Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten. Frank Rehfeld

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten - Frank Rehfeld страница 22

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten - Frank Rehfeld

Скачать книгу

Moment lang verständnislos an, dann glomm jähes Begreifen in seinen Augen auf, das gleich darauf ungläubigem Schrecken wich. Alle Farbe schien schlagartig aus seinem Gesicht zu weichen. "Das ... das kann nicht sein!", keuchte er. "Ihr müsst Euch täuschen."

      Panisches Entsetzen schwang in seiner Stimme mit, und mehr als alles andere jagte gerade das auch Miranya eine eisiges Gänsehaut über den Rücken. Bis auf einige Gerüchte und das Wenige, was Maziroc ihr in den letzten Tagen erzählt hatte, wusste sie kaum etwas über den Krieg gegen die Damonen, hatte sich vor Beginn dieser Reise auch nicht sonderlich dafür interessiert. Es war für sie nicht mehr als irgendeine lange zurückliegende Episode aus der Geschichte dieser Welt gewesen. Ein Ereignis, das einst möglicherweise entscheidend für die gesamte Zukunft Arcanas gewesen sein mochte, das aber tausend Jahre zurücklag und bis vor wenigen Tagen keinerlei Bedeutung für die Gegenwart und vor allem für ihr persönliches Geschick zu haben schien.

      Selbst als sie von der Rückkehr der Damonen erfahren hatte, war das für sie eine Nachricht ohne wirklich greifbaren Inhalt gewesen, und sie sich zur Teilnahme an dieser Expedition entschlossen hatte, war ihr alles in erster Linie als aufregendes Abenteuer erschienen. Als größte Gefahr hatte sie die Hornmänner betrachtet, und diese Befürchtung hatte sich ja auch bewahrheitet. Die Damonen waren darüber für sie noch mehr in den Hintergrund gerutscht, und über die von ihnen ausgehende Bedrohung hatte Miranya sich bislang kaum Gedanken gemacht.

      Vielleicht erschreckte die Reaktion Barkons sie gerade deshalb besonders stark. Zwergenkrieger waren in ganz Arcana für ihren Mut und ihre Kampfkraft berühmt, doch nun musste sie miterleben, wie die bloße Erwähnung der Damonen Barkon beinahe in ein zitterndes Nervenbündel verwandelte. Drastischer als alle Worte es gekonnt hätten, vermittelte ihr das einen Eindruck vom wahren Ausmaß der Gefahr, und es war ein Eindruck, der ihr ganz und gar nicht gefiel.

      "Ich wünschte, es wäre anders, aber es gibt keinen Zweifel", versicherte Maziroc. "Wir haben mehrere voneinander unabhängige Berichte erhalten, und Charalon hat bestätigt, dass sich erneut eine Weltenbresche geöffnet hat, ganz in der Nähe der früheren. Einige Späher haben die Damonen sogar bereits gesehen. Alles hat genau wie damals begonnen. Überfälle auf Gehöfte und kleine Dörfer, die mit beispielloser Grausamkeit ausgeführt wurden und keine Überlebenden hinterlassen haben. Nur konnten wir die Hinweise diesmal direkt richtig deuten, weil wir die Gefahr kannten. Wir haben Boten in die ganze Umgebung geschickt, die die Menschen warnen sollen. Es hat bereits eine regelrechte Fluchtwelle begonnen."

      Barkon schien seine Worte kaum wahrgenommen zu haben, sondern mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. "Tausend Jahre", murmelte er erschüttert. "Tausend Jahre, in denen wir geglaubt haben, dass diese Gefahr für alle Zeit gebannt wäre. Und nun ..."

      "Nur eine trügerische Illusion der Sicherheit", sagte Maziroc. "Aber auch wir haben uns ihr nur zu gerne hingegeben. Nach dem ersten friedlichen Jahrhundert ist unsere Aufmerksamkeit erlahmt, und nur wenige Generationen später wusste kaum noch jemand sicher zu sagen, ob es den Krieg und die Damonen wirklich gegeben hatte, oder ob sie nur eine der zahllosen Legenden waren. Nun können sich alle Skeptiker davon überzeugen, dass sie keine erfundenen Gestalten aus einem Schauermärchen sind. Und diesmal ist unsere Position viel schlechter als beim letzten Mal. Diesmal wird es keine Armee von Elben geben, die auf unserer Seite kämpft."

      "Elben", wiederholte Barkon verächtlich. "Wer braucht schon Elben?"

      "Jeder, der noch einen klaren Verstand hat und sich den Blick auf die Realität nicht durch Zorn und uralte Vorurteile verstellen lässt", entgegnete Maziroc scharf. "Ich weiß, dass Euer Volk und das der Elben noch nie Freunde waren, aber bei einer Bedrohung wie der durch die Damonen sollten solche kleineren Streitereien keine Rolle spielen. Ohne die Hilfe Eibon Bel Churios und des Alten Volkes hätten wir damals kaum den Sieg davongetragen."

      Miranya konnte kaum glauben, was sie hörte. Es gab nur noch wenige Elben heutzutage, und mehr noch als zu der Zeit, in der die Damonen zum ersten Mal nach Arcana gekommen waren, wurden sie bewundert und galten als halb mythische Wesen, fast schon als Götter. Kein Mensch hätte es gewagt, so abfällig über sie zu sprechen. Anscheinend waren die Elben und die Zwerge nicht nur keine Freunde, wie Maziroc es ausgedrückt hatte. Zwischen ihnen schien stattdessen sogar offene Feindschaft zu herrschen.

      "Wie dem auch sei." Barkon zuckte die Achseln. "Aber angesichts dieser Gefahr ist es umso wichtiger, dass wir so schnell wie möglich zurückkehren und die anderen warnen. Es muss eine neue Verteidigung organisiert werden und ..."

      "Wichtig ist jetzt nur, dass wir so schnell wie möglich nach Therion kommen", fiel der Magier ihm ins Wort. "Wir müssen über den Luyan Dhor, noch ehe die Pässe zuschneien. Ich darf keine Einzelheiten verraten, aber möglicherweise hängt das ganze weitere Schicksal Arcanas davon ab, dass wir schnell genug nach Sharolan gelangen. Dort werden wir Hilfe finden, die wir unbedingt benötigen."

      "Ausgerechnet im Ödland von Sharolan?" Barkon gab sich erst gar keine Mühe, seine Skepsis zu verhehlen.

      "Ausgerechnet dort", bestätigte Maziroc. "Es ist wichtiger, als Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt. Was ist nun? Bringt Ihr uns hin?"

      Der Zwerg zögerte kurz. "Ich bezweifle stark, dass die Pässe über den Luyan Dhor überhaupt noch begehbar sind", wandte er dann ein. "Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sind sie längst zugeschneit."

      "Das wird sich zeigen, wenn wir dort sind." Mazirocs Tonfall machte seine Entschlossenheit deutlich. "Wir müssen es auf jeden Fall versuchen. Notfalls auch ohne Eure Hilfe. Zu viel hängt davon ab."

      Wieder schwieg der Zwerg eine Weile. Miranya wagte kaum, sich zu rühren. Sie meinte, die Spannung fast greifbar spüren zu können, die in der Luft lag. Die Sekunden schienen sich zu Ewigkeiten zu dehnen. Ihr war überdeutlich bewusst, dass eine Fortführung ihrer Mission fast nur von Barkons Antwort abhing. Ohne seine Hilfe hatten sie so gut wie keine Chance mehr.

      "Also gut", verkündete er schließlich. "Wenn es sich so verhält, wie Ihr gesagt habt, werden wir Euch sicher nach Therion geleiten. Aber dafür erwarte ich, dass Ihr uns mehr darüber erzählt, welche Art von Hilfe ihr dort zu finden glaubt."

      Das Gehöft

      Wie Eibon angekündigt hatte, schickte er gleich am nächsten Morgen mehrere Späher los, um die vor ihnen liegenden Landstriche zu erkunden. Jeder der Scouts trug ein Signalhorn bei sich, und sie erhielten den ausdrücklichen Auftrag, sich nicht weiter voneinander zu entfernen, als dass sie sich jederzeit mit Hornsignalen verständigen und auf eine Gefahr hinweisen konnten. Die restlichen Teilnehmer der Expedition folgten den Spähern wesentlich gemächlicher; so langsam teilweise, dass es Maziroc nach dem Gewaltritt der vergangenen Tage so vorkam, als bewegten sie sich kaum von der Stelle. Immerhin wurde ihr wesentlich verlangsamtes Vordringen mit allgemeiner Erleichterung aufgenommen. Zwei der vier Magier, die beiden Vingala und einige der Soldaten verzichteten sogar darauf, sich überhaupt auf ihre Pferde zu schwingen. Stattdessen führten sie die Tiere am Zügel und gingen zu Fuß, um auf diese Art einen Ausgleich zu der einseitigen Muskelbelastung beim Reiten zu schaffen. Obwohl sie nur selten rasteten, bewegten

Скачать книгу