Ritus Der Schwerter . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Ritus Der Schwerter - Морган Райс страница 8
Sie strahlte und sah auf einmal wieder wie das junge Mädchen aus, das sie war.
„Kendrick erwartet dich in Silesia.“, sagte Thor. „Genauso wie Godfrey, Reece, Srog und viele, viele andere. Sie sind frei und gesund und die Stadt ist frei.“
Gwendolyn sprang Thor in die Arme und hielt ihn fest. Er konnte die Welle der Erleichterung spüren, die sie durchfuhr.
„Ich hatte befürchtet, dass alle zerstört und für immer verloren wäre.“, weinte sie.
Thor schüttelte den Kopf.
„Der Ring hat überlebt.“, sagte er. „Andronicus ist auf der Flucht. Wir werden zurückkehren und ihn ein für alle Mal auslöschen. Und dann werden wir anfangen, alles wieder aufzubauen.“
Gwendolyn drehte sich plötzlich um und starrte in den Himmel. Sie wickelte ihren Mantel enger um ihre Schultern und ihr Blick war voller Sorgen.
„Ich weiß nicht, ob ich wieder zurückkehren kann.“, sagte sie zögerlich. „Als du fort warst ist mir etwas zugestoßen.“
Thor griff sanft ihre Schultern, drehte sie zu sich um und sah sie an.
„Ich weiß, was dir zugestoßen ist.“, sagte er. „Deine Mutter hat es mir gesagt. Du hast keinen Grund dich zu schämen.“, sagte er.
Gwen sah ihn an und in ihrem Blick lag Überraschung und Verwunderung.
„Du weißt es?“ fragte sie erschrocken.
Thor nickte.
„Es ist bedeutungslos.“, sagte er. „Ich liebe dich genauso wie zuvor. Sogar noch mehr. Unsere Liebe – das ist, was zählt. Sie ist unzerstörbar. Ich werde Rache für dich üben und Andronicus selbst töten. Doch unsere Liebe – sie wird niemals sterben.“
Wieder fiel Gwen Thor in die Arme und ihre Tränen liefen ihm über den Nacken. Er konnte spüren, wie erleichtert sie war.
„Ich liebe dich“, flüsterte Gwen ihm ins Ohr.
„Und ich liebe dich auch.“, antwortete er.
Thor stand da, hielt sie fest und sein Herz schlug wild vor Anspannung. Er wollte jetzt, in diesem Augenblick um ihre Hand anhalten. Doch er hatte das Gefühl, dass er es nicht tun konnte, bevor er ihr gesagt hatte, wer sein Vater war.
Der Gedanke daran füllte ihn mit Scham. Hier stand er und hatte gerade eben geschworen, den Mann zu töten, den sie beide am Meisten hassten. Und mit den nächsten Worten sollte er verkündigen, dass Andronicus sein Vater war?
Thor war sich sicher, dass Gwendolyn ihn für immer hassen würde. Und er konnte nicht riskieren, sie zu verlieren. Nicht nach allem, was geschehen war. Er liebte sie zu sehr.
Darum griff er mit zitternden Händen unter sein Hemd und zog die Halskette hervor, die er unter den Schätzen des Drachen gefunden hatte, mit der goldenen Kette und dem glänzenden goldenen Herzen, das mit Diamanten und Rubinen besetzt war. Er hielt sie ans Licht und Gwen keuchte bei ihrem Anblick. Thor trat hinter sie und legte sie ihr um den Hals.
„Ein kleiner Beweis meiner Liebe und Zuneigung“, sagte er.
Es lag wunderschön auf ihrer Brust. Das Gold schimmerte im Licht und die Steine glitzerten.
Der Ring brannte im Säckchen um seinen Hals, und Thor schwor, dass er ihn ihr zur rechten Zeit geben würde. Wenn er den Mut aufbringen konnte, ihr die Wahrheit zu sagen. Doch jetzt war nicht die Zeit dazu, so sehr er es auch gehofft hatte.
„Du siehst, der Weg zurück steht dir frei“, sagte Thor und strich ihr mit der Hand über die Wange. „Du musst zurückkehren. Dein Volk braucht dich. Sie brauchen einen Anführer. Der Ring ist nichts ohne einen Anführer. Sie warten auf deine Führung. Andronicus hält immer noch den halben Ring besetzt und unsere Städte müssen wieder aufgebaut werden.“
Er sah ihr in die Augen und konnte sehen, dass sie überlegte.
„Sag ja“, drängte Thor sie. „Komm mit mir zurück. Der Tower ist kein Ort an dem ein junges Mädchen den Rest ihrer Tage verbringen sollte. Der Ring braucht dich. Ich brauche dich.“
Thor streckte ihr eine Hand entgegen und wartete.
Gwendolyn senkte den Blick und zögerte.
Doch dann griff sie schließlich seine Hand. Ihre Augen wurden heller und glühten vor Wärme und Liebe. Er konnte sehen, dass die alte Gwendolyn langsam ihren Weg zurück ins Leben fand, voller Leben, Liebe und Frohsinn. Sie war wie eine Blüte, die vor seinen Augen wieder aufgeblüht war.
„Ja“, sagte sie sanft und lächelte.
Sie umarmten einander und schworen, nie wieder loszulassen.
KAPITEL SIEBEN
Erec öffnete seine Augen und fand sich in Alistairs Armen wieder. Er blickte ihr in die Kristallblauen Augen die voller Liebe und Wärme auf ihn herabblickten. Sie lächelte sanft und er konnte die Wärme spüren, die aus ihren Händen in seinen Körper strömte. Als er sich bewegte, fühlte er sich geheilt, wiedergeboren, gerade so, als wäre er nie verletzt gewesen. Sie hatte ihn von den Toten zurückgeholt.
Erec setzte sich auf und sah Alistair überrascht in die Augen und fragte sich zum wiederholten Male, wer sie wirklich war, und woher sie diese Kräfte hatte.
Als Erec sich aufsetzte und sich den Kopf rieb fiel ihm sofort ein: Andronicus Männer. Der Angriff. Die Verteidigung der Schlucht. Der Felsbrocken.
Erec sprang auf und sah, wie seine Männer ihn ansahen, als hätten sie seine Wiederauferstehung erwartet – und seinen Befehl. In ihren Gesichtern konnte er Erleichterung sehen.
„Wie lang bin ich bewusstlos gewesen?“, fragte er Alistair. Er fühlte sich schuldig, dass er seine Männer so lange im Stich gelassen hatte.
Doch sie lächelte ihn liebevoll an.
„Nicht länger als einen Augenblick.“, sagte sie.
Erec konnte nicht verstehen, wie das sein konnte. Er fühlte sich so erholt, als hätte er jahrelang geschlafen. Er spürte eine neue Energie als er aufstand, in Richtung der Schlucht lief um dort das Ergebnis seines Handwerks zu betrachten: Der riesige Felsbrocken, den er zertrümmert hatte, versperrte die Schlucht nun vollständig und Andronicus Männer konnten nicht mehr hindurch kommen. Sie hatten das Unmögliche erreicht, und zumindest für den Augenblick eine riesige Armee abgewehrt.
Doch noch bevor er ihren Sieg feiern konnte, hörte Erec plötzlich einen Schrei von oben und blickte auf: Auf der Klippe schrie einer seiner Männer auf, stolperte zurück und fiel tot vor ihm zu Boden.
Erec sah, dass ein Speer den Körper des Mannes durchbohrt hatte, dann wandte er den Blick wieder nach oben und sah Kampfgeschehen überall, begleitet von Schreien und dem Klirren von Metall. Vor seinen Augen erschienen dutzende von Andronicus Männern auf den Klippen und Kämpften gegen die Männer des Barons, Schlag um Schlag, und Erec erkannte, was geschehen war: Der Kommandant hatte seine Truppe geteilt, hatte den einen Teil durch die Schlucht und den anderen über die Berge geschickt.
„AUF DEN GIPFEL!“, befahl Erec. „KLETTERT LOS!“
Die