Gejagt . Блейк Пирс
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Dr. Spears hielt einen Moment inne.
"Ihre Erfahrung war ungewöhnlich traumatisch", sagte er. "Ich meine die Tatsache, dass der Junge versucht hat, sie sexuell auszubeuten. Diese Erinnerung alleine könnte dafür sorgen, dass sie sich von Drogen fernhält. Aber es ist auch möglich, dass emotionaler Stress ein gefährlicher Trigger wird."
Rileys Mut sank. Emotionaler Stress schien gerade ein unvermeidbarer Teil ihres Familienlebens zu sein.
"Wir müssen sie für ein paar Tage beobachten", sagte Dr. Spears. "Danach wird sie viel Ruhe, Pflege, und Hilfe mit einer Selbstanalyse brauchen."
Der Doktor verabschiedete sich und setzte seine Runde fort. Riley stand im Flur, alleine und beunruhigt.
Ist das Gleiche mit Jilly passiert? fragte sie sich. Hätte April wie eines dieser verzweifelten Kinder enden können?
Vor zwei Monaten hatte Riley in Phoenix, Arizona, ein Mädchen vor der Prostitution gerettet, das sogar jünger als April gewesen war. Eine seltsame emotionale Verbindung hatte sich zwischen ihnen entwickelt und Riley hatte versucht, mit ihr in Kontakt zu bleiben, nachdem sie sie zu einer Einrichtung für Teenager gebracht hatte. Aber vor ein paar Tagen war Riley informiert worden, dass Jilly ausgerissen war. Nicht in der Lage nach Phoenix zurückzukehren, hatte Riley einen FBI Agenten um Hilfe gebeten. Sie wusste, dass der Mann sich ihr verpflichtet fühlte, und sie erwartete heute von ihm zu hören.
Währenddessen war Riley wenigstens wo sie sein musste, um April zu helfen.
Sie wollte gerade zurück in das Zimmer ihrer Tochter gehen, als sie hörte, wie ihr Name vom anderen Ende des Flures gerufen wurde. Sie drehte sich um und sah das besorgte Gesicht ihres Exmannes, Ryan, auf sie zukommen. Als sie ihn am Tag zuvor angerufen und über die Ereignisse informiert hatte, war er für einen Gerichtsfall in Minneapolis gewesen.
Riley war überrascht ihn zu sehen. Ryans Tochter stand normalerweise weit unten auf seiner Prioritätenliste – tiefer als sein Beruf als Anwalt und sehr viel tiefer als die Freiheit, die er jetzt als Single genoss. Sie hatte nicht erwartet, dass er auftauchen würde.
Aber jetzt kam er auf Riley zugelaufen, umarmte sie und sah sie voller Sorge an.
"Wie geht es ihr? Wie geht es ihr?"
Ryan wiederholte die Frage immer wieder, was es Riley erschwerte zu Wort zu kommen.
"Sie kommt wieder in Ordnung", erwiderte sie.
Ryan zog sich aus der Umarmung zurück und sah sie gequält an.
"Es tut mir leid", sagte er. "Es tut mir so, so leid. Du hast mir gesagt, dass April Probleme hat, aber ich habe nicht zugehört. Ich hätte für euch beide da sein sollen."
Riley wusste nicht, was sie sagen sollte. Entschuldigungen waren nicht Ryans Art. Tatsächlich hatte sie erwartet, dass er ihr die Schuld für das gab, was geschehen war. So war er bisher immer mit Familienkrisen umgegangen. Offensichtlich war der jetzige Vorfall schlimm genug, um ihn tatsächlich zu berühren. Er hatte vermutlich mit ihrem Arzt gesprochen und die ganze schreckliche Geschichte gehört.
Er nickte zur Tür.
"Kann ich sie sehen?" fragte er.
"Natürlich", sagte Riley.
Riley stand in der Tür und sah zu, wie Ryan an Aprils Bett eilte und sie in die Arme nahm. Er hielt seine Tochter für einige Momente fest an sich gedrückt. Riley sah, wie sein Hinterkopf mit unterdrückten Schluchzern zuckte. Dann setzte er sich neben April und hielt ihre Hand.
April weinte wieder.
"Oh, Daddy, ich habe wirklich Mist gebaut", sagte sie. "Weißt du, ich war mit diesem Jungen zusammen–"
Ryan hielt ihr einen Finger an die Lippen.
"Schhh. Du brauchst mir nichts erklären. Es ist alles gut."
Riley spürte einen Kloß in ihrem Hals. Plötzlich, zum ersten Mal in einer sehr langen Zeit, hatte sie das Gefühl, als wären sie drei eine Familie. War das gut oder schlecht? War es ein Zeichen dafür, dass es besser werden würde, oder wieder einmal das Vorspiel zu Enttäuschung und Kummer? Sie wusste es nicht.
Riley sah von der Tür aus zu, wie Ryan liebevoll über das Haar seiner Tochter strich und April entspannt ihre Augen schloss. Es war ein bewegender Anblick.
Wann hat es angefangen so schief zu laufen? fragte sie sich.
Sie wünschte sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen, an einen ganz bestimmten Punkt, an dem sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatte, und genau das Gegenteil zu tun, damit all dies niemals geschah. Sie war sich sicher, dass Ryan etwas Ähnliches dachte.
Es war ein ironischer Gedanke, und sie wusste es. Der Mörder, den sie vorgestern geschnappt hatte, war von Uhren besessen gewesen und hatte seine Opfer so positioniert, dass sie wie die Zeiger auf einem Ziffernblatt aussahen. Und hier war sie nun, mit ihren eigenen Wunschvorstellungen über die Zeit.
Wenn ich nur Peterson von ihr hätte fernhalten können, dachte sie mit einem Schaudern.
Wie Riley, war auch April von dem sadistischen Monster eingesperrt und mit seiner Propangasfackel gefoltert worden. Das arme Mädchen hatte seitdem mit ihren eigenen Anfällen von PTBS zu kämpfen.
Aber Riley wusste, dass das Problem sehr viel weiter zurückging.
Vielleicht, wenn Ryan und ich uns nie hätten scheiden lassen, überlegte sie.
Aber wie hätte sie das verhindern sollen? Ryan war kühl und distanziert gewesen, nicht nur als Ehemann, sondern auch als Vater. Ganz abgesehen einmal von seinen Seitensprüngen. Nicht, dass sie ihm alleine die Schuld gab. Sie selbst hatte auch Fehler gemacht. Sie hatte nie das richtige Gleichgewicht zwischen ihrer Arbeit beim FBI und dem Muttersein gefunden. Und sie hatte die Warnzeichen gesehen, die ihr sagten, dass April auf Schwierigkeiten zusteuerte.
Ihre Traurigkeit nahm zu. Nein, ihr fiel nicht ein besonderer Moment ein, an dem sie alles hätte ändern können. Ihr Leben war so voller Fehler und verpasster Gelegenheiten. Außerdem wusste sie, dass sie die Zeit nicht zurückdrehen konnte. Es hatte keinen Sinn, sich das Unmögliche zu wünschen.
Ihr Telefon klingelte und sie trat auf den Flur. Ihr Herz schlug schneller, als sie sah, dass der Anruf von Garrett Holbrook kam, dem FBI Agenten, der nach Jilly suchte.
"Garrett!" sagte sie, als sie abnahm. "Wie sieht es aus?"
Garrett antwortete in seiner typischen monotonen Stimme.
"Ich habe gute Neuigkeiten."
Riley merkte sofort, wie ihr angespannter Atem ruhiger wurde.
"Die Polizei hat sie eingesammelt", sagte Garrett. "Sie war die ganze Nacht auf der Straße, ohne Geld und ohne einen Ort, an den sie gehen konnte. Sie wurde beim Klauen in einem Supermarkt erwischt. Ich bin gerade mit ihr auf dem Polizeirevier. Ich werde die Kaution stellen, aber …"
Garrett hielt inne. Riley gefiel der Klang dieses "aber" ganz und gar nicht.
"Vielleicht