und Verhaltensweise von Tieren kenne, packte ich meine Sachen ein und baute das Zelt ab. Wahrscheinlich sollte ich mich vor dem Vulkan in Acht nehmen. Er rauchte stärker als sonst. Das muss es sein! Ohne große Überlegung verstaute ich alle Sachen in die etwas entfernt gelegene Höhle. Der Ausbruch des Vulkanes ließ zum Glück noch auf sich warten. Mit der Kamera hielt ich gegen Abend auf das gewaltige Naturspektakel. Heißes Gestein flog durch die Luft. Sicher wird ein Ascheregen niedergehen, folgerte ich. In der Höhle musste ich den Eingang mit nassen Decken abdichten. Ich wusste, hier war es besser als später den ganzen Dreck abzubekommen und vielleicht daran zu ersticken. Klar, ich war weit genug weg, aber wohl war mir nicht dabei. So beschloss ich erst am nächsten Morgen die Höhle zu verlassen. Ich vernahm geraume Zeit das Donnern des lavaspuckenden Vulkanes. Mit der Taschenlampe erhellte ich kurzzeitig die Höhle und richtete mir einen Schlafplatz ein. Ich bereitete mir ein einfaches Abendessen zu. Es war auf eine besondere Art und weiße gemütlich in dieser Notunterkunft, obwohl um mich herum alles sehr lebensfeindlich werden konnte. Im Laufe der Zeit beruhigte sich der Vulkan.

      In der Nacht ersann ich einige Gedanken vor dem Einschlafen. Ob die Decke am Eingang voll Asche sein wird? Wie es Morgen im Freien aussieht? Wie weit die anderen Tiere von hier entfernt sein mögen? Müdigkeit machte sich breit. Was, wenn ein Bär in die Höhle kommt? Nein, der geht weiter

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