Avalon und der Artusweg. Ava Minatti
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Dann gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Herzen. Nimm wahr, zu welcher Möglichkeit es dein Herz am meisten hinzieht. Dabei brauchst du erneut nicht zu denken, sondern es einfach geschehen lassen, einfach deinem Herzen folgen. Auf welchem Weg fühlst du dich am wohlsten?
Wenn du gemeinsam mit einem anderen Menschen dieses Ritual zur Entscheidungsfindung praktizieren möchtest, könntest du mit ihm auch vereinbaren, dass er bestimmt, welcher Weg für welche Option steht. Diese Zuordnung erzählt er dir erst, nachdem du die einzelnen Möglichkeiten für dich wahrgenommen hast. So könntest du dich mitunter freier darauf einlassen. Wenn du merkst, dass dich alle Wege beschweren, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass es um eine Richtung geht, an die du bisher noch nicht gedacht hast. Dann entscheide dich dafür, dass auch dieser Weg von deiner Kreuzung aus führt, und gehe ihn. Dadurch findest du Impulse, was es für eine weitere Möglichkeit sein könnte. Wenn auch dieser Weg nicht stimmig erscheint, ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt, um eine Entscheidung zu treffen. Dann wiederhole das Ritual später noch einmal und nimm wahr, ob oder was sich in der Zwischenzeit verändert hat. Wenn dich alle Richtungen gleich leicht und freudig machen, dann bedeutet es, dass es gleichgültig ist, wohin du gehst.
Mit Hilfe der Wegkreuzung könntest du beispielsweise für dich auch überprüfen, ob die Umsetzung eines Projekts für dich passend ist oder nicht, beziehungsweise, ob es der richtige Zeitpunkt dafür ist. Wann immer du ins Zentrum der Weggabelung zurückkehrst, kannst du hier deinen Helfern begegnen, die dir weitere Informationen zu den Wegen geben können. Für all das schenke dir genügend Zeit. So viel, wie du benötigst, um deine Entscheidung zu finden.
Wenn das Ritual für dich beendet ist, danke dem Ort und hinterlasse erneut ein Geschenk. Verabschiede dich von allen Wesen, die dich begleiteten, und kehre mit deiner ganzen Aufmerksamkeit und Präsenz ins Hier und Jetzt zurück.
Doch das ist noch nicht alles, was du auf einer Wegkreuzung erfahren kannst. Generell möchte ich dich einladen, aufzuhören, dich in und vor der Dunkelheit zu fürchten. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest. Wann immer du dieses tust, gibst du einen Teil deiner Kraft ab und nährst damit das, wovor du dich ängstigst. Dadurch wird es mächtiger, größer und gewinnt an Bedeutung. Dann fürchtest du dich noch mehr davor und gibst erneut einen Teil deiner Eigenermächtigung ab. Das wiederholt sich so lange, bis du dich deiner Angst stellst und das Gleichgewicht von Energien wieder erschaffst, indem du dir das, was du abgegeben hast, wieder zurücknimmst und die Furcht wieder loslässt.
Wegkreuzungen sind ein guter Ort, um sich seinen Ängsten zu stellen. Wenn du in der Mitte der Kreuzung stehst, kannst du deine Angst oder das, wovor du dich fürchtest, zu dir einladen. Dann gehe in die Begegnung, in die Auseinandersetzung damit. Erkenne, was du dabei lernen darfst. Was der Ursprung deiner Angst ist. Was du benötigst, um es zu heilen. Vollziehe ein Ritual der Heilung, einen Tanz der Erlösung. Dabei erlaube dir, deine abgegebene Macht zurückzuholen und das, was du statt ihrer übernommen und gelebt hast, zu entlassen und aus der Gesamtheit, die du bist, abfließen zu lassen. Sei wieder du selbst. Sei frei. Dann bedanke dich bei dem was du gefürchtet hast, für seine Unterstützung, dich zu lehren, dir deiner selbst gewahr zu werden und in deiner Präsenz zu sein. Siehe, wie es sich für dich auflöst. Es hört für dich auf zu existieren und geht dorthin, wo es noch benötigt wird. Für dich hat es keine Bedeutung mehr.
Zusätzlich zu den bisher bereits vertrauten Begleitern, die dir an der Kreuzung zur Seite stehen, kann es sein, dass sich noch weitere dazu gesellen, um dich zu unterstützen, deine Angstlosigkeit zu stärken. Beispielsweise ist es möglich, dass dir Hekate, Innana, Kali, Percht oder Babayaga*), um nur einige zu nennen, erscheinen.
*) Hekate: Mondgöttin der Thraker und gleichzeitig eine griechische Göttin der Hebammen, der Geburt, der Fruchtbarkeit und der Unterwelt. Meist wird sie von Hunden begleitet.
Innana: Sumerische Göttin. Sie reiste zu ihrer Schwester in die Unterwelt. Dort wurde sie getötet. Unter der Bedingung, dass sie einen Ersatz für sich in die Unterwelt schicken würde, konnte sie nach Hause zurückkehren.
Percht: Göttin des Alpenraums. Sie reitet mit ihrem wilden Gefolge, mit Hunden und Seelen, die sie hütet, in den Raunächten durch das Land. Ein anderer Name für sie ist Holle. Sie steht für Erneuerungen und bedingungsloses Loslassen. Sie ist wild und fördert den Kontakt zu den Ahnen. Sie lebt in den Bergen. Zu Allerheiligen wird ihr etwas Leckeres vor die Tür gestellt. Sie macht keine Kompromisse.
Kali: Hinduistische Göttin der Schöpfung, des Bewahrens und der Zerstörung. Wenn sie tanzt, trägt sie häufig eine Kette aus Totenköpfen und hat ihre Hände und Füße rot gefärbt, was ein Symbol für Blut ist. Sie transformiert Altes, um Platz für Neues zu schaffen. Sie erinnert dich an deine eigene Kraft und fragt dich, wie du sie lebst.
Babayaga: Slawische Göttin der Geburt und des Todes. Ihre Symbole sind ein Mörser und ein Kessel. Sie ist wild und frei. Sie zerstört alles Unnötige und lässt nur das Wahre, die reine Essenz übrig. Sie ist ein Sinnbild für Lebenskraft.
Sie sind alle Kinder, Töchter der Großen Göttin, deren Aufgabe es ist, dir zur Seite zu stehen, deine ursprüngliche Kraft zu finden, dich zu begleiten, um dich dem zu stellen, was dich ängstigt, um es zu transformieren und zu erlösen. Jedes Mal, wenn du auf diese Art etwas erlöst, gleicht es einer persönlichen Initiation, die du erfahren hast. Du kommst dadurch in den Tiefen deines wahren Wesens an. Das gibt dir Basis, Selbstvertrauen und Sicherheit, bezogen auf die Wahrnehmung deiner wirklichen Essenz.“
Viviane hält in ihren Ausführungen inne. Sie hat dir nun einiges erzählt. Einen Aspekt hat sie noch nicht erwähnt, und darauf möchte sie jetzt noch eingehen. Sie beginnt wieder zu sprechen. Dazu hebt sie eine Hand hoch, und mit der anderen berührt sie dein Herz.
„Ich bin wie eine Art Großmutter für dich, wenn du möchtest. Ich höre dir zu, wenn du dein Herz ausschütten willst. Ich lehre dich Durchhaltevermögen und Ausdauer. Ich ermutige dich, nicht aufzugeben, wenn du kurz vor einem Ziel bist. Ich lehre dich Geduld, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten und ihn zu erkennen, um dann Schritt für Schritt deine Zeichen zu setzen und Aufgaben zu erfüllen. Ich unterstütze dich, alle Lektionen gleich liebevoll anzunehmen. Da ich die uralte Weisheit repräsentiere, die oft verdrängt, abgelehnt und abgeschoben wurde, helfe ich dir, sie in dir wiederzufinden. Ich weihe dich in die Geheimnisse des Lebens ein. Ich stehe für die Tradition, die Kraft gibt. Ich begleite dich, um dich aus jenen Strukturen zu lösen, die zu eng geworden und nicht mehr dienlich sind. Gleichzeitig zeige ich dir, das Alte, dessen Weisheit immerwährende Gültigkeit hat, dennoch weiter oder wieder zu achten und zu respektieren. So können aus den alten Stämmen die neuen Knospen sprießen, die von so großer Wichtigkeit in dieser Zeit sind. Wann immer du meinen Namen sprichst, denkst oder fühlst, stehe ich an deiner Seite und stelle dir all das zur Verfügung und betrete mit dir jegliche Wegkreuzung, an der du in deinem Leben gerade stehst beziehungsweise die du aufsuchen möchtest, die dich ruft. Ich bringe dich in Kontakt mit deiner eigenen, tiefen, unendlichen Weisheit. Ich bin eine Tochter der Shekaina, und ihr Segen strahlt über mich zu dir und über dich in die Welt.
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