Harry in love. Christina Masch
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„Tja, es haben halt nicht alle das Wochenende frei, es gibt auch Leute, die dann arbeiten müssen.“
„So wie ich!“, mischte sich Toni mit in das Gespräch.
„Du willst mir doch nicht weismachen, dass das hier Arbeit für Dich ist?! Für Dich ist das doch alles nur Fun!“, warf Isabel in den Raum und wandte sich erneut Toni zu.
„Ertappt!“, gestand Toni schelmisch grinsend.
„Isa? Sagst Du mir nun noch Tschüss?“, erinnerte Alexander Anabels Freundin.
„Ja, natürlich! Bitte entschuldige“, sagte Isabel und drehte sich zurück zu Alexander, um ihn zu umarmen und ihm einen freundschaftlichen Kuss zu geben. Harry, der das ganze Spektakel mit angesehen hatte, knirschte mit den Zähnen, denn ihm gefiel überhaupt nicht, was er dort sah. Er stutzte jedoch, als sich der große schlaksige Kerl plötzlich wieder von Isabel abwandte, zu Anabel herüberlief und ihr ebenfalls einen Kuss gab und dann direkt an ihm vorbei nach oben ging. Harry folgte ihm unweigerlich mit den Augen. Als er ihn nicht mehr sah, wandte er sich zurück zu Isabel um. Sie stand noch immer bei Toni und schien sich köstlich zu amüsieren, denn sie lachte immer mal wieder, während Toni ihr irgendetwas erzählte. Harry sah sich das Ganze noch eine Weile mit an, bis es ihm dann doch zu bunt wurde. Langsam, aber zielstrebig, ging er zum DJ-Bereich herüber.
Toni reichte derweil Isabel bereits den fünften Stift, damit sie ihm irgendetwas auf einen Zettel notieren konnte. Doch irgendwie schienen die Stifte allesamt nicht zu schreiben. Vom Bleistift, den sie gerade in der Hand hielt, fiel soeben die Miene heraus. Harry musste schon fast darüber lachen. Er stieg die zwei Stufen zu Toni herauf; immer darauf bedacht, im Rücken von Isabel zu bleiben.
„Also Toni, Deine Stiftesammlung ist echt eine Zumutung!“, ereiferte sich Isabel gerade scherzhaft.
Toni wurde sogar anstandshalber rot. „Sorry, tut mir echt leid! Wahrscheinlich habe ich deshalb so viele hier herumliegen; weil nie einer schreibt …“, kam es Toni in den Sinn.
Isabel fing prompt wieder an herzlich zu lachen. Es traf Harry wie Nadelstiche mitten ins Herz. Wie er doch ihr fröhliches Lachen vermisst hatte! Mit tiefer Stimme mischte er sich in das Geplänkel von Toni und Isabel mit ein: „Vielleicht kann ich weiterhelfen?“, sagte er und zückte einen goldenen Kugelschreiber, den ihm sein Großvater vor kurzem geschenkt hatte, und reichte ihn Isabel, ohne dabei wirklich in ihr Sichtfeld zu treten.
Isabel war sogleich hocherfreut und nahm den Stift dankend an, ohne selbst einmal zu dem Herrn hinter sich aufzusehen. „Na, das nenne ich doch mal einen Stift! Hier, Toni, so etwas Edles solltest Du Dir einmal zulegen, dann klappt es auch mit der Handynummer!“, scherzte Isabel weiter und reichte Toni den Stift und dem Herrn hinter sich den Zettel. Beide Männer stutzten. Isabel lachte prompt wieder herzlich auf, als ihr der Irrtum auffiel. „Verzeihung, natürlich anders herum!“, rief sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und legte ihre Arme über Kreuz. Sie überreichte somit nunmehr Toni den Zettel mit ihrer Handynummer darauf und gab dem aufmerksamen Herrn seinen Stift zurück. Dabei sah sie ihn nur flüchtig für den Bruchteil einer Sekunde an. Anschließend sagte sie zu Toni: „So, ich werde dann mal noch etwas tanzen gehen. Wir hören uns.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte die zwei Stufen wieder hinunter zur Tanzfläche gehen, als sie abrupt stehen blieb. Harry wusste sofort, dass ihr soeben bewusstwurde, wem sie da gerade den Stift zurückgegeben hatte. Prompt trafen sich ihre Blicke. Isabel zog scharf die Luft ein. In ihrem Kopf schrie alles nach Flucht, doch ihre Beine bewegten sich nicht einen Millimeter von der Stelle. Sie starrte nur unentwegt Harry an. Und er tat nichts anderes.
Es schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein, auch wenn es in Wirklichkeit nur wenige Sekunden gewesen waren, bis Harry den Abstand zwischen ihnen verringerte. Isabel riss sogleich entsetzt Mund und Augen auf. Harry blieb sofort wieder stehen. Unsicher sah er zu Isabel herüber. Doch weder sagte sie etwas, noch bewegte sie sich zu ihm hin oder von ihm fort. Stattdessen sah sie ihn weiterhin einfach nur entgeistert an. Harry atmete tief durch und wagte den nächsten Schritt, indem er sie einfach ansprach: „Hallo Isabel. Wie geht es Dir?“ Isabel löste für einen Moment den Blick von Harry, sah ihn dann aber unweigerlich wieder von Neuem an. „Du hast eine neue Frisur. Gefällt mir, auch wenn ich Dich damit kaum wiedererkannt habe“, redete Harry einfach drauf los. Doch Isabel schwieg noch immer und biss sich stattdessen nervös auf die Unterlippe, um sich anschließend mit der Zunge über die trocken gewordenen Lippen zu streichen. Harry bekam prompt elektrisierende Schmetterlinge im Bauch. Wie sehr er doch Isabel noch immer begehrte! Er atmete tief durch, um seine heftigen Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Isabel schien zu spüren, was mit Harry los war und wandte sich auf einmal, ohne ein Wort zu sagen, von ihm ab. „Isabel!“, rief Harry und griff nach ihrem linken Oberarm.
Isabel hielt sofort inne. „Bitte … Lass mich los!“, bat sie.
„Nicht, bevor Du mir meine Frage beantwortet hast!“, flüsterte Harry an ihr linkes Ohr. Er stand direkt hinter ihr und konnte ihren wunderbaren Duft wahrnehmen. Wie gerne hätte er sie jetzt in die Arme geschlossen und leidenschaftlich geküsst! Doch gleichzeitig erschrak er, denn Isabel war im Grunde nichts anderes mehr als Knochen und Haut. Er hatte sogar Bedenken, ob seine doch recht vorsichtige Berührung ihr nicht schon wehtat. Prompt ließ er sie los. Doch zu seiner Überraschung blieb sie stehen und ergriff nicht sofort die Flucht, was er erwartet hatte.
„Mir geht es gut“, kam es unberührt von Isabel.
„Wirklich?“, warf Harry sogleich ein. Doch Isabel reagierte nicht weiter darauf und lief einfach zu Anabel herüber, die natürlich das Aufeinandertreffen, genauso wie Jane und William, mitverfolgt hatte.
„Annie, ich weiß, ich verlange viel von Dir, vor allem an Deinem Geburtstag. Aber können wir vielleicht gehen?“, wandte sich Isabel hoffnungsvoll an ihre beste Freundin.
„Nein, wir bleiben!“, kam es kurz angebunden von Anabel.
„Aber …“, wollte Isabel protestieren.
„Nichts aber, wir bleiben und zwar jetzt erst recht!!! Ignorier ihn einfach, schließlich seid ihr doch nicht mehr zusammen …“, entgegnete Anabel simpel. Isabel seufzte und setzte sich mit hängenden Schultern neben ihre Freundin auf die Couch in der Sitzecke.
Harry lief mit ebenfalls hängenden Schultern zu William und Jane an die Bar herüber.
„Was jetzt?“, fragte auch sogleich William seinen Bruder.
Harry zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: Ich brauche jetzt erst einmal ein Bier! Andi?“
„Kommt sofort!“, erwiderte Andi, der Barkeeper, und reichte Harry das gewünschte Bier. Harry trank es mit einem Mal bis zur Hälfte aus.
„Aber nicht, dass Du Dich jetzt betrinkst?!“, warnte Jane.
„Und wenn, kannst Du auch nichts dagegen machen!“
„Harry, bitte nicht! Komm, lass uns nach Hause fahren …“, bat Jane. William stand sofort auf.
„Nein!“, kam es todernst von Harry. „Ihr könnt ja fahren, aber ich bleibe!“ Seufzend nahm William wieder auf seinem Barhocker Platz, während Harry die Bierflasche nun gänzlich leerte und sich gleich noch eines bestellte. Andi kam dem nur widerwillig nach und sah hilfesuchend zu Jane und William herüber.
Jane legte Harry eindringlich ihre Hand auf den Oberarm. „Harry, was hast Du