Die besten Kurzgeschichten für die Schule. Helmut Tornsdorf

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Die besten Kurzgeschichten für die Schule - Helmut Tornsdorf

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ganz auf den besonderen „Ausriss“ aus dem Leben der Frau konzentriert, die hier eine wichtige Erfahrung macht. Ob die bei ihr positive Folgen hat, lässt die Geschichte offen. Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit Die Geschichte lässt sich sehr gut als Klassenarbeit einsetzen – besonders im Hinblick auf die Merkmale der Kurzgeschichte, aber auch eine Beurteilung des Verhaltens der Frau. Damit verbinden könnte man die Aufgabe, zum einen die Überschrift zu erklären, zum anderen auch eine neue zu erfinden. Möglich wäre etwa: - Missverständnis - Engagement: Hier kann man gut Varianten unterscheiden, die Frau ruft aus einem doppelten Motiv heraus die Polizei, der alte Mann hat nur ein einziges, sehr gutes Motiv.Ideen zum Einsatz im UnterrichtAuf die Möglichkeiten alternativer Überschriften wurde schon eingegangen. Ansonsten kann man die Geschichte mit Blick auf die sogenannten „Gaffer“ bei Autobahnunfällen aktualisieren. Im Extremfall könnte man sogar eine entsprechende Neufassung der Kurzgeschichte entwickeln, bei dem jemand als „Gaffer“ Rettungsarbeiten behindert – und am Ende feststellen muss, dass das genau die Sekunden waren, die zum Überleben des Opfers fehlten – das sich dann als ein Freund herausstellt. Eine entsprechende Variante hat uns freundlicherweise ein Autor zur Verfügung gestellt – siehe die hier im E-Book auch vorgestellte Hajo Frerichs, Zu schnell – zu langsam. Der Text ist im Internet zu finden.

      4 Bender, Hans, „Forgive me“

      Kurz-Info zu Thema und Inhalt Unmenschlichkeit und Menschlichkeit am Ende des Zweiten Weltkrieges am Beispiel des Todes eines jungen deutschen Soldaten Inhaltsangabe: Die Geschichte beginnt damit, dass kurz vor Kriegsende ein Lehrer seinen deutschen Schülern das englische Wort „Forgive“ erklärt. Die Ich-Erzählerin begreift aber erst am Ende der Geschichte, was es heißt, dass das Wort mit intensivsten Gefühlen und im Hinblick auf eine Art Gebet gegenüber Gott verbunden ist. Sie besucht nämlich ihren Freund, der in einer Frontstellung den Angriff der Alliierten abwartet. Als er genau in dem Moment größter Gemeinsamkeit erschossen wird, gebraucht der englische oder amerikanische Soldat genau dieses Wort, als er sieht, was er angerichtet hat. Was zeigt die Geschichte?Die Geschichte zeigt den Unterschied zwischen der noch einigermaßen friedlichen Situation im Unterricht und dem Krieg, in dem ein scheinbar einfaches und als nebensächlich empfundenes Fremdwort plötzlich eine intensive Bedeutung bekommt. Zugleich wird auf zugleich erschreckende, aber auch anrührende Weise deutlich, was es konkret heißt, im Krieg zu töten. Schaubild

      Anmerkungen zum Schaubild:1. Dargestellt ist die Entwicklung von einer normalen Schulsituation mit ihrem manchmal als lästig empfundenen Vorratslernen zur brutalen Erkenntnis, wie das wirklich im Leben aussehen kann. 2. Zum als langweilig oder nebensächlich empfundenen Schulleben kommen die kleinen Neckereien junger Menschen. 3. Diese noch ziemlich heile Welt wird dann eingetrübt durch die Hinweise auf die allgemeine Kriegs- und Fanatismus-Situation. 4. Dann wieder die kleine Welt privaten Glücks, 5. das aber nicht zum falschen Zeitpunkt gelebt werden kann. 6. Dennoch ist zumindest noch die Gemeinschaft des Sich-Schützens möglich, 7. die wird aber brutal zerstört, wenn man nur einen kleinen Fehler macht. 8. Das Ungeheure wird in der seltsamen Übersprunghandlung deutlich. Die Ich-Erzählerin schämt sich fast, dass sie in diesem Moment an das „Lamm Gottes“ denken muss – und dennoch lenkt das sie kurzzeitig ab und hilft ihr, über den schlimmsten Moment hinwegzukommen. 9. Der Schluss gehört dem Soldaten, der sein Gewehr demonstrativ wegwirft und sich seiner Tat stellt und um Vergebung bittet, als er sieht, was er angerichtet hat. Inwiefern und inwieweit handelt es sich um eine Kurzgeschichte?. Der Einstieg erfolgt relativ direkt, allerdings wird dann einiges an Informationen nachgeholt, die für das Verständnis des Geschehens wichtig sind. Das Ende der Geschichte ist halboffen, weil das Wesentliche klar geworden ist, was auch zugleich den besonderen „Ausriss“ aus dem Leben darstellt: Es geht um ein vertieftes Verständnis von Krieg, Schuld und Umgang damit. Offen bleibt allerdings, wie die Beteiligten weiter mit dem Geschehen und ihren Erkenntnissen umgehen. Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit Die Geschichte lässt sich sicher im Unterricht gut einsetzen, für eine Klassenarbeit dürfte sie zu sehr auf den besonderen Punkt der Erkenntnis fokussiert sein – der aber ist besser für das gemeinsame Gespräch geeignet.Ideen zum Einsatz im UnterrichtMan könnte ausgehend von der Geschichte überlegen, welche anderen Situationen es geben könnte, bei denen man erst im Nachhinein begreift, was man angerichtet hat. Man denke etwa an eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss – oder auch nur bei unerlaubter Benutzung des Smartphones – und am Ende ist jemand schwer verletzt – oder gar tot. Das wäre ein gutes Beispiel, wie man sich von einer Geschichte anregen lässt, es selbst mal bei einem ähnlichen Thema zu probieren.

      5 Berg, Sybille, „Hauptsache weit“

      Kurz-Info zu Thema und Inhalt Es geht um die halbe oder auch ganze Enttäuschung eines Fernwehs nach Abschluss der Schule, bei dem jemand in irgendeiner billigen Absteige fern der Heimat zur Besinnung kommt. Die gemachten Erfahrungen waren weit entfernt von den Träumen – dann kommt noch Einsamkeit hinzu, aus der der Junge sich schließlich in eine E-Mail-Kommunikation mit seinen Freunden in der Heimat rettet. Inhaltsangabe: Die Geschichte beginnt mit den Träumen, die viele Jugendliche haben, wenn sie mit der Schule fertig sind und erst mal einige Zeit die Welt sehen wollen. Die Realität sieht im Falle des Protagonisten dieser Geschichte dann aber viel langweiliger und teils auch anstrengender aus, als er es sich gedacht hat. Auch der Fernseher in einem Zimmer in Ostasien kann nicht helfen, weil dort keine bekannten Gesichter auftauchen. Schließlich zieht er eine bittere Bilanz beim Vergleich zwischen dem, was er hier in der Fremde erlebt, und was er sich an Abenteuern vorgestellt hat. Was ihn dann zumindest kurzzeitig rettet, ist ein Internet-Café, in dem er endlich wieder mit seinen Freunden zu Hause Kontakt aufnehmen und sich mit ihnen über seine Erfahrungen austauschen kann. Was zeigt die Geschichte?Die Geschichte zeigt sehr deutlich die Fernweh-Träume junger Menschen, die bisher in die Schule eingebunden waren und nun die unendlichen Möglichkeiten des Lebens vor sich haben. Wichtig ist ihnen, zunächst mal die Welt kennenzulernen und dort Spaß zu haben. Die Geschichte zeigt aber auch, dass dieser Spaß nicht automatisch kommt, sondern eine solche Backpacker-Reise mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden ist und vor allem erst mal Einsamkeit mit sich bringt, wenn man nicht in der Lage oder gewillt ist, sich tief in fremde Kulturen einzulassen. Interessant ist das Ende, weil dort das rein virtuelle Wieder-Zusammenkommen mit seiner Heimatwelt den Protagonisten richtig glücklich macht. Es bleibt offen, welche Aussage damit verbunden ist. Gab es nur falsche Erwartungen und eine zu geringe Bereitschaft, sich auf Fremdes einzulassen – oder aber ist „Heimat“ in einem durchaus modernen Sinne doch ein so hoher Wert, dass man ihn nicht so locker mal eben aufgeben sollte. Schaubild: graphics7

      Anmerkungen zum Schaubild:1. Links steht der junge Mann, der gerade das Abitur geschafft hat und jetzt voller Hoffnung bzw. Erwartung ist, was die weite Welt angeht. 2. Dann kommt der Absturz in die Realität einer fremden Welt, verbunden mit Verlust- und Einsamkeitsgefühlen. 3. Aus ihr wird er herausgerissen durch den Austausch mit den Menschen in seiner Heimat. Dabei gibt es zwei Varianten der möglichen weiteren Entwicklung: a. Entweder gönnt er sich jetzt regelmäßig den „Austausch aus der Fremde“, schreibt zum Beispiel einen Blog oder bleibt auf andere Weise im engen Kontakt mit Zuhause – b. oder aber es handelt sich um eine Art letzten Austausch vor der Heimkehr – d.h. er kehrt letztlich gescheitert oder auch geläutert zurück. Dafür spricht, dass er offensichtlich überhaupt keinen Zugang zu der fremden Kultur findet, sondern ganz am Alten, Gewohnten hängt. Inwiefern und inwieweit handelt es sich um eine Kurzgeschichte?. Die Geschichte beginnt klassisch mit einem direkten Einstieg, präsentiert einen Moment der Erkenntnis und ist am Ende offen, weil man nicht weiß, welche Konsequenzen der Protagonist aus seiner Erfahrung ziehen wird. Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit Die Geschichte ist gut als Klassenarbeit geeignet. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass die Schüler eine Ahnung haben von der Aufbruchsstimmung derer, die die Schule gerade

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