Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie - Иоганн Вольфганг фон Гёте Bilingua подарочная: иллюстрированная книга на языке оригинала с переводом

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Wesen unharmon’sche Menge

      Verdrießlich durch einander klingt;

      Wer theilt die fließend immer gleiche Reihe

      Belebend ab, daß sie sich rythmisch regt?

      Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe?

      Wo es in herrlichen Accorden schlägt,

      Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüthen?

      Das Abendroth im ernsten Sinne glühn?

      Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüten

      Auf der Geliebten Pfade hin?

      Wer flicht die unbedeutend grünen Blätter

      Zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art?

      Wer sichert den Olymp? vereinet Götter?

      Des Menschen Kraft im Dichter offenbart.

Lustige Person

      So braucht sie denn die schönen Kräfte

      Und treibt die dicht’rischen Geschäfte,

      Wie man ein Liebesabenteuer treibt.

      Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt

      Und nach und nach wird man verflochten;

      Es wächst das Glück, dann wird es angefochten,

      Man ist entzückt, nun kommt der Schmerz

      heran,

      Und eh man sich’s versieht ist’s eben ein

      Roman.

      Laßt uns auch so ein Schauspiel geben!

      Greift nur hinein ins volle Menschenleben!

      Ein jeder lebt’s, nicht vielen ist’s bekannt,

      Und wo ihr’s packt, da ist’s interessant.

      In bunten Bildern wenig Klarheit,

      Viel Irrthum und ein Fünkchen Wahrheit,

      So wird der beste Trank gebraut,

      Der alle Welt erquickt und auferbaut.

      Dann sammelt sich der Jugend schönste

      Blüte

      Vor eurem Spiel und lauscht der Offenbarung,

      Dann sauget jedes zärtliche Gemüthe

      Aus eurem Werk sich melanchol’sche

      Nahrung;

      Dann wird bald dies bald jenes aufgeregt,

      Ein jeder sieht was er im Herzen trägt.

      Noch sind sie gleich bereit zu weinen und zu lachen,

      Sie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein;

      Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen,

      Ein Werdender wird immer dankbar seyn.

Dichter

      So gieb mir auch die Zeiten wieder,

      Da ich noch selbst im Werden war,

      Da sich ein Quell gedrängter Lieder

      Ununterbrochen neu gebar,

      Da Nebel mir die Welt verhüllten,

      Die Knospe Wunder noch versprach,

      Da ich die tausend Blumen brach,

      Die alle Thäler reichlich füllten.

      Ich hatte nichts und doch genug,

      Den Drang nach Wahrheit und die

      Lust am Trug.

      Gieb ungebändigt jene Triebe,

      Das tiefe schmerzenvolle Glück,

      Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,

      Gieb meine Jugend mir zurück!

Lustige Person

      Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls

      Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,

      Wenn mit Gewalt an deinen Hals

      Sich allerliebste Mädchen hängen,

      Wenn fern des schnellen Laufes Kranz

      Vom schwer erreichten Ziele winket,

      Wenn nach dem heftgen Wirbeltanz

      Die Nächte schmausend man vertrinket.

      Doch ins bekannte Saitenspiel

      Mit Muth und Anmuth einzugreifen,

      Nach einem selbgesteckten Ziel

      Mit holdem Irren hinzuschweifen,

      Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,

      Und wir verehren euch darum nicht minder.

      Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,

      Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Director

      Der Worte sind genug gewechselt,

      Laßt mich auch endlich Thaten sehn;

      Indeß ihr Complimente drechselt,

      Kann etwas nützliches geschehn.

      Was hilft es viel von Stimmung reden?

      Dem Zaudernden erscheint sie nie.

      Gebt ihr euch einmal für Poeten,

      So kommandirt die Poesie.

      Euch ist bekannt was wir bedürfen,

      Wir wollen stark Getränke schlürfen;

      Nun braut mir unverzüglich dran!

      Was heute nicht geschieht, ist Morgen nicht gethan,

      Und keinen Tag soll man verpassen,

      Das Mögliche soll der Entschluß

      Beherzt sogleich beym Schopfe fassen,

      Er will es dann nicht fahren lassen,

      Und wirket weiter, weil er muß.

      Ihr wißt, auf unsern deutschen Bühnen

      Probirt ein jeder was er mag;

      Drum schonet mir an diesem Tag

      Prospecte nicht und nicht Maschinen.

      Gebraucht das groß’ und kleine Himmelslicht,

      Die Sterne dürfet ihr verschwenden;

      An Wasser, Feuer, Felsenwänden,

      An Thier und Vögeln fehlt es nicht.

      So schreitet in dem engen Breterhaus

      Den ganzen Kreis der Schöpfung aus,

      Und wandelt, mit bedächtger Schnelle,

      Vom Himmel, durch die Welt, zur Hölle.

      Prolog im Himmel

      Der Herr, die himmlischen Heerscharen, nachher Mephistopheles. Die drey Erzengel treten vor.

Raphael

      Die Sonne tönt, nach alter Weise,

      In Brudersphären Wettgesang,

      Und ihre vorgeschriebne Reise

      Vollendet sie mit Donnergang.

      Ihr Anblick giebt den Engeln Stärke,

      Wenn keiner sie ergründen mag.

      Die unbegreiflich hohen Werke

      Sind herrlich wie am ersten Tag.

Gabriel

      Und schnell und unbegreiflich schnelle

      Dreht sich umher der Erde Pracht;

      Es wechselt Paradieses-Helle

      Mit tiefer schauervoller Nacht;

      Es schäumt das Meer in breiten Flüssen

      Am tiefen

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