Die Weltgesundheitsformel. David Ekwe Ebobisse

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Weltgesundheitsformel - David Ekwe Ebobisse страница 21

Die Weltgesundheitsformel - David Ekwe Ebobisse

Скачать книгу

Denktradition, finden wir hier noch eine weitere äußerst interessante Bezeichnung für eine Form des Leids: »Leid angesichts des Leids« nennen es die Buddhisten, wenn wir Leid empfinden, weil wir andere Menschen leiden sehen. Eine Form von Leid, die jeder von uns aus dem Alltag kennt und zu deren Entstehung uns der Dalai Lama in seinem Hörspiel »Das Herz der Liebe« erklärt: "Wir alle empfinden eine natürliche Sympathie für jemanden, der sichtlich unter einer schmerzhaften Krankheit oder dem Verlust eines ihm nahestehenden Menschen zu leiden hat."

       »Leid angesichts des Leids« nennen Buddhisten also die Erfahrung, die wir gerade gemacht haben, als wir uns bewusst geworden sind, wie schlecht es dem überwiegenden Großteil der Menschheit geht und wie viele Kinder heute tagtäglich sterben, oder?

      Ganz genau. »Leid angesichts des Leids« zu empfinden ist eine sehr selbstlose Erfahrung, die wir gleich noch intensivieren können, wenn wir unserem natürlichen Bedürfnis nach innerem und äußerem Frieden nachgehen. "Denn eines ist klar", so der Dalai Lama in »Das Herz der Liebe«, "wir alle haben als Menschen das natürliche Verlangen glücklich zu sein und kein Leid zu erfahren. Das ist ein Faktum. Und wir können es zu unserem Ausgangspunkt machen." (Quelle: Dalai Lama, Das Herz der Liebe, Hörspiel, Theseus, Auflage 1, 2006)

      Dabei will es eigentlich keiner

      Die Ansicht, dass eigentlich kein Mensch leiden und jeder glücklich sein will, findet sich nicht nur im Buddhismus. In der westlichen Philosophie findet sie unter dem Begriff des »Hedonismus« Erwähnung.

       Was heißt Hedonismus?

      Hedonismus, vom altgriechischen ἡδονή, hēdonḗ (= Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde) abgeleitet, bezeichnet eine philosophisch-ethische Strömung, deren Grundthese lautet, dass Freude und die Vermeidung von Leid jedem Menschen intrinsisch innewohnen und die höchsten Ziele menschlichen Strebens sind. Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltags-sprachlichen Gebrauch mit dem Begriff »Hedonismus« zwar häufig eine nur an momentanen Genüssen orientierte egoistische Lebens-einstellung bezeichnet und der Begriff oftmals abwertend oder gar als Zeichen der Dekadenz interpretiert, doch meint Hedonismus im eigentlichen Sinne, dasselbe wie das, was Buddhisten unter »Leid angesichts des Leids« verstehen, nämlich dass jeder Mensch sich einzig danach sehnt, Freude zu empfinden und Leid zu vermeiden.

       Schaffen wir es also letztlich, einen Weg zu finden Leid zu vermeiden, können wir uns auf ein Leben in Glückseligkeit gefasst machen! Stimmt´s?

      Das zumindest wird uns in der Dokumentation »Die Glücksformel von Bhutan« versprochen, wo es heißt, dass die Überwindung von Leid im Buddhismus automatisch Glück bedeutet. Ein logischer Schluss, auf den — wie du es uns gerade vorgemacht hast — aber eigentlich jeder selbstständig denkende Mensch von alleine kommen könnte, wenn er sich mal Zeit nehmen würde, über den Begriff des Leids zu kontemplieren. (Quelle: Siebter Himmel im Himalaya — Die Glücksformel von Bhutan, 3sat Dokumentation, Regie: Albert Barillé, Gilbert Barillé)

       Eins versteh ich aber bei der Sache mit dem Leid immer noch nicht: Wenn uns Menschen doch grundsätzlich verbindet, dass wir alle nach Glück streben und Leid vermeiden wollen, wieso bekriegen wir uns dann die ganze Zeit und fügen uns gegenseitig solch entsetzliches Leid zu?

      Genau das ist die entscheidende Frage, um die sich unsere Forschungsarbeit drehen wird. Wieso sind wir immer noch »Barbaren«, wie Schiller zu sagen pflegte. Es ist eine Frage, die sich nicht in einem Satz beantworten lässt, aber auf die es durchaus eine Antwort gibt. Eine Antwort, die wir finden werden. Suchen wir eine Gesundheitsformel, die angewandt zu absoluter Glückseligkeit führen kann, ist es hilfreich, zunächst ein grundlegendes Verständnis von den Ursachen von Leid zu bekommen und zu verstehen, durch welche menschlichen Tugenden Leid entsteht. Deswegen sprach ich vorhin davon, »Leid« erst einmal zu definieren. Wollen wir nämlich etwas gegen die Ursachen von Leid tun, müssen wir logischerweise erst einmal herausfinden, woraus Leid in unserer heutigen Welt besteht, wer am meisten leidet, wer die Verursacher sind und wie wir darin verwickelt sind.

      Wer sind die Schuldigen?

      Bevor wir durch bewusstes Handeln die Erde in ein Paradies verwandeln, müssen wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen können, um wirklich nachhaltige Veränderungsprozesse in Gang zu bringen.

       Gut, dann lass uns herausfinden, welche wissenschaftlichen Fachbereiche inwieweit für Leid verantwortlich sind. Fangen wir dazu am besten mit den Wirtschaftswissenschaften an. Die Bänker, Manager, Kapitalisten und Hedgefondsmanager stehen heute besonders in der Kritik und ihnen wird gerne der Vorwurf gemacht, sämtliche humanitären Krisen sowie alle ökonomisch-ökologischen Ungleichgewichte verursacht zu haben. Lass uns fragen, ob es wirklich die viel zitierten »Bankster« und andere Anzugträger sind, die mit ihrer Vorgehensweise den Planeten zerstören, Bürger ausbeuten und ganze Volkswirtschaften niederreißen.

      Anstatt sie alle in einen Topf zu werfen, sollten wir vielleicht etwas differenzieren, denn möglicherweise sind es gar nicht allein die viel gescholtenen Ökonomen, Volkswirte und Politiker, die das Leid der Welt verursachen, sondern ganz andere Mächte und Kräfte. Alle Wirtschafts- und Politikwissenschaftler voreilig über einen Kamm zu scheren, wäre mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss. Um diese zu finden, müssen wir uns von den entsprechenden Experten in ihre Materie einführen lassen und mit ihnen zusammen wissenschaftlich fundiert recherchieren. Haben wir erst einmal fachgerecht Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert und den Denkfehler erkannt, der hier zu Leid führt, müssen wir es mit allen anderen wissenschaftlichen Disziplinen einfach genauso machen, um letztlich aus den einzelnen Puzzlestückchen, die wir finden, eine ganzheitliche Universalformel, eine Weltfriedensformel, eine Weltgesundheitsformel zu erstellen, die verständlich und einfach nachvollziehbar zum Wohle aller eingesetzt werden kann.

       Und du bist dir sicher, dass der Traum einer solchen Weltfriedensformel wirklich realisierbar ist? Nicht dass wir all das umsonst machen?

      Nutzen wir die neusten Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien!

      Die Weltfriedensformel existiert und ist ergründbar. Also jedenfalls für uns und für jeden, der unbegrenzten Zugang zu Informationen hat. Für einen Großteil der Weltbevölkerung sieht das schon wieder ganz anders aus. Während wir im Cyberspace herumfliegen und das Privileg genießen, über die neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien, wie Smartphones und Laptops jederzeit grenzenlos auf jede x-beliebige Information zugreifen zu können, uns global zu vernetzen, international auszutauschen und uns autodidaktisch immer auf den neusten Forschungsstand bringen zu können, haben 66 % der Weltbevölkerung 2002 noch nie ein Telefongespräch geführt, zwei Milliarden Menschen stehen sogar ganz ohne Stromanschluss da. (Quelle: Die vierte Energie Revolution, Regie: Carl-A. Fechner)

      "Ungefähr 1,3 Milliarden Menschen haben keinen Zugriff auf moderne Energieressourcen. Eine weitere Milliarde ist an unsichere Stromnetze angeschlossen", gibt uns Kurt de Swaaf in einem Interview mit dem »Standard.at« am 23. Oktober 2012 zu verstehen. Auf die Frage, wieso das so sei, antwortet er: "Weil ein Netzwerk aus elitären Industriellen, Großbanken, Lobbys und Interessenverbänden am Leid profitiert und sich als ein Bollwerk egoistischer Werte mit aller Macht allen Veränderungen entgegenstemmt, um einen möglichen Wandel bereits im Keim zu ersticken. Extrem mächtige Mitspieler kämpfen gegen den Wandel", so sein Fazit.

      Im Vergleich zur Mehrheit der Erdbewohner können wir aber von einem entscheidenden evolutionären Vorteil Gebrauch machen: unserer Technologie. Allerdings haben wir unseren technologischen Fortschritt bisher nur sehr geringfügig dazu benutzt,

Скачать книгу