Festmahl der Drachen . Морган Райс

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Festmahl der Drachen  - Морган Райс Ring der Zauberei

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es seit Jahren.“

      Erec fand sie zutiefst rätselhaft—doch das machte sie nur umso geheimnisvoller.

      „Wenn ich nicht wissen darf, wer Ihr seid, so sei es“, sagte Erec. „Ich respektiere Euren Eid. Doch das wird meine Zuneigung zu Euch nicht ändern. Meine Dame, wer immer Ihr seid, sollte ich dieses Turnier gewinnen, so werde ich Euch als meinen Preis wählen. Euch, aus allen Frauen in diesem gesamten Königreich. Ich frage Euch erneut: stimmt Ihr zu?“

      Alistair hielt ihren Blick fest zu Boden gerichtet, und Erec sah, wie Tränen über ihre Wangen strömten.

      Plötzlich kehrte sie um und rannte aus dem Zimmer hinaus, die Tür hinter sich zuziehend.

      Erec stand mit den anderen in verdutztem Schweigen. Er wusste kaum, wie er ihre Reaktion messen sollte.

      „Ihr seht also, Ihr verschwendet Eure Zeit, und meine“, sagte der Wirt. „Sie hat Nein gesagt. Also fort mit Euch.“

      Erec verzog das Gesicht.

      „Sie hat nicht Nein gesagt“, warf Brandt ein. „Sie hat gar nicht geantwortet.“

      „Es steht ihr zu, sich Zeit zu nehmen“, sagte Erec zu ihrer Verteidigung. „Immerhin gibt es einiges zu überlegen. Sie kennt mich ebenso wenig.“

      Erec stand da und überlegte hin und her, was er tun sollte.

      „Ich werde die Nacht hier verbringen“, verkündete Erec schließlich. „Du wirst mir hier ein Zimmer geben, am anderen Ende von ihrem Flur. Am Morgen, bevor das Turnier beginnt, werde ich sie erneut fragen. Wenn sie zustimmt, und wenn ich gewinne, soll sie meine Braut sein. Wenn dies geschieht, werde ich sie aus ihrer Schuld bei dir freikaufen, und sie wird diesen Ort mit mir verlassen.“

      Dem Wirten war es deutlich zuwider, Erec unter seinem Dach zu haben, doch er wagte nicht, zu widersprechen; so stürmte er aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

      „Seid Ihr sicher, dass Ihr hierzubleiben wünscht?“, fragte der Herzog. „Kommt doch mit uns zurück zur Burg.“

      Erec nickte ernsthaft.

      „Ich bin mir noch nie in meinem Leben einer Sache so sicher gewesen.“

      KAPITEL ACHT

      Thor stürzte durch die Luft und landete kopfüber in den stürmischen Fluten der Feuersee. Er tauchte ein und sank tiefer, und stellte überrascht fest, dass das Wasser heiß war.

      Unter der Oberfläche öffnete Thor kurz die Augen—und wünschte, er hätte es nicht getan. Er bekam einen kurzen Blick auf alle Arten von fremden und hässlichen Meeresbewohnern, klein und groß, mit ungewöhnlichen und grotesken Gesichtern. Dieser Ozean wimmelte vor ihnen. Er betete, dass sie ihn nicht angreifen würden, bevor er sich auf das Ruderboot in Sicherheit bringen konnte.

      Thor tauchte nach Luft schnappend auf und fing sofort an, nach dem ertrinkenden Jungen zu suchen. Er bemerkte ihn gerade rechtzeitig: er zappelte mit den Armen, ging unter, und in nur wenigen weiteren Sekunden würde er mit Sicherheit ertrunken sein.

      Thor fasste um ihn herum, packte ihn am Schlüsselbein und fing an, mit ihm zu schwimmen, darauf achtend, ihrer beider Köpfe über dem Wasser zu halten. Thor hörte ein Jaulen und Winseln und sah schockiert Krohn hinter sich auf sie zukommen: er musste ihm ins Wasser nachgesprungen sein. Der Leopard paddelte auf Thor zu und winselte. Thor fühlte sich furchtbar, Krohn so in Gefahr zu sehen—doch seine Hände waren voll und es gab nicht viel, was er tun konnte.

      Thor versuchte, sich nicht umzusehen, nicht auf das wallende rote Wasser zu achten oder auf die merkwürdigen Kreaturen, die um ihn herum auftauchten und wieder verschwanden. Eine hässlich aussehende Kreatur, violett mit vier Armen und zwei Köpfen, tauchte in der Nähe auf, fauchte ihn an und tauchte dann unter; Thor zuckte zusammen.

      Er sah sich um und entdeckte das Ruderboot etwa zwanzig Schritt weit entfernt, und schwamm hektisch darauf zu, mit einem Arm und beiden Beinen, während er den Jungen mit sich zog. Der Junge zappelte und schrie, leistete Widerstand, und Thor fürchtete, er würde ihn mit sich mit in die Tiefe reißen.

      „Halt still!“, schrie Thor unwirsch und hoffte, der Junge würde auf ihn hören.

      Endlich tat er das auch. Thor war kurz erleichtert—bis er ein Platschen neben sich hörte und zur anderen Seite blickte: direkt neben ihm tauchte eine weitere Kreatur auf, klein mit gelbem Kopf und vier Tentakeln. Sie hatte einen kantigen Kopf und schwamm knurrend und zitternd auf ihn zu. Sie sah aus wie eine Klapperschlange, die im Meer lebt, nur dass ihr Kopf zu eckig war. Thor verkrampfte sich, als sie näherkam, und rechnete fest damit, gebissen zu werden—doch dann riss sie plötzlich ihr Maul weit auf und spuckte ihm Meerwasser entgegen. Thor blinzelte und versuchte, es aus den Augen zu bekommen.

      Die Kreatur umkreiste sie schwimmend, wieder und wieder, und Thor verdoppelte seine Mühen, schwamm schneller, versuchte, zu entkommen.

      Thor kam gut voran, war dem Boot schon näher, als plötzlich eine weitere Kreatur auf seiner anderen Seite auftauchte. Sie war lang, schmal und orange, mit zwei Klauen am Maul und dutzenden kleiner Beine. Sie hatte auch einen langen Schwanz, den sie in alle Richtungen peitschte. Sie ähnelte einem aufrecht stehenden Hummer. Sie flitzte wie ein Wasserläufer auf der Wasseroberfläche herum und summte immer näher auf Thor zu, drehte sich zur Seite und peitschte mit ihrem Schwanz. Der Schwanz traf Thor am Arm und der Stich ließ ihn vor Schmerz aufschreien.

      Die Kreatur summte hin und her, griff wieder und wieder an. Thor wünschte, er könnte sein Schwert ziehen und sie angreifen—doch er hatte nur eine Hand frei, und die brauchte er zum Schwimmen.

      Krohn, der neben ihm schwamm, drehte sich herum und knurrte die Kreatur an, ein haarsträubender Laut, und als Krohn furchtlos auf sie zuschwamm, bekam das Biest Angst und verschwand unter der Wasseroberfläche. Thor seufzte erleichtert auf—bis die Kreatur plötzlich auf seiner anderen Seite wieder auftauchte und erneut auf ihn losging. Krohn drehte sich nach ihr um und jagte sie herum, versuchte, sie zu fangen, schnappte mit seinen Kiefern nach ihr, und verfehlte sie immer wieder.

      Thor schwamm um sein Leben, wohl wissend, dass der einzige Weg aus diesem Schlamassel war, diesem Meer zu entkommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er fester schwamm als je zuvor in seinem Leben, war er dem Ruderboot nahe, das heftig zwischen den Wellen schaukelte. Als er ankam, erwarteten ihn dort zwei Legionäre, um ihm zu helfen; ältere Jungen, die sonst nie mit Thor und seinen Klassenkameraden sprachen. Immerhin lehnten sie sich nun herunter und streckten ihm eine helfende Hand aus.

      Thor half zuerst, den Jungen aufs Boot zu hieven. Die älteren Jungen packten ihn an den Armen und zerrten ihn ins Boot.

      Dann packte Thor Krohn um den Bauch und warf ihm aus dem Wasser hoch und in das Boot. Krohn rutschte und schabte auf allen vier Pfoten über die Holzplanken, klatschnass und zitternd. Er schlitterte über den nassen Boden quer durchs Boot. Dann sprang er sofort wieder hoch, kehrte um und rannte zurück an die Kante, auf der Suche nach Thor. Dort stand er, blickte suchend aufs Wasser hinunter und winselte.

      Thor streckte die Hand aus und ergriff die Hand eines der Jungen, und zog sich gerade selbst aufs Boot, als er plötzlich spürte, wie sich etwas Starkes und Muskulöses um seinen Fuß und seine Schenkel wickelte. Er blickte nach unten, und sein Herz erstarrte, als er eine giftgrüne, tintenfischartige Kreatur sah, die einen Tentakel um sein

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