Richard III. Уильям Шекспир

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Richard III - Уильям Шекспир страница 5

Richard III - Уильям Шекспир

Скачать книгу

nicht; seht, was ich gesagt, Behaupt ich in des Königs Gegenwart. Ich wag es drauf, in Turm geschickt zu werden. ‘s ist Redens Zeit: man denkt nicht meiner Dienste.

      MARGARETHA. Fort, Teufel! Ihrer denk ich allzu wohl. Du brachtest meinen Gatten um im Turm, Und meinen armen Sohn zu Tewkesbury.

      GLOSTER. Eh' Ihr den Thron bestiegt und Eu'r Gemahl, War ich das Packpferd seines großen Werks, Ausrotter seiner stolzen Widersacher, Freigebiger Belohner seiner Freunde; Sein Blut zu fürsten, hab ich meins vergossen.

      MARGARETHA. Ja, und viel beßres Blut als seins und deins.

      GLOSTER. In all der Zeit war't Ihr und Grey, Eu'r Mann, Parteiisch für das Haus von Lancaster; Ihr, Rivers, war't es auch. – Fiel Euer Mann Nicht zu Sankt Albans in Margrethas Schlacht? Erinnern muß ich Euch, wenn Ihr's vergeßt, Was Ihr zuvor gewesen und nun seid; Zugleich, was ich gewesen und noch bin.

      MARGARETHA. Ein mörderischer Schurk', und bist es noch.

      GLOSTER. Verließ nicht Clarence seinen Vater Warwick, Ja, und brach seinen Eid-vergeb' ihm Jesus!–

      MARGARETHA. Bestraf' ihn Gott!

      GLOSTER. Um neben Eduard für den Thron zu fechten? Zum Lohn sperrt man den armen Prinzen ein. Wär' doch mein Herz steinhart wie Eduard seins, Wo nicht, seins weich und mitleidsvoll wie meins! Ich bin zu kindisch töricht für die Welt.

      MARGARETHA. So fahr zur Hölle und verlaß die Welt, Du Kakodämon! Dort ist ja dein Reich.

      RIVERS. Mylord von Gloster, in der heißen Zeit, Woran Ihr mahnt, der Feindschaft uns zu zeihn, Da hielten wir an unserm Herrn und König, Wie wir an Euch es täten, wenn Ihr's würdet.

      GLOSTER. Wenn ich es würde? Lieber ein Hausierer! Fern meinem Herzen sei's, es nur zu denken.

      ELISABETH. So wenig Freude, Mylord, als Ihr denkt, Daß Ihr genößt als dieses Landes König: So wenig Freude mögt Ihr denken auch, Daß ich genieß als dessen Königin.

      MARGARETHA. Ja, wenig Freud' hat dessen Königin: Ich bin es, und bin gänzlich freudenlos. Ich kann nicht länger mich geduldig halten. -

      (Sie tritt vor.)

      Hört mich, Piraten, die ihr hadernd zankt, Indem ihr teilt, was ihr geraubt von mir! Wer von euch zittert nicht, der auf mich schaut? Beugt euch der Königin als Untertanen, Sonst bebt vor der Entsetzten als Rebellen. – Ha, lieber Schurke! wende dich nicht weg!

      GLOSTER. Was schaffst du, schnöde Hexe, mir vor Augen?

      MARGARETHA. Nur Wiederholung des, was du zerstört; Das will ich schaffen, eh' ich gehn dich lasse.

      GLOSTER. Bist du bei Todesstrafe nicht verbannt?

      MARGARETHA. Ich bin's, doch größte Pein find ich in meinem Bann, Als mir der Tod kann bringen, weil ich blieb. Den Gatten und den Sohn bist du mir schuldig- Und du das Königreich-ihr alle, Dienstpflicht; Dies Leiden, das ich habe, kommt euch zu, Und alle Lust, die ihr euch anmaßt, mir.

      GLOSTER. Der Fluch, den dir mein edler Vater gab, Als mit Papier die Heldenstirn du kröntest Und höhnend Bäch' aus seinen Augen zogst, Und reichtest, sie zu trocknen, ihm ein Tuch, Getaucht ins reine Blut des holden Rutland: Die Flüch', aus seiner Seele Bitterkeit Dir da verkündigt, sind auf dich gefallen, Und Gott, nicht wir, straft deine blut'ge Tat.

      ELISABETH. Ja, so gerecht ist Gott zum Schutz der Unschuld.

      HASTINGS. Oh, es war die schnödste Tat, das Kind zu morden, Die unbarmherzigste, die je gehört ward!

      RIVERS. Tyrannen weinten, als man sie erzählte.

      DORSET. Kein Mensch war, der nicht Rache prophezeite.

      BUCKINGHAM. Northumberland, der ‘s ansah, weinte drum.

      MARGARETHA. Wie? fletschtet ihr die Zähne, wie ich kam, Bereit schon, bei der Gurgel euch zu packen, Und kehrt ihr nun all euren Haß auf mich? Galt Yorks ergrimmter Fluch so viel im Himmel, Daß Heinrichs Tod, des süßen Eduards Tod, Des Reichs Verlust, mein wehevoller Bann, Genugtut bloß für das verzogne Bübchen? Dringt denn ein Fluch die Wolken durch zum Himmel? Wohl! trennt die schweren Wolken, rasche Flüche! – Wo nicht durch Krieg, durch Prassen sterb' eu'r König, Wie Mord des unsern ihn gemacht zum König! Eduard, dein Sohn, der jetzo Prinz von Wales, Statt Eduard, meines Sohns, sonst Prinz von Wales, Sterb' in der Jugend, vor der Zeit, gewaltsam! Du, Königin statt meiner, die ich's war, Gleich mir Elenden überleb dein Los! Lang lebe, deine Kinder zu bejammern! Sieh eine andre, wie ich jetzo dich, Gekleidet in dein Recht, wie du in meins! Lang sterbe deines Glückes Tag vor dir, Und nach viel langen Stunden deines Grams Stirb, weder Mutter, Weib, noch Königin! Rivers und Dorset, ihr saht zu dabei- Auch du, Lord Hastings-, als man meinen Sohn Erstach mit blut'gen Dolchen: Gott, den fleh ich, Daß euer keiner sein natürlich Alter Erreich' und plötzlich werde weggerafft!

      GLOSTER. Schließ deinen Spruch, verschrumpfte böse Hexe!

      MARGARETHA. Und ließ' dich aus? Bleib, Hund, du mußt mich hören. Bewahrt der Himmel eine schwere Plage, Die übertrifft, was ich dir weiß zu wünschen, O spar' er sie, bis deine Sünden reif, Dann schleudr' er seinen Grimm herab auf dich, Den Friedensstörer dieser armen Welt! Dich nage rastlos des Gewissens Wurm! Argwöhne stets die Freunde wie Verräter, Und Erzverräter acht als Busenfreunde! Dein tödlich Auge schließe nie der Schlaf, Es sei denn, weil ein peinigender Traum Dich schreckt mit einer Hölle grauser Teufel! Du Mißgeburt voll Mäler! wühlend Schwein! Du, der gestempelt ward bei der Geburt Der Sklave der Natur, der Hölle Sohn! Du Schandfleck für der Mutter schweren Schoß! Du ekler Sprößling aus des Vaters Lenden! Du Lump der Ehre! du mein Abscheu-

      GLOSTER. MARGARETHA.

      MARGARETHA. RICHARD.

      GLOSTER. He?

      MARGARETHA. Ich rief dich nicht.

      GLOSTER. So bitt ich um Verzeihung; denn ich dachte, Du riefst mir all die bittern Namen zu.

      MARGARETHA. Das tat ich auch, doch Antwort wollt' ich nicht. O laß zum Schluß mich bringen meinen Fluch!

      GLOSTER. Ich tat's für dich: er endigt in Margretha.

      ELISABETH. So hat Eu'r Fluch sich auf Euch selbst gewandt.

      MARGARETHA. Gemalte Kön'gin! Scheinbild meines Glücks! Was streust du Zucker auf die bauch'ge Spinne, Die dich mit tödlichem Geweb' umstrickt? Törin! du schärfst ein Messer, das dich würgt; Es kommt der Tag, wo du herbei mich wünschest Zum Fluchen auf den giftgeschwollnen Molch.

      HASTINGS. Schließ, Wahnprophetin, deinen tollen Fluch, Erschöpf nicht, dir zum Schaden, die Geduld.

      MARGARETHA. Schand' über euch! Ihr all erschöpftet meine.

      RIVERS. Beratet Euch und lernet Eure Pflicht.

      MARGARETHA. Mich zu beraten, müßt ihr Pflicht mir leisten. Lehrt Königin mich sein, euch Untertanen; Beratet mich, und lernet diese Pflicht.

      DORSET. O streitet nicht mit ihr, sie ist verrückt.

      MARGARETHA. Still, Meister Marquis! Ihr seid naseweis, Eu'r neugeprägter Rang ist kaum in Umlauf. Oh, daß Eu'r junger Adel fühlen könnte, Was ihn verlieren heißt und elend sein. Wer hoch steht, den kann mancher Windstoß treffen, Und wenn er fällt, so wird er ganz zerschmettert.

      GLOSTER. Traun, guter Rat!

Скачать книгу