Der Eid Der Brüder . Морган Райс

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Der Eid Der Brüder  - Морган Райс Ring der Zauberei

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unsere Leute. Wenn dem so wäre, wüsstest du nämlich, dass wir noch nie kapituliert haben. Nicht ein einziges Mal. Nicht in zehntausend Jahren. Vor niemandem. Nicht einmal vor den Armeen von Atlow dem Großen. Nicht einmal ist Dansk erobert worden.“

      Sein Lächeln verfinsterte sich.

      „Und nun kommst du anmarschiert“, sagte er, „ein dummes junges Ding, das aus dem Nichts auftaucht, mir einem Dutzend Kriegern, und verlangst, dass wir kapitulieren? Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht sofort töten oder dich in unseren Kerker werfen sollte? Ich denke du solltest die Bedingungen deiner Kapitulation verhandeln. Wenn ich dich abweise, wird dich die Wüste umbringen. Doch wenn ich dich einlasse, bringe ich dich vielleicht um.

      Volusia starrte ihn ruhig an und verzog dabei keine Miene.

      „Ich werde dir dieses Angebot nicht zweimal machen“, sagte sie ruhig. „Kapituliere sofort, und ich werde dir und deinen Männern das Leben schenken.“

      Er starrte sie sprachlos an, als ob er schließlich erkannt hatte, dass sie es ernst meinte.

      „Du bist wahnsinnig, junges Mädchen. Du warst zu lange der Wüstensonne ausgesetzt.“

      Sie starrte ihn an und ihre Augen verdunkelten sich.

      „Ich bin kein junges Mädchen“, antwortete sie. „Ich bin die Große Volusia aus der großen Stadt Volusia. Ich bin die Göttin Volusia. Und du, und alle Wesen auf dieser Welt, seid mit untertan.“

      Er starrte sie an. Seine Miene veränderte sich und er starrte sie an, als ob sie wirklich wahnsinnig wäre.

      „Du bist nicht Volusia“, sagte er. „Volusia ist älter. Ich bin ihr selbst begegnet. Es war ein sehr unerfreuliches Erlebnis. Doch ich sehe die Ähnlichkeit. Du bist… ihre Tochter. Ja. Jetzt sehe ich es. Warum kommt deine Mutter nicht selbst, um mit uns zu reden? Warum schickt sie dich, ihre Tochter?“

      „Ich bin Volusia“, antwortete sie. „Meine Mutter ist tot. Dafür habe ich gesorgt.“

      Er starrte sie an und seine Miene wurde ernst. Zum ersten Mal schien er unsicher zu sein.

      „Du magst dazu in der Lage gewesen sein, deine Mutter umzubringen“, sagte er. „Doch du bist eine Närrin uns zu bedrohen. Wir sind keine wehrlose Frau, und deine Männer sind weit weg von hier. Du warst du, so weit von deiner Festung wegzugehen. Glaubst du etwa, dass due unsere Stadt mit einem Dutzend Kriegern einnehmen kannst?“, fragte er und griff dabei nach dem Griff seines Schwertes, als ob er darüber nachdachte, ob er sie töten sollte.

      Sie lächelte langsam.

      „Ich kann sie nicht mit einem Dutzend Männern einnehmen“, sagte sie. „Doch ich kann sie mit zweihunderttausend Männern einnehmen.“

      Volusia hob die Faust mit dem goldenen Zepter in die Höhe, und wandte dabei nie die Augen von ihm ab. Sie beobachtete wie der Anführer der Gesandtschaft von Dansk an ihr vorbei blickte, und sein Gesicht zunächst Unglauben, dann Panik und Schock widerspiegelte. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, was er ansah: ihre zweihunderttausend malotlisianischen Krieger, die auf ihr Signal hin den Hügel umrundet hatten, und sich nun von hier bis zum Horizont erstreckten. Jetzt kannte der Anführer der Gesandtschaft, welche Gefahr der Stadt drohte.

      Die gesamte Gesandtschaft sah schockiert und ängstlich aus und wollte nichts mehr, als zurück in die Sicherheit der Stadt zu rennen.

      „Die maltolisianische Armee“, sagte ihr Anführer, zum ersten Mal mit Angst in der Stimme. „Was tun sie hier mit dir“

      Volusia lächelte.

      „Ich bin eine Göttin“, sagte sie. „Warum sollten sie mir nicht dienen?“

      Er sah sie überrascht und staunend an.

      „Doch du würdest es nicht wagen, Dansk anzugreifen“, sagte er mit bebender Stimme. „Wir stehen unter dem direkten Schutz der Hauptstadt. Die Armee des Empire ist Millionen Mann stark. Wenn du unsere Stadt einnimmst, wären sie dazu verpflichtet, zurückzuschlagen. Sie würden euch alle abschlachten. Du könntest nicht siegen. Bist du so verwegen? Oder so dumm?“

      Sie lächelte und genoss sein Unbehagen.

      „Vielleicht ein wenig von beidem“, sagte sie. „Oder vielleicht habe ich nur Lust, meine neue Armee auszuprobieren, und sie an euch üben zu lassen. Es ist dein großes Unglück, dass die Stadt in unserem Weg liegt, zwischen meinen Männern und der Hauptstadt. Und nichts, absolut nichts, wird sich mir in den Weg stellen.“

      Er sah sie böse an. Doch zum ersten Mal konnte sie jetzt echte Panik in seinen Augen sehen.

      „Wir sind gekommen, um Bedingungen zu diskutieren, nicht sie zu akzeptieren. Wir werden uns auf einen Krieg vorbereiten, wenn du das wünscht. Doch vergiss nicht: Du hast es selbst über dich gebracht.“

      Plötzlich schrie er und gab seinem Zerta die Sporen. Er riss es herum und ritt, gefolgt von den anderen, davon, und wirbelte dabei eine dicke Staubwolke auf.

      Volusia stieg gemächlich von ihrem Zerta ab, nahm einen kurzen goldenen Speer, den ihr Soku reichte.

      Sie hielt eine Hand in den Wind, spürte die Brise, kniff ein Auge zu und zielte. Dann holte sie aus und warf ihn.

      Volusia beobachtete den Speer, der in hohem Bogen durch die Luft flog, gut fünfzig Meter, dann hörte sie schließlich einen Schrei. Sie sah erfreut zu, wie der Speer sich in den Rücken des Anführers bohrte. Er schrie auf, fiel von seinem Zerta, und rollte über den Wüstenboden.

      Seine Entourage hielt an und blickte geschockt zu Boden. Sie saßen auf ihren Zertas als ob sie überlegten, ob sie anhalten und ihn aufheben sollten. Sie blickten zurück und sahen Volusias Männer am Horizont, die nun auf sie zumarschierten, und entschieden sich dagegen. Sie galoppierten davon auf die Stadttore zu, und ließen ihren Anführer im Staub liegen.

      Volusia ritt mit ihrer Entourage, bis sie den sterbenden Anführer erreichte, und stieg neben ihm ab.

      In der Ferne hörte sie, wie die Fallgitter heruntergelassen und die mächtigen eisernen Tore zugeschlagen wurden, und die Stadt in eine eiserne Festung verwandelten.

      Volusia blickte auf den sterbenden Anführer herab, der sie mit schmerzverzerrtem Gesicht anstarrte.

      „Du kannst einen Mann nicht verletzen, der gekommen ist, um zu verhandeln“, sagte er wütend. „Das verstößt gegen jedes Gesetz des Empire! Nie hat jemand so etwas gewagt.“

      „Ich hatte nicht vor, dich zu verletzen“, sagte sie, als sie neben ihm niederkniete und den Schaft des Speers berührte. Sie rammte den Speer tief in sein Herz, und ließ nicht locker, bis er endlich aufgehört hatte, sich zu winden, und nicht mehr atmete.

      Sie lächelte breit.

      „Ich hatte vor, dich zu töten.“

      KAPITEL ZEHN

      Thor stand am Bug des kleinen Segelboots, seine Brüder hinter ihm und sein Herz pochte vor Erwartung, als die Strömung sie direkt auf die kleine Insel vor ihnen zutrieb.

      Thor blickte auf und betrachtete staunend ihre Klippen; er hatte noch nie zuvor etwas Derartiges gesehen. Die Mauern waren perfekt glatt, aus massivem weißem Granit, der unter den zwei Sonnen glitzerte, und sie erhoben sich fast hundert Meter steil in die Höhe. Die Insel selbst

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