Aus und vorbei. Thomas Werk
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Der Mann sollte es aber auch verstehen können. Allgemeinplätze wie „Ich habe mir etwas anderes unter unserer Beziehung vorgestellt“ oder „Das Leben mit Dir erfüllt mich nicht mehr“. Da muss schon mehr kommen, es sollte konkreter werden. Man kann auch harte Fakten angenehm erträglich verpacken wie etwa „Mich stört, dass Du auf Dein Äußeres immer weniger Wert legst. Ich schäme mich manchmal, mit Dir auszugehen.“ Oder eben klare Kante: „Wir haben uns nur noch wenig zu sagen und wenn, dann streiten wir uns zu oft.“
Worum geht es denn häufig? Ein gebrochenes Herz, ein verletztes Ego, ein geknicktes Gemüt. Trotz Schmerz und Trauer darf man sich nicht nur auf seine Gefühle verlassen. Die machen blind für die Realität. Sagen Sie sich stattdessen: Wo etwas zu Ende geht, entsteht Platz für Neues. Sie müssen dafür sorgen, dass es Ihnen wieder gut geht. Vergessen Sie alle Floskeln wie „Wir haben uns auseinander gelebt“ oder „Ich liebe dich einfach nicht mehr“. Hier sind die wahren Gründe, warum eine Frau ihm den Laufpass gibt:
Sie hat inzwischen einen anderen gefunden. Das ist allerdings nicht die ideale Trennung vom Ex, denn die sollte erst einmal vernünftig abgeschlossen sein und in allen Phasen durchlebt werden. Denn sonst passiert es Ihnen, dass Sie mit dem Neuen im Bett liegen und an den Alten denken. Eine Trennung braucht Enttäuschung, Depression, Wut und auch Trauer. Die neue Liebe, das Happy End kann man wohl nur als „bittersweet“ Love bezeichnen.
Die Anziehungskraft ist mit der Zeit verschwunden. Natürlich weiß jeder, dass die Schmetterlinge im Bauch irgendwann verschwinden, das Hochgefühl der Liebe auf den ersten Blick verfliegt – manchmal schneller, manchmal später. Nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. Oft öffnen sich einem die Augen erst im grauen Alltag. Dann muss der Partner nämlich auch beweisen, dass er alltagstauglich ist. Genau das aber macht eine gut funktionierende Beziehung aus, die Klippen des Alltags zu meistern.
Hatten Sie vielleicht zu hohe Ansprüche an Ihre Frau? Die ewigen Nörgeleien an ihrem Aussehen oder Charakter haben sie mürbe gemacht. Irgendwann platzt ihr dann doch der Kragen und sie kratzt die Kurve. Wird jemand nicht so akzeptiert, wie er nun mal ist, gibt´s auch keine Basis mehr. Ob, wer sich bewusst hängen lässt, darf sich nicht wundern, wenn die Partnerin abhaut.
Er ist zu klein! Ja, tatsächlich kann das ein Grund sein, warum sie ihn verlässt. „Aber das weiß man doch vorher!“ Klein wird man ja nicht erst in der Beziehung. Nun ja, mit der Zeit reicht ihr das vielleicht nicht mehr und ist dauernd unbefriedigt. Erst dachte sie sich vielleicht noch, na ja, damit kann man leben. Vielleicht ist aber auch nur seine Körpergröße gemeint. Wie auch immer, der Grund ist bizarr, aber Tatsache, wie eine wissenschaftliche Studie in England herausgefunden hat. So kann´s passieren.
Ein viel häufigerer Grund ist, dass er zu wenig verdient und sie sich nicht das leisten kann, was sich ihre Freundinnen alles so kaufen. Sie kann sich also nicht den Lifestyle erlauben, den sie sich so vorgestellt hatte. Das Klischee der geldgierigen Frau, die gerne auf möglichst luxuriöse Weise ausgehalten und versorgt werden will, scheint wohl doch mehr den Tatsachen zu entsprechen. Viele Frauen brauchen das Gefühl, gut versorgt zu sein und sich auch was leisten zu dürfen.
Frauen wollen bewundert werden und Anerkennung haben. Wenn er ihr nicht das Gefühl gibt, schön zu sein, dann versauert sie mit der Zeit. Denn die Bestätigung ist ein wichtiges Argument in jeder Beziehung. Das ist auch keine Einbahnstraße und gilt für ihn genauso wie für sie. Bestätigung ist nur der Oberbegriff – für Schönheit, Leistung oder einfach nur zwischenmenschliche Bestätigung. Das ist individuell recht unterschiedlich. Sparen Sie also nicht mit Komplimenten, die kosten Sie nicht mal etwas.
Können Sie sich vorstellen, dass Unpünktlichkeit ein häufiger Trennungsgrund ist? Es ist so. Man lässt eine Frau nicht warten – nie. Männer gehen allzu selbstverständlich damit um. Sie sind eher pünktlich im Büro oder halten geschäftliche Termine exakt ein als pünktlich zum verabredeten Essen mit der Gattin zu erscheinen. Die kann warten, sie kennt mich doch. Für Frauen ist nichts unangenehmer als im Restaurant allein auf den Mann oder Freund zu warten. Wie oft werden sie da angemacht von anderen Männern angemacht?
Verstehen Sie sich auch nicht mit den Freunden Ihrer Partnerin? Das ist der drittwichtigste Grund, warum sie ihn verlässt. Die sprichwörtliche Schwiegermutter, mit der man über Kreuz liegt, gehört auch dazu. Die liebe buckelige Verwandtschaft. Ja, manchmal heiratet man gleich eine ganze Familie. Damit müssen Sie sich arrangieren, sonst gibt´s Interessenkonflikte. Wenn es ganz hart kommt, sitzt einer plötzlich zwischen den Stühlen. Dieses Gefühl der Zerrissenheit überträgt sich dann auch auf die Partnerschaft. Deshalb sollte man sich vor der Bindung ganz genau das Umfeld anschauen, in das man einheiratet. Denn Frauen haben ja auch eine oft jahrelange eigene Geschichte. Wer will mit der Heirat schon sein ganzes bisheriges Umfeld aufgeben? Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
Ein häufiger Grund sind Meinungsverschiedenheiten – über Geld, Kinder, Interessen, Freizeit, Hobbys, Weltanschauung – ja sogar Politik und vieles mehr. Der Streit wird mit der Zeit immer mehr. Wir sind doch eigentlich auf Harmonie gebürstet. Wenn aber nur noch die Fetzen fliegen, entsteht ein ungutes Gefühl. Das ist permanenter Stress, den keiner aushält. Da ist Trennung dann doch der beste Weg, und Frauen gehen diesen konsequenten Schritt eher als Männer bereit sind, ihn zu treffen. Und sie haben Recht: Frauen sind noch mehr auf Harmonie aus als die Herren der Schöpfung und sie sehnen sich nach Frieden, nach einer stressfreien Zone.
Der häufigste Grund jedoch, warum sie ihn verlässt, ist, dass sie nicht mehr das Gefühl hat, seine Nummer eins zu sein. Frauen wollen Exklusivität, den absoluten Vorrang, die wichtigste Person im Leben ihres Partners sein. Fehlt dieses Gefühl, die einzige und wichtigste Person im Leben ihres Mannes zu sein, dann ist das der am meisten genannte Trennungsgrund. Frauen wollen noch vor den Freunden, Kollegen und seiner Familie stehen. Wer also die Liebe seines Lebens gefunden hat, sollte sie auch auf Händen tragen.
Neben diesen bei Frauen erforschten Gründen gibt es ganz generelle Ursachen. Man horcht zum Beispiel nicht intensiv genug in die eigene Beziehung hinein, um die Befindlichkeiten zu erkennen. Man sieht an den Problemen vorbei, bemerkt es gar nicht, dass da ein Donnerwetter im Anmarsch ist. Dabei steht doch jede Beziehung im grauen Alltag vor harten Prüfungen. Die euphorischen Gefühle der Flitterwochen sind doch spätestens vorbei, wenn es um den täglichen Abwasch, seine herumliegenden Socken oder seine Bequemlichkeit und die Einfallslosigkeit beim Sex geht. Also aufgepasst Männer, bemüht Euch. Jede Beziehung ist kein Selbstläufer, sondern will täglich neu erobert werden. Und dennoch, wenn sie sagt „Es ist aus!“ trifft das die Männer plötzlich wie der Blitz aus heiterem Himmel völlig überraschend. „Woher soll ich denn wissen, dass sie sich mehr Aufmerksamkeit gewünscht hat?“ Ja, das müssen Sie schon selbst bemerken. Und Frauen sind selbstbewusster geworden, gehen eher ein Risiko ein. Männer setzen leider immer noch darauf, dass sie ihn schon nicht verlässt – wegen der Kinder oder des Geldes. Da haben sie sich aber oft getäuscht. Frauen gehen ihren Weg.
Nun gibt es aber auch ganz fatale Gründe, woran der Mann nun wirklich nichts kann. Das ist bitter, aber auch so etwas passiert. Ihre Familie mag Sie überhaupt nicht und schlägt so lange auf Ihre Partnerin ein, bis die das Handtuch wirft. Seien Sie vor allem vorsichtig, wenn Sie in fremde Kulturkreise einheiraten wollen. Da kann es mitunter passieren, dass die Oma „Nein“ sagt und so lange bohrt, bis Ihre Partnerin aufgibt. Häufig ist Hochzeit auch ein reines Geschäft. Haben Sie nicht genug Geld oder Vermögen in die Beziehung eingebracht, findet die Familie Ihrer Partnerin schnell etwas Besseres. Nun gut, das haben Sie alles nicht in der Hand. Wenn die Liebe nicht fest genug ist und das nicht übersteht, hat es sowieso keine Aussicht auf Erfolg. Hüten Sie sich vor Abhängigkeiten wie Geld oder Haus und Hof. In das Haus der Schwiegereltern einzuziehen, ist einfach „high risk“, da können Sie über Nacht auf der Straße sein.