Der Relativknall - Grundlagen einer Matrjoschka - Kosmologie. D.Dere
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Jeder konkrete "Lichthorizont", der aber für jeden konkreten Beobachter etwas verschieden definierbar ist, ist also ein systemspezifischer Grenzwert, der mit der Geburt der dazugehörigen Raumzeit zusammenhängt. Er ist natürlich dann nicht mehr wirksam, wenn diese Systemzeit gesetzmäßig endet und sich alle materiellen Strukturen des Systems in jeweilige Schwarze Löcher konzentriert und also energetisch umgewandelt haben. Dieser Grenzwert des klassischen "Ereignishorizontes" entspricht etwa der Grenzfläche einer gedachten Kugel in deren Mittelpunkt der Beobachter steht; solange nur die relativistische Physik Bezugssystem ist, bildet der Lichthorizont auch den Ereignishorizont. Im hierarchisch-relativistischen Weltbild gilt für Begriffe wie z.B. "Information" dieser Horizont nicht, weil Information dort nicht zwingend an das Licht bzw. dessen Welleninformation gebunden sein muss. Beim Informationsbegriff ist es hier also ähnlich wie beim Energiebegriff: Es existieren jeweils sowohl systemspezifische Strukturen, als auch Strukturen, die nicht systemspezifisch sind und deshalb von unserem System aus nicht experimentell erforscht werden können. Information kann auch innerhalb des jeweiligen Systems als "spukhafte Fernwirkung" von miteinander verschränkten Quanten in faktischer "Nullzeit" übermittelt werden (weil diese ja durch das lokale Relativknall-Ereignis in Superposition stehen).
Bezüglich der Korrelation zwischen Information und Licht interpretiert also die "klassisch" relativistische Physik offenbar falsch bzw. nicht "umfassend" genug. Innerhalb des anderen, umfassenderen Konzeptes wird daher in einer jeden Raum-Zeit, also auch auf jeder Hierarchieebene, nur ein gewisser Bereich der grundsätzlich ja allumfassenden, universell und systemübergreifenden "Information" stets in Wellen (mit systemeigenen Wellenlängen) und systemeigenen Grenzgeschwindigkeit weitergegeben. Und nur für diesen (klassischen) Informationsbereich kann für den jeweiligen Beobachter auch ein (klassischer) Beobachtungshorizont angegeben werden, den man noch eindeutiger auch als "Lichthorizont" benennen könnte. Solange es diese Unterscheidung zwischen "Lichthorizont" und "Informationshorizont" nicht gibt, wird das Phänomen der "spukhaften Fernwirkung" von verschränkten Quanten ein unerklärbar-mystisches, weltanschauliches Rätsel bleiben.
Im hierarchisch-relativistischen Weltbild ist diese Unterscheidung sinnvoll und notwendig, weil alle in unserem System existierende Quantenteilchen gewissermaßen nur die identischen "Kopien" eines einzelnen, im "lokalen Ereignis" sich bildenden "Urquants" sind und sie deshalb eine "informationsenergetische Einheit" bilden, dessen Grundstruktur aber hierarchisch verschachtelt ist. Da "Ereignis" parallel auch eine philosophische Kategorie ist, wäre der klassische Begriff "Ereignishorizont" hier also ggf. etwas missverständlich. Der Ereignishorizont im eigentlichen Sinne markiert ja den Grenzbereich, mit dem ein Beobachter noch in Wechselwirkung mit dem "Universum" gestanden haben könnte. Wenn nun neudefiniert wird, dass Information nicht mehr an die "lahmen" Wirkungsgrenzen des Lichtes gebunden ist, könnte nun theoretisch Information (wenn auch sicher nur in bestimmten Bereichen) prinzipiell ja weit schneller übertragen werden und damit wäre dann auch die alte Definition des klassisch-relativistischen Ereignishorizontes, besonders auch für die Philosophie, aufgehoben. Ob und wie der Begriff des Lichthorizontes auf der heimatlichen Hierarchieebene auch für Parallelwelten, die also bei parallelen Relativknallereignissen entstanden sind, anwendbar ist, wird sich ja spätestens bei einem möglichen Kontaktszenario zeigen. Da dort die Raumzeiten prinzipiell ähnlich strukturiert sind, wäre so ein Kontakt ja wohl sogar praktisch möglich. Es ist ja anzunehmen, dass sich bei derartigen Kontakten mit anderen Zivilisationen besonders auch unser "Informationshorizont" als Spezies qualitativ erweitern kann. Dabei wäre aber zu beachten, dass dann die potentielle Existenzdauer eines Wesens bzw. einer Zivilisation deutliche Grenzen setzen wird. Durch die Existenz dieser Grenzen ist aber eine Kommunikation über die Strukturgrenzen unserer heimatlichen Hierarchieebene hinaus (und in andere exotische Zeittakte hinein) wohl kaum sinnvoll.
Innerhalb dieser einleitenden Betrachtung sei noch darauf hingewiesen, dass das hierarchische Prinzip auch eine andere, vom Konventionellen abweichende Dimensionsbetrachtung ermöglicht und favorisiert. Diese andere Art der Dimensionsbetrachtung ist aber lediglich ein zusätzlicher Aspekt des beschriebenen hierarchischen Prinzips. Sie ist nicht zwingend Bestandteil der hierarchisch–relativistischen Kosmologie. Und sie ist auch nicht unbedingt mit der Beantwortung der Frage verbunden, ob es tatsächlich und grundsätzlich nur einen echten „Urknall“ oder unendlich oft den „Relativknall“ gibt.
Was die Frage nach der Notwendigkeit und dem Inhalt eines möglichen, völlig neuen physikalischen Weltbildes betrifft, so lautet die Forderung an eine neue physikalische Theorie ja, dass sie höchst einfach sein und das Kleine mit dem Großen kreativ verbinden sollte.
Im Folgenden soll der Komplex des bisher Beschriebenen auch durch entsprechende Bilder und Skizzen noch besser veranschaulicht, präzisiert und erweitert werden. Eine gewisse optische Unterstützung durch Abbildungen kann ja durchaus hilfreich sein, wenn die Besonderheit der Thematik die Grenzen der üblichen Vorstellungswelt erreicht. Indem nun einige andere Aspekte der Betrachtung hinzugefügt werden, kann es bei der Beschreibung der Zusammenhänge mitunter zu Doppelungen kommen und manchmal ergibt sie sich auch daraus, dass einige Texte ursprünglich als eigenständige Beiträge konzipiert waren.
2. Das unendliche Urknallensemble
Bild 1 Darstellung des unendlichen Hierarchieprinzips
An Hand dieser Funktionsskizze ist einleitend das Hierarchieprinzip in seiner einfachsten Form dargestellt. In der waagerechten Mitte befindet sich die Hierarchieebene unserer konventionellen Gravitation und in der „Mitte der Mitte“ ist unser durch „unseren“ Urknall explosionsartig entstandenes Universum der heutigen Metagalaxis positioniert. Unsere Metagalaxis kann man sich also prinzipiell als große „Schachtel“ veranschaulichen. Durch die Darstellung dürfte erkennbar sein, dass sich innerhalb dieser großen Schachtel 3 kleinere Schachteln befinden; diese 3 stehen für die Elementarteilchen (bzw. "Plancklängen"), aus denen sich unsere Metagalaxis zusammensetzt. Da die Anzahl der tatsächlichen Elementarteilchen innerhalb unserer Metagalaxis sehr groß ist, kann die Funktions-Skizze des Hierarchieprinzips aber nur je 3 Elementarteilchen erfassen.
Auf diesem Bild besitzt unsere, durch „unseren“ Urknall entstandene Metagalaxis, also unser heimisches Gravitationsuniversum, 2 Paralleluniversen, in denen ebenfalls Gravitation vorherrscht; auch diese beiden Nachbar-Universen sind hier mit jeweils 3 Elementarteilchen aus ihrer Parallelwelt skizziert. Wir gehen nun innerhalb der vorliegenden Theorie davon aus, dass auch diese anderen Universen durch ähnliche, parallele Urknallereignisse explosionsartig entstanden sind. Selbst wenn die Relikte anderer Urknallereignisse theoretisch noch in ihrer Raum-Zeit-Blase existieren, dürfte es wohl gegenwärtig recht aussichtslos sein, sie von unserer Raum-Zeit-Blase aus beobachten zu wollen.
Dieses recht allgemeine Bild kann bereits das Funktionsprinzip der hierarchisch relativistischen Kosmologie verdeutlichen, denn es ist bezüglich der wirkenden Raumzeiten hier größenmäßig gestaffelt. Das Bild zeigt aber nur einen Ausschnitt innerhalb einer unendlichen Hierarchie, die auch unendlich oft ineinander „geschachtelt“ ist. Sie erfolgt also in unendlich vielen Hierarchieebenen sowohl in Richtung Makrokosmos wie auch Richtung Mikrokosmos. Auf dieser Darstellung ist jede Hierarchieebene eine waagerechte Ebene und auf jeder dieser Ebenen wirkt die Ordnung eines eigenen, relativ unabhängigen physikalisches Systems (wie z.B. das System unserer "heimatlichen", hier grün gestalteten Gravitation).
Dagegen stellen die senkrechten Strahlen eine (hier kühn postulierte) "unendliche Strukturfolge", sowohl in Richtung Makrokosmos (nach oben) als auch in Richtung Mikrokosmos (nach unten) dar.
Innerhalb