Триумфальная арка / Arc de Triomphe. Эрих Мария Ремарк

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Триумфальная арка / Arc de Triomphe - Эрих Мария Ремарк Легко читаем по-немецки

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style="font-size:15px;">      «Kalt?» fragte er.

      Sie schüttelte den Kopf.

      «Angst?»

      Sie nickte.

      «Vor mir?»

      «Nein.»

      «Vor draußen?»

      «Ja.»

      Ravic schloß das Fenster. – «Danke», sagte sie.

      Es war, als würde er von einer Nacht auf einem fremden Planeten zurückgenommen. Alles wurde plötzlich einfach, der Morgen, die Frau – es war nichts mehr zu denken.

      «Komm», sagte er.

      Sie starrte ihn an.

      «Komm», sagte er ungeduldig.

      3

      Er wachte auf. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Die Frau war angezogen und saß auf dem Sofa. Aber sie sah ihn nicht an; sie blickte aus dem Fenster. Er hatte erwartet, sie würde längst fort sein. Es war ihm unbequem, daß sie noch da war. Er konnte morgens keine Menschen um sich leiden. Er überlegte, ob er versuchen sollte, weiterzuschlafen; aber es störte ihn, daß sie ihn beobachten konnte. Er beschloß, sie rasch loszuwerden. Wenn sie auf Geld wartete, war es sehr einfach. Es würde auch sonst einfach sein.

      «Sind Sie schon lange auf?»

      Die Frau erschrak und drehte sich um. «Ich konnte nicht mehr schlafen. Es tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe.»

      «Sie haben mich nicht geweckt.»

      Sie stand auf. «Ich wollte fortgehen.»

      «Warten Sie. Ich bin gleich fertig. Sie bekommen noch Ihr Frühstück. Den berühmten Kaffee des Hotels. So lange werden wir beide noch Zeit haben.»

      Er stand auf und klingelte. Dann ging er ins Badezimmer. Während er sich die Zähne putzte, hörte er das Mädchen mit dem Frühstück kommen.

      Er beeilte sich.

      «War es unangenehm?» fragte er, als er herauskam.

      «Was?»

      «Daß das Zimmermädchen Sie sah. Ich habe nicht daran gedacht.»

      «Nein. Es war auch nicht überrascht.» Die Frau blickte auf das Tablett. Es war für zwei Personen, ohne daß Ravic etwas gesagt hätte.

      «Sicher nicht. Dafür sind wir in Paris. Hier ist Ihr Kaffee. Haben Sie Kopfschmerzen?»

      «Nein.»

      «Gut. Ich habe welche. Aber das ist in einer Stunde vorbei. Hier sind Brioches.»

      «Ich kann nichts essen.»

      «Doch, Sie können. Sie glauben bloß, Sie könnten nicht. Versuchen Sie es nur.»

      Sie nahm ein Brioche. Dann legte sie es wieder hin. «Ich kann wirklich nicht.»

      «Dann trinken Sie den Kaffee und rauchen eine Zigarette. Das ist das Frühstück der Soldaten.»

      «Ja.»

      Ravic aß. «Sind Sie immer noch nicht hungrig?» fragte er nach einer Weile.

      «Nein.»

      Die Frau drückte ihre Zigarette aus. «Ich glaube …», sagte sie und verstummte.

      «Was glauben Sie?» fragte Ravic ohne Neugier.

      «Ich sollte jetzt gehen.»

      «Wissen Sie den Weg? Wo wohnen Sie?»

      «Im Hotel Verdun.»

      «Das ist wenige Minuten von hier. Ich kann es Ihnen zeigen, draußen. Er zog seine Brieftasche hervor und wollte ihr Geld geben.

      «Lassen Sie das! Was soll das?» fragte die Frau.

      «Nichts.» Ravic steckte die Brieftasche wieder ein.

      Sie sah ihn offen an.

      «Sagen Sie mir …» Sie suchte nach Worten. «Vielleicht wissen Sie … was man tun muß … wenn …wenn jemand gestorben ist».. Sie began zu weinen. Sie weinte ohne Laut. Ravic wartete, bis sie ruhiger wurde.

      «Ist jemand gestorben?»

      Sie nickte.

      «Gestern abend?»

      Sie nickte wieder.

      «Haben Sie ihn getötet? Haben Sie es getan? Wenn Sie mich fragen, was Sie tun sollen, müssen Sie es mir sagen.»

      «Er ist gestorben!» schrie die Frau. «Plötzlich …»

      «War er krank?» fragte Ravic.

      «Ja.»

      «Hatten Sie einen Arzt?»

      «Ja … aber er wollte nicht ins Krankenhaus …»

      «War der Arzt gestern da?»

      «Nein. Vor drei Tagen. »

      «Hatten Sie keinen anderen danach?»

      «Wir wußten keinen. Wir sind erst drei Wochen hier.…»

      «Was hat er gehabt?»

      «Ich weiß es nicht. Der Arzt sagte Lungenentzündung … aber er glaubte es nicht … er sagte, alle Ärzte seien Betrüger … und es war auch besser gestern. Dann plötzlich …»

      «Warum haben Sie ihn nicht in ein Hospital gebracht?»

      «Er wollte nicht …»

      «Liegt er noch im Hotel?»

      «Ja.»

      «Haben Sie dem Hotelbesitzer gemeldet, was geschehen ist?»

      «Nein. Als er plötzlich still war … und alles so still … und seine Augen … da habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin fortgelaufen.»

      «Kommen Sie! Ich werde mit Ihnen gehen. War es Ihr Mann?»

      «Nein», sagte die Frau.

      Ravic sagte«Ich bin Arzt.»

      «Wir brauchen hier keinen Arzt mehr. Hier brauchen wir die Polizei.»

      Er starrte Ravic und die Frau an. Er erwartete Angst, Protest und Bitten.

      «Ein guter Gedanke. Warum ist sie nicht schon hier? Sie wissen doch schon seit einigen Stunden, daß der Mann tot ist.»

      Der Patron erwiderte nichts. Er starrte Ravic nur weiter wütend an.

      «Ich möchte den Toten sehen. Ich werde dann für alles andere sorgen.»

      Ravic

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