Steintränen. Manja Gautschi
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„Ich hab’s dir ja gesagt.“ mahnte Takwo und wollte wissen „Und, weißt du’s jetzt wenigstens?“ „Ja, verdammt.“ brummelte Bob, sein Hals schmerzte immer mehr und er war irgendwie wütend und gedemütigt. Diese Peinlichkeit würde er diesem Zylin Sa schon noch heimzahlen. „Falls du’s noch nicht weißt: Wakaner lassen sich grundsätzlich nicht gerne anfassen. Ist eigentlich noch nett, hat er dich die Kapuze runterziehen lassen. Du kannst Mike fragen, wenn du mir nicht glaubst.“ klärte Tawko Bob auf und Mike nickte heftig zur Bestätigung von Takwos Worten.
Die Regelmässigkeit der Pferdeschritte wirkte beruhigend. Die Truppe hatte den Schatten der Berge erreicht. Es wurde zunehmend kälter. Das Gerede unter den Soldaten verstummte allmählich. Es wurde steiler.
Zylin hatte es dabei belassen, Bob vom Pferd fallen zu lassen. Ihn mehr zu verletzen hätte die Situation zu sehr verkompliziert. Und zudem hatte Zylin bemerkt, dass er von Kero erstaunt beobachtet worden war. So ein Junge sollte nicht dabei zusehen müssen, wie er jemandem die Kehle zudrückt. Obwohl der Junge mehr staunend als erschrocken zusah. Solche Gewalt tut einem jungen Geist jedenfalls nicht gut, war Zylins Meinung und eigentlich war er kein gewalttätiges Ungetüm. Seine Wut hatte grösstenteils abbauen können und Bob würde sich für die nächste Zeit von ihm fernhalten.
13 - Zylin - In der Falle.
Der Pfad verengte sich und man konnte nur noch Pferd an Pferd hintereinander reiten. Kero ritt vorneweg und sagte zu Dek, der hinter ihm ritt „Da, noch diese Schlucht entlang und dahinter können wir in einer Höhle sicher übernachten.“
Vor ihnen lag ein schmaler Pfad zwischen zwei hohen, steilen Felsen, es gab weder ein Ausweichen nach rechts noch nach links. Die Felsen klemmten den Pfad zwischen sich ein und ein Ende der Schlucht war von blossem Auge nicht auszumachen. Die gelblichen Felsen wirkten im Licht der untergehenden Sonne noch wärmer als sonst, obwohl es immer kälter wurde und man sich vorstellen konnte, dass man hier nachts ohne den Schutz einer Höhle wohl erfrieren würde.
Alle ritten schweigend vor sich hin und die mulmige Stimmung, die um sich griff, war deutlich spürbar. ‚Hoa Hoa’ fingen die ersten Tiere der Nacht wieder an. ‚Hoa Hoa’ „Was zum Teufel ist das nur für ein krankes Tier? Das hatten wir doch schon gestern Nacht.“ flüsterte Riso. Er hatte schon vieles gehört, aber das klang wie eine Mischung aus einem Vogel und einem Frosch. Kero drehte sich um „Das sind rupianische Backenmarder.“ er lächelte „Wenn ihr Hunger habt? Gebraten sind sie leckere Zwischenmahlzeiten.“ Riso sah Kero an. Sila fragte nach „Wie sehn die den aus?“ Kero liess die Zügel los um mit beiden Händen die Grösse anzudeuten „Sie sind etwa so gross“ zwischen seinen Händen waren es ca. 30 cm „...ein graues Fell wie Pferde...“ er fasste sich an die Backen „...sie blasen ihre roten Backen auf und wenn sie sie wieder zusammendrücken macht’s ‚Hoa Hoa’. Damit melden sie den anderen Gefahr.“ dann winkte er ab „Aber die sind harmlos.“ jetzt grinste er „...ausser das Gift in ihren Krallen.“ Kero drehte sich wieder um und Riso beendete mit „Na toll.“ den kurzen Exkurs in die Fauna von Steinwelten.
Der Trupp war komplett in der Schlucht und einige Minuten waren vergangen als sich Bob ganz aufgeregt zu Wort meldete, d. h. es war mehr ein erschrockener Aufschrei. Dek drehte sich im Sattel um und blickte zu dem 3 Pferde hinter ihm reitenden Bob „Bob, was zum Geier ist denn jetzt schon wieder?“ Darauf antwortete Riso, der hinter Bob ritt, „Captain, es hat ihn wohl eine Mücke gestochen.“ Riso grinste und Isara hinter Riso schüttelte genervt den Kopf über Risos unnötige Bemerkung. Diesen vor Muskeln strotzenden, protzigen Typ konnte sie immer weniger ausstehen, die Ganze Zeit über mit seinen idiotischen Sprüchen und ständig machte er sich lustig über Bob. Isara missbilligte dieses Verhalten ganz und gar.
Während sich Riso einmal mehr auf Bobs Kosten amüsierte und Dek gereizt auf eine Antwort wartete, versuchte Bob einen Blick auf das hinterste Pferd zu erhaschen, wo eigentlich Zylin reiten müsste. „Ich warte!“ meldete sich Dek und Bob blickte ihn sofort an. Dann zeigte er den Funksender des Halsbandes, Takwo hatte sie ihm am morgen bevor sie los geritten waren wieder zurückgegeben, und deutete auf das rote LED-Lichtchen. „Takwo! Wieso hat er den Funksender wieder?!“ sagte Dek an Takwo und ruppig zu Bob „Was ist denn? Verspüren Sie den Drang auf einen Knopf zu drücken?!“ „Nein, nein, Captain. Er ist weg! Ausserhalb der erlaubten Reichweite. Ich löse die Sprengladung an seinem Halsband aus“ „... und sprenge uns alle zusammen in die Luft.“ beendete Riso, jetzt deutlich ernster, Bobs Satz. „Hirnloser Schwachkopf!“ schimpfte Bob zurück „Wer ist hier hirnlos? Wenn er da oben irgendwo sitzt und du sprengst, darfst du dreimal raten wer unter der Steinlawine sitzt!“ erklärte Riso. „Dann betäuben wir ihn halt. Und...“ diskutierte Bob, kam aber nicht weiter, denn Dek unterbrach die beiden abrupt „Schluss jetzt! Riso hat Recht, eine Explosion würde uns alle gefährden und ist unnötig. Betäuben nützt auch nichts. Ist er da oben, würde er möglicherweise auf uns runterfallen. Und um ihn zu töten hätten wir ihn gar nicht erst hierher mitnehmen müssen. Bob, der taucht schon wieder auf, schliesslich kann er nicht weit kommen, denn offensichtlich ist er jetzt zu Fuss unterwegs. Vielleicht ist er auch nur Pinkeln. Also, wie gesagt...“
Ein Schuss unterbrach Deks Worte und Deks Pferd stieg in die Höhe, da der Schuss vor dessen Hufe auf dem Boden aufgetroffen war. Alle blieben stehen und die Blicke wendeten sich in Richtung Schuss, nach vorne. Deks Pferd beruhigte sich und machte die Sicht nach vorne wieder frei. „Wo ist der Junge?!“ fragte der Soldat auf dem Pferd hinter Dek.
„Verflucht! Woher kam der Schuss?“ wollte Sila wissen. „Ist jemand verletzt?“ fragte Isara in die Runde. „Los, lasst uns weiter reiten, was kümmert uns dieser freche Bengel!“ schlug Riso vor. „Weg hier.“ wies Dek an und trieb sein Pferd an, blieb aber schnell wieder stehen. Das Schluchtende war in Sicht und an dessen Ausgang erschienen grosse, graue Tiere mit riesigen Hörnern. „Was ist das?“ fragte Bob „Sieht irgendwie aus wie Steinböcke, nur riesig.“ antwortete Takwo.
Noch ein Schuss. Jetzt zogen alle Ihre Waffen und entsicherten sie. Alle blickten um sich und versuchten den Schützen zu finden. Die Steinböcke näherten sich, sie waren beritten von wild bekleideten Männern mit unfreundlichen Gesichtern.
„Ja, ja! Die Zeiten sind unsicher.“ rief eine raue, männliche Stimme. „Wo zum ...?“ knirschte Riso leise zwischen den Zähnen hindurch, als die unbekannte Stimme sich wieder meldete „Hier oben!“ ein weiterer Schuss war zu hören, doch diesmal ging der Schuss in die Luft. Alle blickten nach oben und man konnte auf einem Felsvorsprung einen grossen, hageren, bärtigen Mann ausmachen. Er hielt ein Gewehr in der Hand und lächelte. „Was soll das? Was wollt ihr?“ rief ihm Dek wütend zu. Immer mehr bewaffnete Männer und Frauen erschienen auf Felsvorsprüngen und blickten auf Deks Gruppe. „Ein Hinterhalt!“ flüsterte Bob und Riso antwortete sarkastisch aber ernst „Ach, was du nicht sagst! Ich dachte schon, das sei hier das Empfangskomitee.“ „Witzig.“ Gab Bob im selben sarkastischen Tonfall zurück. Dann Ruhe, alle schwiegen und man dachte, man könne das Grinsen des bärtigen Mannes hören. Worauf wartete er?
Einen weiteren Moment später erschien eine kleinere Gestalt neben ihm. Er blickte diese kurz an, blickte zurück zu Dek und grinste tatsächlich noch breiter. „Kero!“ ging ein erstauntes Raunen durch die Runde. „Dieser kleine Mistkerl!“ knirschte Riso. „Darf ich vorstellen: Mein Sohn Kero Waldmann, ihr kennt ihn bereits. Und mein Name ist Koron Waldmann und das hier sind meine Leute.“ Koron zeigte mit dem Gewehr auf seine Leute. Anschliessend