Blutsbande. Amy Blankenship
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Nicht lange nachdem sie ihre Suche begonnen hatte, fühlte Misery den Hybriden Skye, der ihr folgte. Er mischte sich nicht in ihre Angelegenheiten ein und er kam ihr nicht näher, aber sie konnte fühlen, wie er sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Vermisste er es, mit ihr in der Höhle gefangen zu sein? Sie würde ihm einen Auffrischungskurs geben, wenn er versuchen sollte, ihre Pläne zu durchkreuzen. Es war schon schlimm genug, dass die beiden Gefallenen Engel ihn überhallhin verfolgten⦠er würde sie nur auf ihre Spur bringen, wenn er so weitermachte.
Der Tagesanbruch stand kurz bevor, als sie endlich den kleinen Dämon fand, den sie suchte. Er kam aus den Schatten und eilte über die StraÃe in eine andere Seitengasse. Misery war aus reinem Zufall ein paar Tage zuvor über ihn gestolpert und hatte ihn für einen Menschen gehalten⦠bis er ihre Vampir-Gefolgschaft, die ihn angegriffen hatte, dezimierte.
Von auÃen sah der Dämon nach nicht mehr aus, als nach einem achtjährigen StraÃenjungen. Sein schulterlanges, dunkles Haar hing in verfilzten, fettigen Strähnen um sein Gesicht, das blass war, aber sonst süÃ, fast engelhaft erschien. Das unterstrich seine menschliche Verkleidung nur noch, wenn er die Herzen und Geister seiner Opfer anziehen wollte. Seine Kleider waren zerfetzt und er hatte keine Schuhe. Als er seinen Kopf hob, um auf die StraÃe hinter ihm zu sehen, glitzerten seine Augen wie schwarze Diamanten.
Misery glitt über ihm die kleine StraÃe entlang, ehe sie sich direkt vor dem anderen Dämon vom Himmel fallen lieÃ, und während des Falls, die Gestalt des kleinen, blonden Mädchens annahm. Sie landete in der Hocke vor ihm, ehe sie sich aufrichtete, und ihr Rüschenkleid abstaubte.
âHallo Miseryâ, sagte der Junge und Misery lächelte über seine leise Stimme.
âHallo Cyrusâ, entgegnete Misery ebenso.
âDu warst diejenige, die all die Menschen dazu gebracht hat, einander umzubringen, in jenem Bus, vor ein paar Tagenâ, flüsterte der Junge.
Misery lächelte stolz. âJa, das war ich und ich brauche das, was du tun kannst.â
Cyrus hielt seinen Kopf schräg. âWas kann ich, was du noch nicht kannst?â
Misery kicherte und nahm die Spinnenhalskette ab, in der der Rest von Kanes Blut festsaÃ, und hängte sie um seinen Hals.
âDu würdest dich wundern, Kleinerâ, flüsterte sie.
âWerde ich spielen können?â, fragte der Junge, wodurch Misery klar wurde, wie jung der Dämon wirklich war.
âOh ja, du wirst so viel spielen können, wie du willstâ, antwortete Misery.
Die Dunkelheit in den Augen des Jungen dehnte sich aus, fraà jede Farbe auf, bis sie aussahen wie zwei bodenlose Gruben aus Nichts.
âIch mag spielenâ, sagte der Junge und ein gemeines Lächeln erschien, während seine Finger mit der Spinne spielten, die an der Halskette hing.
*****
Kriss lag im Bett in der groÃen Wohnung im obersten Stockwerk in einem der luxuriöseren Wohnbauten im Zentrum von Los Angeles. Er hatte hier einen Zufluchtsort gefunden, um Tabatha und seinen wachsenden Gefühlen für sie aus dem Weg zu gehen.
In seinem Kopf blitzten Erinnerungen daran auf, wie er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Er hatte starrsinnig mehrere Tage lang Abstand von ihr gehalten, ehe die Trennung zu schmerzhaft für ihn geworden war. Seine Brust hatte zu schmerzen begonnen, weil er nicht in ihrer Nähe war, und als er ihre Wohnung betrat und sie schlafend vorfand, mit getrockneten Tränen, die ihre Wangen verunzierten⦠war sein einziger Gedanke gewesen, sie festzuhalten, um es alles wiedergutzumachen.
Er war unter ihre Decke gekrochen, hatte nicht bemerkt, dass sie nackt war, bis er sich in einer schützenden Umarmung um sie schlang. In dem Moment war er erstarrt, wollte gleichzeitig zu ihr hin und von ihr weg. Sie hatte sich im Schlaf zu ihm umgedreht und einen Arm um ihn gelegt, um sich an ihn zu kuscheln, wie sie es oft mit Kissen tat. Als ihre Brüste sich an ihn drückten, war die Selbstkontrolle, auf die er immer so stolz gewesen war, zerrissen.
Monatelang waren seine Gedanken immer weiter in die Richtung gedriftet, wie er Dinge mit ihr machte⦠Dinge, die er nicht tun durfte, egal, wie sehr er sie liebte und wollte. Aber in diesem Augenblick wollte er so sehr in sie hinein, dass er riskiert hatte, die Frau zu töten, die er liebte. Er hatte seine Erektion pochen gefühlt, und sie an ihrer weichen Haut gerieben.
Als ein wütender Schatten über das Bett gefallen war, war Kriss erstarrt und hatte langsam seinen Kopf gedreht, um in Deans anschuldigende, silberne Augen zu sehen. Er wusste, dass er die Grenze zwischen Freundschaft und Gefahr überschritten hatte, als er diesen Ausdruck auf dem Gesicht seines Liebhabers sah.
Er war in jener Nacht mit Dean gegangen, wollte keinesfalls dieselben Sünden begehen wie sein Vater. Er fühlte, wie es zwischen seinen Beinen wieder pochte, als er nur daran dachte. Bis er diese Emotionen unter Kontrolle hatte, hatte Dean recht⦠er musste sich von Tabatha fernhalten.
Als weitere VorsichtsmaÃnahme hatte er seinen Job im Silk Stalkings gekündigt, nur für den Fall, dass sie ihn dort suchen kommen wollte. Er hatte alles getan, um sicherzustellen, dass Tabatha so weit wie möglich von ihm entfernt blieb, aber diese Trennung schmerzte ihn, wie ihn nichts zuvor je geschmerzt hatte. Wenn ein Gefallener Engel jemanden liebte⦠war das einen Stufe weiter, als das, was Menschen Liebe nannten, und der Wahnsinn, den das Gefühl in Menschen verursachte, wenn sie denjenigen, den sie liebten, nicht haben konnten, war bei einem Gefallenen Engel mindestens zehnmal so schlimm.
Kriss riss noch einmal an der Fessel, die sein Handgelenk festhielt⦠er hatte Dean dafür gehasst, dass er ihn festgebunden hatte. Aber Kriss wusste auch, was beinahe passiert wäre. Wenn er der Lust nachgegeben hätte⦠hätten der Schmerz, Dean zu verlieren und gleichzeitig Tabatha zu töten, seinen Geist zerstört.
Er schloss seine Augen, als eine kühle Brise durch die offene Terrassentür über seinen nackten Körper strich. Obwohl die Fessel ihm erlaubten, sich in der riesigen Wohnung frei zu bewegen, hatte er sich schon vor Stunden hingelegt, ohne schlafen zu können, wie das verworrene Knäuel aus Bettlaken am Boden bezeugen konnte. Kriss lag nun auf seinem Bauch, ein Knie in die Matratze gebeugt und das andere Bein war noch bedeckt von einer Ecke eines Lakens.
Ein weiterer Lufthauch zog durch das Fenster und brachte einen vertrauten Geruch mit sich. Kriss öffnete seine Augen und betrachtete die Schatten der dünnen Vorhänge auf der Wand vor ihm. Als ein geflügelter Schatten sich zu ihnen gesellte, blieb Kriss still und erwartungsvoll.
Dean war auf dem Dach gewesen, hatte seiner dämonischen Beute und einem flüchtigen Hybriden für den Rest der Nacht ihre Ruhe gelassen. Er lieà sich von der Dachkante auf die Terrasse darunter fallen und stand in der offenen Tür, betrachtete Kriss. Das weiÃe Bettlaken war zur Seite getreten worden, sodass sein nackter Körper dem Leuchten des Mondes ausgesetzt war. Dean fühlte die Einsamkeit, die Kriss in seinem Herzen trug, und wusste, dass die einzige Möglichkeit, einen solchen Schmerz zu heilen, war, sich lange genug von Tabatha fernzuhalten.
Sein Blick fiel