Besessen . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Besessen - Морган Райс страница 13
Caitlin und Caleb sprinteten aus dem Saal in einen düsteren Korridor. Der Rauch war dicht und das Licht gedämpft. Zusammen rannten Caitlin und Caleb den Gang entlang, bis sie zu einer Tür kamen. Caleb stieß sie mit der Schulter auf und sie öffnete sich in die Außenwelt.
“Dort drüben!” rief Caitlin.
Caleb sah in die Richtung, in die sie zeigte.
Dort unten, vor den Steinstufen die zum Schloss führten, war ein kleiner Parkplatz für vier bis fünf Autos. Darunter war auch ein Motorrad.
Sie rannten darauf zu. Es war weder abgeschlossen noch in irgendeiner Weise gesichert.
Es brauchte mehrere Anläufe bis Caleb den Motor starten konnte, aber dann ratterte die Maschine und spuckte Dampf aus. Mittlerweile waren Menschen aus dem zusammenfallenden Schloss gekommen.
“Schnell,” rief Caitlin und sprang hinter Caleb auf die Maschine. “Sie kommen.”
Aber noch bevor Caleb die Möglichkeit zum Beschleunigen hatte, waren die Sirenen von Polizeiwagen in der Nähe zu hören.
Er gab Gas und wich den entgegenkommenden Menschen aus dem Schloss aus. Hinter ihnen sahen sie die Polizisten, die mit dem Hubschrauber angekommen waren. Vor ihnen tauchten auf den dunklen, sich windenden Wegen mehrere Streifenwagen auf, deren Lichter wild blinkten.
“Was jetzt?” schrie Caitlin über den Lärm.
Caleb sah sie an. Dann ließ er den Motor des Motorrads aufheulen.
“Jetzt hältst du dich fest,” sagte er.
Caitlin hatte gerade noch Zeit ihre Arme um seine Taille zu schlingen bevor er davonbrauste.
*
Das Motorrad holperte über die Straße. Caitlin war erschöpft. Sie ließ ihren Kopf auf Calebs Rücken fallen, getröstet durch das gleichmäßige Klopfen seines Herzens, und sah in den schwarzen Nachthimmel. Aber sie wusste, dass sie sich nicht ausruhen konnte. Scarlet brauchte ihre Hilfe und sie konnte sich nicht für eine Minute zurücklehnen während sie noch in Gefahr war.
“Irgendeine Idee?” rief Caleb über seine Schulter, bemüht mit seiner Stimme den Wind zu übertönen und die Polizeisirenen, die ihnen folgten. “Welche Richtung?”
Caitlin wusste, dass er sein Bestes tat um ruhig und gefasst zu bleiben, aber innerlich war er genauso erschöpft wie Caitlin.
“Ich kann sie nicht fühlen,” rief Caitlin zurück. “Nicht jetzt.”
Caleb sagte nichts, aber Caitlin sah, wie er den Lenker so fest umklammerte, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
Das Motorrad brauste weiter und vergrößerte stetig seinen Abstand zu den Streifenwagen.
Sie waren auf einer engen Landstraße, die anfing bergan zu führen. Bald fiel neben ihnen ein steiler Abhang, während auf der anderen Seite eine Klippe aufstieg. Caitlin duckte sich hinter den schützenden Rücken von Caleb, als sie anfing sich schwindelig zu fühlen. Der Wind spielte mit ihrem Haar.
Dann spürte sie plötzlich eine Vibration in ihrer Tasche. Sicherlich konnte das nicht ihr Handy sein. Aber als Caitlin in ihre Tasche griff, entdeckte sie, dass ihr Handy tatsächlich den Sprung ins Meer überlebt hatte. Sie hatte vorher keinen Empfang gehabt, aber jetzt war es plötzlich angegangen und zeigte ihr eine Sprachnachricht an.
Caitlin wählte den Anrufbeantworter an und hörte Aidans hastige Stimme am anderen Ende.
“Caitlin,” sagte er. “Wo bist du? Du musst mich sofort zurückrufen.”
Die Nachricht endete. Das war alles. Sie wollte den Rückrufknopf drücken, aber verlor das Signal.
“Verdammt!” rief sie.
“Was ist los?” rief Caleb über seine Schulter.
“Wir müssen anhalten,” erwiderte Caitlin, als sie auf die Batterieanzeige ihres Handys blickte, die nur noch ein Prozent zeigte.
“Ich kann nicht anhalten,” gab Caleb zurück. “Die Polizei ist uns auf den Fersen. Wir müssen erst hier wegkommen.”
Da bemerkte Caitlin eine Höhle im Fels.
“Da vorne” rief sie.
Caleb sah was sie meinte und schaffte es mit erstaunlicher Präzision den Lenker herumzureißen und in die Höhle zu driften, wo sie Staub aufwirbelten als sie zum Stehen kamen.
Sobald sie angehalten hatten drehte er sich zu seiner Frau um. “Kannst du Scarlet spüren?”
“Nein,” erwiderte Caitlin. “Mein Handy ist angegangen. Ich muss Aidan anrufen.”
In dem Moment flogen die Polizeiwagen, die sie verfolgt hatten, mit lauten Sirenen an der Höhle vorbei, in der Caitlin und Caleb sich versteckten.
Caitlin griff nach ihrem Handy, wählte Aidans Nummer und betete, dass die Batterie halten würde. Er antwortete nach dem dritten Klingeln.
“Du hast dir Zeit gelassen,” sagte er.
“Wir waren beschäftigt,” erwiderte Caitlin und dachte an ihren Fallschirmsprung ins Meer. “Also, was musst du mir sagen?”
Caitlin hörte, wie Aidan am anderen Ende durch Papiere und Bücher blätterte. Sie fühlte ihre Frustration steigen.
“Kannst du dich bitte beeilen?” bellte Caitlin. “Die Batterie ist gleich alle.”
“Ah, ja,” sagte er schließlich.
“Was?” verlangte Caitlin. “Erzähl!”
“Sag mir noch einmal den Spruch. Sag mir den Spruch für das Heilmittel.”
Caitlin suchte durch ihre Taschen und zog die Notizen heraus, die sie sich gemacht hatte. Aber sie waren vollkommen durchweicht und die Tinte verlaufen. Sie schloss die Augen und versuchte die Seite zu visualisieren, wie sie sie gelesen hatte. Die Worte erschienen vor ihrem inneren Auge.
“Ich bin die See, der Himmel und der Sand,
Ich bin der Pollen im Wind.
Ich bin der Horizont, ich bin die Heide auf dem Hügel.
Ich bin Eis,
Ich bin das Nichts,
Ich bin ausgestorben.”
Caitlin öffnete die Augen und die Worte verschwanden. Es folgte ein langer Moment des Schweigens.
Caitlin wollte ihn anschreien sich zu beeilen.
“Caitlin!” sagte er dann. “Ich habe es. Ich habe es!”
“Erzähl,” erwiderte Caitlin eilig mit pochendem Herzen.
“Wir waren so dumm. Es ist überhaupt kein Spruch.”
Caitlin