RESILIENZ BRAUCHT MENTALE STÄRKE! Wie Sie beides in praktischen Schritten aufbauen. Mira Salm
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Setzen Sie sich bequem und mit aufrechtem Rücken im Schneidersitz auf einen harten Untergrund (z.B. auf einen Teppich), schalten Sie Ihr Telefon aus und schließen Sie die Augen. Atmen Sie ruhig ein und aus und beginnen Sie, Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem zu richten und ihn zu verfolgen, bis Sie innerlich ruhig werden.
Stellen Sie sich dann eine weiße Fläche vor. Sobald Gedanken, Bilder oder Erinnerungen auftauchen (was bei Anfängern in der Regel alle paar Sekunden geschieht), schieben Sie diese Gedanken und Bilder beiseite, bis die weiße Fläche vor Ihrem inneren Auge wieder frei ist.
Verlieren Sie die weiße Fläche niemals aus dem Blick. Geben Sie Ihre ganze Kraft und Ihre gesamte Konzentration, geben Sie wirklich alles, um Ihre weiße Fläche frei von Gedanken und Bildern zu halten und vertreiben Sie alles, was darin auftaucht, als ginge es um Leben und Tod. Strengen Sie sich dabei wirklich an. Ja, Ihr „Brain-Workout“ darf ruhig etwas anstrengend sein, es ist ja nur für ein paar Minuten… Und wie bei einem Body-Workout im Fitnessstudio müssen Sie auch Ihren Konzentrationsmuskel bis an seine Grenzen bringen, um ihn aufzubauen. Es darf und soll sich also anstrengend anfühlen.
Wenn Sie nach 5 oder 10 Minuten die Augen wieder öffnen (Sie können sich dafür einen Wecker stellen), werden Sie sich unmittelbar stärker, klarer, vollkommen präsent, in sich ruhend und mit sich verbunden fühlen. Und mit jeder Meditation nimmt diese Wirkung zu, da Ihre Konzentrationsfähigkeit immer stärker wird. Und damit auch Ihre Fähigkeit, Ihre eigenen Gedanken zu steuern.
Diese kleine, trivial klingende Übung – eine spezielle Form der Zen-Meditation - ist eine hoch effektive Methode, um Konzentration und Fokus zu schärfen und eine Verbindung zu unserer inneren Kraft herzustellen. Sie trainiert darüber hinaus unsere innere Widerstandskraft und unsere Fähigkeit, Abläufe selbst zu steuern und zu kontrollieren und bringt Sie dadurch mit sehr wenig Aufwand zurück in Ihre volle Kraft und Selbstkontrolle. Probieren Sie es aus!
Wahrscheinlich wird es Ihnen anfangs nicht möglich sein, sich 10 Minuten voll zu konzentrieren. Das ist kein Problem, steigern Sie sich dann einfach langsam. Beginnen Sie mit 4 oder 5 Minuten voll konzentrierter Meditation morgens und abends und steigern Sie sich jeden Tag um eine Minute. Wichtig ist aber, dass Sie in diesen Minuten wirklich alles geben und 100% konzentriert bleiben.
An Tagen, an denen Sie sehr müde oder gestresst sind, nehmen Sie sich nur 3 Minuten bei wirklich voller Konzentration, aber bleiben Sie ebenfalls zu 100% präsent und kontrollieren Sie in diesen 3 Minuten Ihre Gedanken vollständig. Dadurch erzielen Sie eine größere Wirkung als mit 10 oder 20 Minuten halbherziger Meditation mit abschweifenden Gedanken.
Schritt 2: Richten Sie Ihren Fokus neu aus
Nachdem Sie nun Ihre Fähigkeit trainieren, Ihren Fokus zu lenken, stellt sich natürlich die Frage, worauf Sie ihn lenken sollten, um Ihre mentale Stärke aufzubauen.
Die Antwort lautet:
Auf das, was Sie sich stark fühlen lässt! Auf Ihre Ziele, anstatt auf die Hindernisse auf dem Weg!
Dafür haben sich unter anderem bestimmte Fragetechniken bewährt, die Ihren Fokus immer wieder gezielt auf das lenken, das Sie stark macht oder Sie an das erinnern, was bereits stark in Ihnen ist und diesen Aspekt systematisch stärker beleuchten und in den Vordergrund rücken.
Parallel zu der Zen-Übung aus dem letzten Kapitel können Sie nun also beginnen, Ihre Gedanken und Ihre Aufmerksamkeit gezielt von Dingen, die Sie sich unsicher, schwach, entmutigt oder wertlos fühlen lassen hin zu lenken zu Gedanken, die Ihnen ein Gefühl der Stärke, Sicherheit, Zuversicht und Standhaftigkeit geben.
Es geht hier nicht darum, die Realität zu verleugnen, sondern es geht darum, diejenigen Aspekte Ihrer persönlichen Realität, die Sie stark machen, durch die richtigen Fragen und Antworten zu finden und Ihren Fokus darauf zu richten. Wie Sie mit den weniger schönen, vielleicht beängstigenden Aspekten Ihres Lebens so umgehen können, dass Sie Ihnen nur wenig Aufmerksamkeit widmen müssen und Ihre innere Stärke dabei nicht verlieren, erfahren Sie später in Teil IV des Buches zum Umgang mit Ihren Problemen.
Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wächst. Und zwar genau durch den Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen, Körper, Entscheidungen und Handeln, den Sie bereits kennengelernt haben.
Nehmen Sie sich also in den nächsten 30 Tagen weitere 3-5 Minuten Zeit am Tag und notieren Sie jeden Abend schriftlich immer neuen Antworten auf die folgenden 3 Fragen. Schriftlich deshalb, weil geschriebenes uns besser im Gedächtnis bleibt als nur Gedachtes und wir wollen Ihren Fokus und Ihr Gedächtnis ja so stark wie nur möglich auf die Dinge richten, die Sie mental stark machen.
Und hier sind Ihre Fragen für die kommenden 30 Tage:
Frage 1:
Wann in meinem Leben habe ich bereits durch mein Verhalten bewiesen, dass ich einen starken Geist habe?
(zum Beispiel indem ich eine harte Entscheidung getroffen und konsequent durchgezogen habe, indem ich mich einer Herausforderung gestellt habe, indem ich mich für mich selbst oder jemand Anderen stark gemacht habe, indem ich etwas getan habe, obwohl ich davor Angst hatte, indem ich etwas gesagt oder zugegeben habe, was wir schwer fiel, oder mich bei jemandem geöffnet habe. Auch kleine Situationen zählen)
Frage 2:
In welchen Situationen des Alltags beweise ich öfter mentale Stärke?
Frage 3:
Welche Ziele habe ich mir in einem Leben bereits vorgenommen und sie auch erreicht?
(Notieren Sie jeden Tag 1 Ziel, das Sie erreicht haben. Es zählen kleine und große Ziele. Auch wenn Sie sich zum Beispiel vorgenommen haben, den Führerschein zu machen und dieses Ziel erreicht haben, können Sie das als Erfolg auswerten!)
Wichtig ist hier, dass Sie konsequent sind und sich wirklich täglich aufs Neue für mindestens 30 Tage diese Fragen beantworten und mindestens eine Sache pro Tag und pro Frage notieren.
Die Fragen klingen trivial, doch sie sind überraschend wirksam, denn indem Sie Ihr Gehirn immer wieder beauftragen, Beweise dafür zu finden, dass Sie bereits stark und erfolgreich sind, wird sich Ihr Gehirn und damit auch Ihr Denken sehr schnell auch in diese Richtung verändern und Ihr Selbstbild wird sich neu formen.
Bleiben Sie also dran, auch wenn Sie zu Beginn vielleicht denken, das könne nichts bewirken, oder wenn Ihnen das Finden von Antworten schwerfällt.
Den meisten Menschen fällt es zu Beginn sehr schwer, Antworten zu finden. Ab der zweiten Woche wird es oft bereits leichter. Und ab der dritten Woche werden Sie diese Fragen lieben, weil Sie sich nach dem Beantworten immer großartig fühlen werden!
Und Sie werden sie dann auch mit Leichtigkeit beantworten können.
Schritt 3: Verwandeln Sie Ihren inneren Saboteur in Ihren größten Unterstützer
Es gibt eine Instanz in Ihnen, die im Sekundentakt auf Ihren Geist einwirkt und die Ihrer gerade erst neu entstehenden inneren Stärke