Unternehmenskauf bei der GmbH. Stephan Ulrich
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In der fünften Phase erfolgt ein abschließendes Gespräch zwischen Berater und Käufer. Dieses beinhaltet eine Zustandsbewertung, eine Kostenaufstellung, einen Investitionsplan sowie die Identifizierung von festgestellten Mängeln und Risiken.
Anmerkungen
Berens/Strauch WPg 2002, 517; Marten/Köhler FB 1999, 342.
Bannert IO New Management 12/2002, S. 34.
Berens/Brauner/Strauch/Knauer S. 648.
Berens/Brauner/Strauch 4. Aufl., S. 589.
Kranebitter S. 137; Berens/Brauner/Strauch/Knauer S. 657.
Everling/Jahn/Kammermeier S. 514.
Berens/Brauner/Strauch/Knauer S. 647.
II. Bestandteile der Untersuchung
258
Die Bestandteile einer technischen Due Diligence richten sich nach der Branche des Zielunternehmens. Die individuelle Ausrichtung der Analyse soll beispielhaft anhand eines Produktionsunternehmen dargestellt werden. Hier verteilt sich der Gang der Untersuchung auf die folgenden Bereiche:
– | Produktionskapazität, |
– | Ablauf der Produktion, |
– | Kapazität der Lager, |
– | Standort, |
– | Personal, |
– | Forschung & Entwicklung, |
– | Risiken. |
1. Produktionskapazität
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Aus einer Auswertung der Produktionsmenge der vergangenen Geschäftsjahre und deren Entwicklung können erste Rückschlüsse auf die Produktionskapazität des Zielunternehmens gezogen werden. Hieraus lassen sich beispielsweise technische Grenzen feststellen, die bestimmte Umsatzgrößen plausibel erscheinen lassen.[1]
260
Plant der Käufer die Ausweitung der Produktionskapazitäten durch die Anschaffung und Integration neuer Maschinen, so sind Anlaufzeiten für die Inbetriebnahme und eventuelle Startschwierigkeiten einzurechnen.
261
Für die wirtschaftliche Beurteilung ist die Auslastung der Produktionskapazitäten der letzten Geschäftsjahre von Bedeutung. Hieraus lassen sich Rückschlüsse für eine spätere Break-Even-Point-Analyse ziehen.[2]
2. Ablauf der Produktion
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Beobachtungen über den Ablauf der Produktion erlauben Aussagen über die Modernität und die Technologie des Zielunternehmens im Vergleich zu anderen Marktakteuren. Ergeben sich beispielsweise Stillstands- und Umrüstungszeiten, deutet das auf Schwächen in der Organisation des Produktionsablaufs hin.[3]
263
Daten über den Materialfluss ermöglichen Aussagen zur Senkung der Durchlaufzeiten. Angaben über die Planung der Fertigungsmittel im Konstruktionsstadium oder eine Optimierung der Vorratshaltung in der Fertigungsplanung können ebenfalls sinnvolle Bestandteile einer technischen Überprüfung sein. Sind bei einer Betriebsbegehung räumlich ungünstig zueinander liegende Produktionsorte augenfällig geworden, so stellen diese ein Indiz für einen suboptimalen Materialfluss dar.[4]
264
Zusätzliche Qualifizierungen können Unternehmen durch Zertifizierungen, z.B. ISO/DIS 9001:2000, erlangen und dadurch ihre Wettbewerbssituation als Lieferant verbessern. Oftmals stellt eine solche Zertifizierung die Voraussetzung für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss dar. Zertifikate sind daher ein wichtiger Aspekt bei der technische Überprüfung.[5]
265
Außerdem sollte über potentielle Engpässe für die Aufrechterhaltung oder eine Erweiterung der Produktion nachgedacht werden.
3. Kapazität der Läger
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Das Fassungsvermögen der Läger eröffnet einem Unternehmen die Möglichkeit, größere Produktionsmengen kostengünstiger herzustellen und abzusetzen. Demgegenüber kann die Ansammlung großer Bestände auch signifikante wirtschaftliche Belastungen für die Finanzierung verursachen, wenn in der Branche üblicherweise Just-in-time-Modelle verwendet werden. Dann ergibt sich aus einem erhöhten Lagerbestand ein Wettbewerbsnachteil.[6]
4. Standort
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Die Auswertung der Vor- und Nachteile eines Unternehmensstandortes sind fester Bestandteil der technischen Due Diligence.[7] Verfügt das Unternehmen über mehrere Standorte (Außenlager), muss sich die Prüfung auch hierauf erstrecken.
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Die Anlieferung von Fertigungsrohstoffen oder Vorprodukten ist besonders im Hinblick auf die Anbindung an die wichtigsten Lieferanten zu prüfen. Gerade