Protective Instinct. Kitty Stone
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Da er die einzige Familie war, die ich noch hatte, war ich auf den Deal eingegangen. Jetzt hier am Fenster war ich mir allerdings nicht sicher, ob das so eine weise Entscheidung gewesen war, zwölf Monate, sechs Tage die Woche meinen Körper Abend für Abend Männern hinzugeben. Anfangs hatte es sich nicht so schlimm angehört, mittlerweile wusste ich nicht, ob ich das wirklich aushalten würde.
Warum hatte sich mein Bruder auch mit den falschen Leuten einlassen müssen? Ich schaute mich im Zimmer um. Außer dem riesigen Bett in der Mitte gab es an der Seite einen Schrank und den kleinen Kühlschrank. Im Schrank hingen Morgenmäntel, Strapse und Nachthemdchen und im Kühlschrank lagen ein paar Flaschen Wasser und Apfelschorle.
Im Bad gab es ein Klo, eine Dusche und einen Spiegel. Seife, Shampoo und Rasierer gab es, genauso wie einen Föhn. Handtücher lagen auf dem Toilettendeckel und in einem Zahnputzbecher gab es eine eingepackte Zahnbürste und eine kleine Tube Zahnpasta. Mehr war nicht vorhanden.
Auch im Bad gab es eine Kamera, die allerdings auf die Dusche gerichtet war. Darunter war das WC und es war eher unwahrscheinlich, dass man beim Toilettengang gefilmt wurde. Aber ich hatte keine Ahnung, ob es nicht noch eine versteckte Videoüberwachung gab.
Ich würde meine Toilettengänge so kurz wie möglich halten müssen. Wobei es wahrscheinlich nach meiner ersten Nacht egal war, wenn alle über die Monitore gesehen hatten, wie man mich … gefickt hatte.
Zurück im Zimmer legte ich mich in die Mitte des Bettes und rollte mich zusammen. Es roch zum Glück frisch bezogen. Lange Zeit rasten meine Gedanken und ich hörte von überall her Stöhnen, Schreie und Schlaggeräusche. Irgendwann fielen mir vor Erschöpfung die Augen zu, doch die Albträume begleiteten mich die ganze Nacht hindurch.
- Kennenlernen –
Ich wachte früh auf. Mein Kopf fühlte sich an wie gerädert, die Nacht war alles andere als erholsam. Ruhelos wanderte ich im Zimmer umher, nutze das Klo nur kurz. Um neun Uhr – immerhin gab es eine Uhr an der Wand – hörte ich einen Schlüssel.
Die Tür ging auf und der Mann von gestern, wenn mich nicht alles täuschte, hieß er Darragh, stand im Rahmen. »Folge mir«, knurrte er und ließ mir keine Zeit, etwas zu erwidern.
Schnell stand ich vom Bett auf und folgte ihm wieder durch die Gänge, bis wir an einem großen Raum ankamen. Er erinnerte mich an einen Speisesaal in einer Schule, oder einem Internat. Nicht, dass ich auf einem gewesen wäre. Einige Frauen saßen schon an den Tischen und unterhielten sich. Leise war hier ein Fremdwort.
Darragh beobachtete mich, wartete anscheinend, bis ich die Situation für mich aufgenommen hatte. Er wies mich mit dem Kopf an, ihm weiter zu folgen. An einer Wandseite war ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Kaffee, Säfte, Wasser, Brötchen und verschiedenste Aufstriche waren vorhanden. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
»Iss«, gab er wortkarg an und stellte sich dann zu einem Kollegen, der an der Wand lehnte. Im Raum verteilt standen einige Wachen, wie ich jetzt erkannte.
»Du bist neu hier«, erklang eine rauchige Stimme neben mir.
Ich drehte mich herum und blickte die Frau mit offenem Mund an. An ihr war alles groß. Ihre Körperstatur, ihre hoch toupierten Haare, ihre Brüste und ausladende Hüfte, die man unter dem Morgenmantel erkennen konnte.
Ihr Lachen hallte durch den Raum. »Kindchen, du bist neu hier. Nimm dir etwas und dann komm mit an meinen Tisch.«
Schnell legte ich mir ein Croissant auf einen Teller und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein. Dann folgte ich der Frau, die sich ein Tablett geschnappt und Berge an Essen aufgetürmt hatte.
Ich nahm ihr gegenüber an einem Tisch Platz und sie fing an, ihr erstes Brötchen zu bestreichen. »Ich bin Daria und man könnte schon sagen, dass ich so etwas, wie die Puffmutter hier bin. Auch wenn Filip meint, er hätte hier die Leitung.«
Mein Blick musste ziemlich verwirrt aussehen, denn sie erklärte gleich weiter. »Filip ist der, bei dem du gestern im Büro warst. Ihm gehört dieses Etablissement. Er hat es von seinem Vater übernommen. Beides Mafioso. Aber Filip führt es mit harter Hand. Sein Vater hat das Geschäft besser geführt. Aber egal, es ist jetzt nun mal so. Wenn du ein Problem hast, wende dich an mich, ich regle das. Auch wenn die meisten nicht freiwillig hier sind, so möchte ich, dass die Frauen sich wohlfühlen.« Sie biss in ihr Brötchen und musterte mich. »Warum bist du hier?«
»Mein Bruder«, fing ich an und trank einen Schluck von dem bitteren Kaffee. »Er hat Schulden, die er nicht zurückzahlen konnte. Ich kam von der Arbeit, da hatten ihn zwei Kerle fast totgeschlagen.«
Daria sah mich scharf an. »Von der Arbeit?«
»Ja, ich bin eigentlich Verkäuferin in einem kleinen Lebensmittelladen.«
»Du hast noch nie was mit der Mafia zu tun gehabt?«
»Nein«, ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass sie hier vertreten ist und auch, dass mein Bruder irgendwelche krummen Geschäfte gedreht hat, aber bisher hatte ich keine Berührungspunkte.«
Sie fluchte in einer Sprache, die mir nicht bekannt war. Wahrscheinlich irisch, was ich nicht sprach.
»Ich sagte ja, dass Filip ein eiskalter Mistkerl ist. Du dürftest überhaupt nicht hier sein. Ein ungeschriebenes Gesetz, dass Familienangehörige, vor allen Dingen Frauen und Kinder, die nichts damit zu tun haben, nicht mit hineingezogen werden dürfen.«
Jetzt lachte ich leise auf. »Meinst du, die Mafia hält sich an solche Regeln? Außerdem hätten sie meinen Bruder umgebracht.«
»Ja, als die vorherige Generation noch mehr Macht besaß, war das so. Und sie hätten deinen Bruder nie umgebracht, sie wollen das Geld ja wiederhaben. Du hast nun aber den Vertrag unterschrieben und bist hier. Normalerweise würde ich dir raten, einer Wache einige Gefälligkeiten zu erweisen, damit derjenige auf dich aufpasst, aber …« Sie stockte kurz und ich sah von meinem Croissant auf. »Dar scheint deine eingeteilte Wache zu sein. Und er lässt dich keine Sekunde aus den Augen. Ich bin mir nicht sicher, ob er es gut finden würde, wenn du einem anderen die Beine breit machst.«
Fast hätte ich mich am Kaffee verschluckt. »Ich will keinem von denen die Beine breitmachen«, flüsterte ich.
»Mädchen, du wirst den Freiern deine Beine breitmachen, was macht es da einen Unterschied, ob noch eine Wache dazwischen einen Platz bekommt? So läuft das hier. Wenn abends die Kunden kommen, schauen die Wächter natürlich über die Monitore zu. Die meisten wichsen sich dahinter einen, aber wenn du einen Aufpasser hast, der wird sofort bei dir sein, sollte ein Freier zu brutal werden. Also Kleines, halt dir Dar warm. Wobei das recht schwierig sein wird. Bisher hat er hier noch keine Frau angepackt.«
Mir spukte das Erzählte während des ganzen Frühstücks im Kopf herum. Jetzt wurde es immer ernster, dass ich wirklich meinen Körper verkauft hatte. Aber einem der Wächter die Beine breitzumachen, nur damit er auf mich aufpasste? Verstohlen schaute ich mich im Raum um. Die meisten von den Männern waren muskelbepackte Riesen und vom Aussehen her erinnerten sie eher an Schlächter. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie vorsichtig waren. Meine Augen traf die von Darragh und er blickte mich finster an. Hatte er mitbekommen, wie ich die anderen vorsichtig gemustert hatte? Schnell senkte ich den Blick.
»Bist du fertig?«, riss mich Darias Stimme aus