Neville Goddards Macht des Bewusstseins. Ugi Müller
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Dem Königreich des Himmels.
Kommentar
Aufbauend auf der Erkenntnis, dass es keine anderen Ursachen außerhalb des eigenen Bewusstseins gibt, geht Neville jetzt das erste Mal konkret auf das Gesetz der Annahme ein und wie sich dieses anwenden lässt. Es ist das Gesetz, das fundamental darüber entscheidet, welche Umstände wir in unserem Leben haben.
Indem wir die Vorstellung davon ändern, was wir sind, verändern wir die Realität, in der wir leben. Diese Vorstellung von uns selbst nennt Neville Selbstbild oder Bewusstseinszustand. Dabei ist ein Selbstbild vielmehr als bloß ein Gedanke. Das Selbstbild ist die Grundlage unserer Gedanken. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn der Großteil der Selbsthilfetechniken wie positives Denken oder Affirmationen zielen darauf ab, die Gedanken an sich zu ändern – meist mit mäßigem oder gar keinem Erfolg. Neville wusste, dass Gedanken nicht das Problem sind, sondern bloß eine Folge der Annahmen, die wir über uns selbst getroffen haben. Jemand kann also den ganzen Tag damit verbringen, jeden seiner Gedanken ins Positive zu ändern, doch solange er nicht die Annahme ändert, von der er aus denkt, wird sich an seiner Situation nichts ändern.
Daraus lässt sich die folgende Kausalkette ableiten:
ICH BIN (formloses Bewusstsein) > ICH BIN X (Selbstbild bzw. Bewusstseinszustand) > Sinneswahrnehmungen, Emotionen, gewohnheitsmäßige Reaktionen, Gedanken (Wirklichkeit)
Was genau Neville unter einer Annahme versteht, wird an einer Unterscheidung deutlich, die oft als Zusammenfassung von Nevilles gesamter Lehre herangezogen wird: Die Unterscheidung zwischen verstandesmäßigem und spirituellem Wissen bzw. der Unterschied zwischen dem Denken an etwas und dem Denken von etwas aus. Bei ersterem betrachten wir eine Sache lediglich distanziert von außen, während wir bei letzterem zu dieser Sache werden und von ihr aus denken. Eine Annahme ist also eine Vorstellung, die wir für wahr halten und von der aus wir denken, fühlen und reagieren.
Solange wir nicht die Annahme bzw. das Selbstbild ändern, von dem wir aus denken, können wir noch so viel Willenskraft und Tatendrang in unsere Ziele stecken, wir werden sie nicht erreichen. Denn wir können nur zu der Person werden, die wir sein wollen, indem wir uns zuerst vorstellen, diese schon zu sein. Und wir sind immer das, von wo wir denken und fühlen.
Willst du also gesund sein und Heilung erfahren, so gehe von der Annahme aus, gesund zu sein und stell dir vor, die Welt von den Augen eines gesunden Menschen zu sehen. Willst du deinen Traumpartner finden, so stell dir vor, bereits eine glückliche Partnerin zu sein, und von diesem Selbstbild aus zu denken. Denkst du hingegen als Kranker bloß an Gesundheit im Sinne von “ach, wäre das schön!“, dann bekräftigst du damit nur die bestehende Annahme, krank zu sein, und wirst entsprechend weiterhin Krankheit erleben.
Deshalb nennt Neville die Imagination die einzige erlösende Kraft im Universum, denn sie allein ermöglicht es dir, dein Leben zu verändern. In der Imagination kannst du jederzeit von einer anderen besseren Annahme ausgehen und die Welt von dem Selbstbild aus betrachten, das bereits ist und hat, was du willst. So steht es dir zu jedem Zeitpunkt offen, in deiner Imagination das Gefühl des erfüllten Wunsches zu betreten – das Gefühl, bereits zu sein, was du sein willst.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass das Gefühl des erfüllten Wunsches keine Emotion und auch keine körperliche Empfindung ist. Vielmehr ist das Gefühl des erfüllten Wunsches das spürbare Wissen, bereits zu sein, was man sein will bzw. zu haben, was man haben will. Es ist oft der Fall, dass dabei Emotionen oder Gefühle wie Erleichterung oder Dankbarkeit aufkommen, aber das Gefühl des erfüllten Wunsches ist unabhängig davon. Wenn du z.B. vor 20 Jahren deinen Führerschein gemacht hast, dann bist du heute wahrscheinlich nicht mehr sonderlich emotional über die Erfüllung des Wunsches von damals. Nichtsdestotrotz weißt du immer noch, dass du deinen Führerschein gemacht hast. Dieses Wissen ist, was Neville das Gefühl des erfüllten Wunsches nennt – das Wissen bzw. die Akzeptanz davon, dass es halt bereits so ist.
Kapitel 4 – Begehren
Die Veränderungen, die aufgrund deines erneuerten Selbstbilds in deinem Leben passieren, erscheinen dem unaufgeklärten Außenstehenden nie als Folge deines veränderten Bewusstseins, sondern als Glück, äußere Ursache oder Zufall.
Doch das einzige Schicksal, das dein Leben regiert, wird ausschließlich von deinen eigenen Vorstellungen und Annahmen bestimmt; denn eine Annahme, selbst wenn sie falsch ist, wird durch Beständigkeit zur Tatsache.
Dein gewünschtes und erhofftes Ideal wird sich nicht selbst manifestieren und bleibt solange unverwirklicht, bis du dir vorstellst, bereits dieses Ideal zu sein. Es gibt kein Entkommen, außer du durchläufst eine radikale psychologische Transformation deiner selbst durch die Annahme des Gefühls deines erfüllten Wunsches.
Mache deshalb Ergebnisse und Errungenschaften zum entscheidenden Test deiner imaginativen Fähigkeiten.
Alles hängt von deiner Haltung ab, die du dir gegenüber hast.
Was du nicht als wahr und zutreffend über dich bekräftigst, kann niemals von dir realisiert werden, denn diese Haltung allein ist die notwendige Bedingung für die Realisierung deines Ziels.
Sämtliche Veränderung basiert auf Suggestion, und diese kann nur geschehen, wenn du dich vollständig einem Einfluss öffnest. Du musst dich selbst für dein Ideal aufgeben, wie eine Frau sich komplett für die Liebe aufgibt, denn vollständige Aufgabe deines Selbst ist der Weg zur Verschmelzung mit deinem Ideal.
Du musst vom Gefühl deines erfüllten Wunsches ausgehen, bis deine Annahme die ganze spürbare Lebendigkeit wie die Realität hat.
Du musst dir vorstellen, dass du bereits erlebst, was du begehrst. Das heißt, du musst vom Gefühl des erfüllten Wunsches ausgehen, bis du davon vollständig eingenommen bist und diese Vorstellung alle anderen Eindrücke des Bewusstseins überschattet.
Der Mensch, der noch nicht bereit für das bewusste Eintauchen in das Gefühl des erfüllten Wunsches ist und den Glauben nicht aufbringen kann, dass dies der einzige Weg zur Erfüllung seines Traums ist, ist noch nicht bereit, bewusst nach dem Gesetz der Annahme zu leben, obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass er unbewusst schon danach lebt.
Aber für dich, der dieses Prinzip akzeptiert und bereit ist, nach ihm zu leben, indem du bereits von der Erfülltheit deines Wunsches ausgehst, fängt das Abenteuer des Lebens an.
Denn um eine höhere Stufe des Lebens zu erreichen, musst du von einem höheren Selbstbild ausgehen.
Solange du dich selbst nicht als etwas anderes imaginieren willst, als du bist, wirst du auch so bleiben, wie du bist, denn „wenn ihr nicht glaubt, dass ich ER bin, werdet ihr in euren Sünden sterben“. [Johannes, 8:24]
Wenn du nicht glaubst, dass du ER bist (die Person, die du sein willst), dann bleibst du wie du bist.
Durch die treue systematische Kultivierung des Gefühls des erfüllten Wunsches wird jedes Begehren zum Versprechen seiner eigenen Erfüllung.
So macht die Annahme des Gefühls des erfüllten Wunsches aus dem zukünftigen Traum eine Tatsache der Gegenwart.