Gesprengte Fesseln. Kitty Stone

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Gesprengte Fesseln - Kitty Stone Gesprengte Fesseln

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Stöhnend sackte er zusammen, nur damit der Nächste auf mich losgehen konnte.

      Doch ich war nicht so hilflos, wie die Männer sicher vermuteten. Keiner wusste, dass ich still und heimlich nicht nur meine Flucht bis ins Kleinste geplant hatte – gut, die Männer waren nicht eingeplant gewesen – aber vorher hatte ich mich auch im Waffengebrauch und Selbstverteidigung geübt.

      Der Angreifer bekam direkt meine Handkante unter die Nase gerammt und mit einem unschönen Geräusch brach ich ihm diese. Er fluchte und bevor er noch alle Wachen alarmieren konnte, schlug ich ihm vor den Kehlkopf, um ihn mit einem zusätzlichen Schlag im Nacken zu Boden zu befördern.

      Jetzt entfuhr mir ein Fluch, als noch ein dritter Angreifer auftauchte und ich entschied mich, da er ein Stücken entfernt war, zur Flucht. Blitzschnell rannte ich auf den geparkten Wagen zu, riss die Tür auf und drehte den Zündschlüssel, als die Beifahrertür aufgerissen wurde und Liam auf den Sitz rutschte. Verdammt, ich hatte keine Zeit nachzudenken, denn im Rückspiegel sah ich den Typen eine Waffe ziehen und gab Gas. Schotter flog nach hinten weg und der Kerl musste sein Gesicht mit dem Armen schützen.

      Der Wagen schoss nach vorn und ohne Licht preschte ich den Weg, den ich mir tausendfach auf der Google-Karte angeschaut hatte, entlang.

      »Fuck, langsamer, Abigail, du bringst uns noch um«, brüllte Liam, als ich um die Kurve schoss, die er nicht gesehen hatte, ich aber wusste, dass sie dort war.

      Ich antwortete nicht, sondern konzentrierte mich auf den Weg und nach einer weiteren Kurve war ich endlich auf der Straße, zu der ich wollte und schaltete das Licht an. Ich beschleunigte weiter, denn ich sah von hinten Lichter kommen.

      »Halt an«, knurrte Liam neben mir und das erste Mal warf ich einen Blick zu ihm und sah die Pistole, die er auf mich gerichtet hielt.

      »Sicher nicht. Wenn du bitte einmal nach hinten schauen würdest, wüsstest du, dass es gesünder ist, mich fahren zu lassen.«

      Er schaute nach hinten, fluchte und steckte die Waffe weg. »Dann zeig mal, was du drauf hast«, spottete er und verschränkte die Arme vor der Brust.

      Ich grinste in mich hinein, denn anscheinend dachte er immer noch, dass es bisher Glück oder Zufall gewesen war, wie weit ich mit meiner Flucht gekommen war.

      »Festhalten«, flötete ich, schaltete einen Gang runter und ließ das Lachgas einspritzen. Etliche Stunden hatte ich mit dem Fahrtraining verbracht und ich konnte mir das Lächeln nicht mehr verkneifen, als Liam »Fuck, die ist irre«, murmelte und nach dem Haltegriff fasste.

      Auch die Strecke kannte ich im Schlaf und die Scheinwerfer hinter uns wurden immer kleiner, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

      Ich zog die Handbremse an, um danach direkt wieder Gas zu geben, und bog nach links in den Weg ein. Sofort schaltete ich das Licht aus und raste ungebremst weiter in die Dunkelheit.

      Sie war eindeutig nervös. Keinem würde die kleine Geste auffallen, doch mir fiel es sofort auf. Während die Reden geschwungen wurden, tippte sie immer wieder mit dem kleinen Finger an das Champagnerglas. Normalerweise könnte man meinen, dass sie einfach nur genervt war, doch dafür kannte ich sie mittlerweile zu gut. Sie war nie genervt. Egal wie lang das langweiligste Gespräch ging, sie behielt immer die Fassung. Nur heute nicht. Irgendetwas lag in der Luft und ich musste mich mit Sophia herumschlagen.

      Für das verwöhnte Töchterlein waren solche Veranstaltungen nämlich ein Krampf und sie zeigte es auch offen. Es war erstaunlich, dass Abigail und sie Schwestern waren, denn die beiden waren grundverschieden. Am Alter konnte es nicht liegen, denn ihre große Schwester war gerade einmal fünf Jahre älter … und noch Jungfrau, was mich für eine Sekunde ablenkte. Der Applaus holte mich sofort wieder in die Wirklichkeit und endlich begann der lockere Teil des Abends. Wobei ich wusste, dass nur noch eine Stunde geplant war, hierzubleiben. Ich folgte Sophia in angemessenen Abstand und warf immer wieder ein Auge auf Abi. Sie schlenderte durch den Raum, doch mittlerweile konnte ich ihre Anspannung mit Händen greifen.

      Was hatte diese Frau nur vor?

      »Los Liam, ich will noch etwas essen, bevor Dad meint, wir müssen wieder zurück in den goldenen Käfig«, plapperte Sophia los und ich musste ihr notgedrungen folgen.

      Sie brauchte unendlich lange, bis sie endlich ihr Essen ausgesucht und auf den Teller geschaufelt hatte. In der Zeit konnte ich keinen Blick auf Abi werfen, denn das Buffet befand sich in einem angrenzenden Raum.

      Über Funk setzte ich mich mit Hank in Verbindung. »Siehst du Abigail noch im Raum?«

      Einige Zeit Stille, dann meldete sich die Stimme von ihm in meinem Ohr. »Negativ. Ich kann sie nicht entdecken. Sie wird sicher in einem der anderen Räume sein.«

      Verflucht, ich ging eher davon aus, dass sie diesmal eine Dummheit beging.

      »Hank, komm hierher und pass auf Sophia auf. Mein Gefühl sagt mir, dass Abigail nicht in einem der anderen Räume ist.«

      »Scheiße Mann, meinst du, sie wurde entführt?«

      »Nein. Eher dass sie abgehauen ist.«

      Das leise Ächzen, das Hank von sich gab, konnte ich nur zu gut verstehen. Bekam William das spitz, wäre die Hölle los. Als ich den Weg in den großen Saal einschlug, war Hank schon zur Stelle und übernahm Sophia.

      Wo konnte dieses Biest nur hin sein? Blitzschnell checkte ich die Möglichkeiten und entschied mich für den Weg nach hinten raus.

      Auf leisen Sohlen schlich ich durch den Garten und tatsächlich sah ich ziemlich weit hinten am Grundstück eine Gestalt an der Hecke entlang huschen. Als ich an einem Pavillon vorbeikam, entdeckte ich das Handy und ein Stück von Abis Kleid und schüttelte den Kopf. Sie war tatsächlich dabei, abzuhauen.

      Ich beschleunigte meine Schritte und sah gerade noch, wie sie durch einen Spalt in der Hecke verschwand. Fuck! Bis ich da war, war sich sicher über alle Berge, sollte dort jemand auf sie warten.

      Das letzte Stück sprintete ich zum Loch und erstarrte, als ich mich hindurchgequetscht hatte. Zwei Typen lagen stöhnend auf dem Boden, einer kam von hinten angerannt. Abi war dagegen auf dem Weg zu einem Auto und riss schon die Türe auf. Ich fackelte nicht lang und rannte zu ihr, riss die Beifahrertür auf und ließ mich auf den Sitz gleiten.

      Sie reagierte nur eine Millisekunde auf mich, dann stand ihr Entschluss fest und sie gab Gas, was dem Typen hinter uns, der mittlerweile eine Waffe gezogen hatte, den Kies in die Fresse schleuderte. Wow, sie war wirklich geschickt.

      Wobei ich das direkt nach der ersten Kurve, die ich im stockdunkel nicht gesehen hatte, revidierte und sie im Affentempo hineinschlitterte. Heilige Scheiße, die würde uns noch umbringen.

      Als wir eine Straße erreichten und sie endlich das Licht anschaltete, zog ich meine Waffe, was sie völlig unbeeindruckt ließ. Sie musste die Flucht lange Zeit geplant haben und sie zog ihr Ding durch.

      Nachdem sie unsere Verfolger abgeschüttelt hatte und mal wieder ohne Licht einen Weg entlang brauste, den man nicht erkennen konnte, reichte es mir. »Wenn du nicht augenblicklich das verdammte Auto anhältst, oder zumindest langsamer wirst, schieß ich dir ins Knie.« Und das meinte ich verdammt ernst.

      Конец ознакомительного фрагмента.

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