Der Pastor von Ashbourn. Александр Дюма
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– Aber bemerke wohl, liebe Frau, erwiederte Herr Smith mit einem freundlichen Lächeln, das trotz seiner Freundlichkeit nicht frei von Spott war, bemerke wohl, daß ich Dich durchaus nicht tadle, Jenny heute so vollkommen zu finden, – da ich Dir mehr als ein Mal, wenn das arme Kind fern und wir beide allein waren, im Gegentheile vorgeworfen habe, ein wenig zu streng gegen sie zu sein.
– Gut! sagte ich mir in meinem Innern, jetzt ist die Reihe an dem Vater! Die Komödie scheint mir gut gelernt und die Rollen vollkommen vertheilt.
Aber die gute Mistreß Smith war nicht die Frau, einen Vorwurf anzunehmen ohne darauf zu antworten; sie war sogar so empfindlich bei dem, der so eben aus dem Munde ihres Gatten hervorgegangen war, daß sie einen Augenblick lang ihre Rolle vergaß, um darauf zu antworten.
– Streng, rief sie aus, streng gegen unser Kind! und das, weil ich ihr immer Sparsamkeit, Mildthätigkeit, Frömmigkeit, Einfachheit anempfehle, und . . .
– Ich sage Dir streng, liebe Freundin, weil Du willst, daß Deine Tochter, die nur ein Kind ist, alle Vorzüge in demselben Grade als Du besitzt, die Du eine Frau und eine Mutter bist; gib unserer Jenny zwanzig Jahre der Ehe, einen Gatten, der sie liebt, und statt eines Kindes, das sie ist, wird Jenny wie Du das Muster der Gattinnen und der Mütter sein.
Indem er sich hierauf nochmals nach mir umwandte, sagte er:
– Und jetzt kommen Sie, mein lieber Amtsbruder, denn wir haben gerade die Zeit, die Viertelstunde Weges zurückzulegen, die wir zu machen haben.
– Aber! rief Madame Smith aus, erwarten wir die liebe Jenny nicht?
– Die liebe Jenny hat uns nicht nöthig, wenn sie ihre Mutter hat; – kommen Sie, mein lieber Bemrode, kommen Sie!
Und indem er vorausging, zeigte er mir den Weg. Ich verneigte mich vor Mißtreß Smith, und folgte dem vortrefflichen Manne.
In dem Augenblicke, wo ich das Haus aus dem Gesicht verlor, wandte ich mich um, und sah nun auch Mademoiselle Jenny, die uns, ihr Gesangbuch unter dem Arme, mit ihrer Mutter folgte.
Ich weiß nicht, warum ich den Schritt beschleunigte, damit die beiden Frauen uns nicht einholten.
XVII.
In welchem ich meine Unbekannte mit ihren blonden Haaren, ihrem Strohhute, ihren rosigen Wangen und ihrem weißen, mit einem blauen Bande geschürzten Meide wiederfinde
Doch, ich weiß, warum ich den Schritt beschleunigte, mein lieber Petrus, und ich will es Ihnen sagen.
Das kam daher, weil meine Träume in Bezug auf meine schöne Unbekannte verschwunden waren.
Weil ich eine mütterliche und sogar väterliche Berechnung da sah, wo ich anfangs Einfachheit des Herzens zu finden gehofft hatte.
Weil ich endlich meine Frau wählen wollte, und nicht, daß man mir sie aufdrängte.
Wir legten die Strecke, welche Wirksworth von Wetton trennte, zurück, ohne mehr als drei bis vier Worte zu wechseln. Herr Smith respectirte mein Schweigen, indem er ohne Zweifel glaubte, daß ich meine Predigt vorbereite.
Dem war nicht so. Ich dachte an meine Unbekannte.
O! meine Unbekannte, wenn ich sie so wiedergefunden hätte, wie ich sie in ihren Erscheinungen, mit ihren wallenden Haaren, ihren Blumen, ihrem Vogel, ihrem klaren Blicke, ihrer Natürlichkeit, kurz aller der Anmuth gesehen hatte, die ich ihr in der Gluth meines Herzens, in der Thorheit meiner Einbildungskraft zuschrieb! Wenn ihre Eltern, statt sie mir in gewisser Art an den Hals zu werfen, abgewartet hätten, daß ich sie verlangte, ihr die Zeit gelassen hätten, mich zu lieben, und mir mit jener patriarchalischen Einfachheit, die man immer sucht und die man niemals findet, gesagt hätten:
– Sie sind arm, lieber Herr Bemrode, und unsere Tochter ist arm wie Sie; aber Ihr seid jung, aber Ihr liebt Euch, – vereinigt Eure beiden Armuthen, und die Liebe wird daraus einen Reichthum machen!
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