Ein Liebesabenteuer. Александр Дюма
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Ein Liebesabenteuer - Александр Дюма страница 4
»Ja.«
»Ihr Gewissen genügt Ihnen also nicht mehr?«
»Es sind Schwachköpfe.«
»Wir wollen mehr thun, als das.«
»Das Bessere ist der Feind des Guten.«
»Anstatt morgen früh abzureisen, reisen Sie morgen Abend ab.«
»Sie reisen erst morgen Abend ab; sie sind entschlossen, mit mir abzureisen.«
»Und wie weit reisen sie so?«
»Bis Brüssel nur.«
»Warten Sie; hören Sie, was wir thun wollen: wir reisen morgen Abend ab.«
»Sie bestehen darauf?«
»Ich bestehe darauf, Sie werden das wohl für mich thun, denke ich. Sie sind nicht voraus,«
»Sie werfen es mir vor?«
»Nein, ich bestätige es nur.«
»Nun, sagen Sie, wir werden später sehen.«
»Wir reisen also mit dem Abendzuge ab; wir begegnen einander nicht einmal; Sie steigen mit Ihren Wienern in irgend einen Waggon; ich sehe Sie einsteigen und bezeichne Sie einem der Angestellten; ich steige ganz allein in einen Waggon; auf der zweiten oder dritten Station beklagen Sie sich über Erstickung; der Eisenbahnbeamte macht Ihnen den Vorschlag, in einen weniger besetzten Waggon zu steigen; Sie nehmen es an, Sie kommen in den meinigen, wo Sie so viel Luft schöpfen, wie Ihnen nöthig ist und worin Sie die ganze Nacht ruhig schlafen.«
Und worin ich ruhig schlafen werde?«
»Auf Ehre.«
»In der That, das läßt sich so anordnen.«
»Also geschehe es so.«
»Vortrefflich.«
»Also auf diesen Abend?«
«Nein, auf morgen.«
»Wir werden morgen zusammen zu Mittag speisen?«
»Unmöglich, da ich am Abend abreise; ich bin genöthigt, mit meinen Wienern zu Mittag zu speisen.«
»Also werden wir uns erst auf der Eisenbahn wiedersehen.«
»Ich werde versuchen, im Laufe des Tages zu Kommen und Ihnen die Hand zu drücken.«
»Kommen Sie.«
Ich begann, mich daran zu gewöhnen, unter diesem Taffet und dieser Seide eine bezaubernde Gesellschafterin zu entdecken, wo ich eine hübsche Frau zu finden geglaubt hatte; wir reichten einander die Hand und Lilla entfernte sich.
Am folgenden Tage erhielt ich dieses kleine Billet:
»Unmöglich, Sie zu besuchen; ich kämpfe mit meinen Schneiderinnen und Modehändlerinnen. Ich packe so viel ein. daß man in Pesth ein Magazin davon anlegen könnte. Ich weiß nicht, wie ich es hätte machen, sollen, wenn ich diesen Morgen hätte abreisen müssen,
»Auf diesen Abend. Gute Nacht.
»Lilla.«
Das stark unterstrichene »Gute Nacht« erschien mir ziemlich ironisch.
»Gute Nacht« wiederholte ich indessen, »man weiß nicht, was geschehen kann.«
Am Abend war ich eine Viertelstunde vorher auf dem Bahnhofe; ich weiß nicht, ob ich je eine Gelegenheit finden werde, den Eisenbahnen in Masse für alle Aufmerksamkeiten zu danken, deren Gegenstand ich von Seiten der Beamten bin, sobald man mich in einem der Gänge sieht, an deren Thüre mit großen Buchstaben die bedeutungsvollen Worte stehen: »Das Publikum hat hier keinen Zutritt.«
Ich suchte den Chef des Bahnhofes auf; ich erklärte ihm die Lage.
Er fing an zu lachen.
»Ei, nein,« sagte ich zu ihm.
»Wirklich!«
»Auf Ehre!«
»O ja! aber während der Fahrt.«
»Ich glaube nicht.«
»Thut nichts. Gutes Glück.«
»Nehmen Sie sich in Acht, man wünscht keinem Jäger eine gute Jagd.«
Ich stieg in meinen Waggon, wo der Beamte mich hermetisch einschloß, indem er an den Griff meiner Thüre eine Karte hing, worauf mit großen Buchstaben geschrieben stand:
»Bestelltes Coupé.«
Als ich das Geräusch hörte, welches die Reisenden machten, als sie herbeiliefen, um ihre Plätze einzunehmen, steckte ich den Kopf aus der Thür, rief den Eisenbahnbeamten herbei, zeigte ihm Madame Bulyowsky, die eben mit ihren drei Wienern und ihren vier Wienerinnen in einen Waggon stieg und erklärte ihm, was ich von seiner Gefälligkeit erwarte.
Welche?« fragte er mich.
»Die hübscheste.«
»Also die mit dem Hute á la Mousquetaire?«
»Richtig.«
»Sie sind nicht übel, Sie!«
»Meinen Sie?
»Wahrhaftig.«
»Nun ich denke nicht.«
»Der Zugführer sah mich mit komischer Miene an und entfernte sich kopfschüttelnd.
»Schütteln Sie nur den Kopf, wie Sie wollen, es ist doch so,« sagte ich zu ihm, ganz ärgerlich, daß ich ihn nicht bewegen konnte, an meine Unschuld zu glauben.
Der Zug fuhr ab. Auf der Station von Pontoise war es finstere Nacht.
Die Thür öffnete sich und ich hörte die Stimme des Zugführers, welcher sagte:
»Steigen Sie ein, Madame, es ist hier.«
Ich streckte die Hand aus und half meiner schönen Reisegefährtin, die beiden Stufen heraufzusteigen.
»Ah! da sind Sie endlich!« rief ich.
»Die Zeit ist Ihnen lang geworden?«
»Das will ich glauben, ich war allein.«
»Nun, mir dagegen ist die Zeit lang geworden, weil ich Jemand bei mir hatte. Glücklicherweise konnte ich die Augen schließen und an Sie denken.«
»Sie dachten an mich?«
»Warum nicht?«
»Ich werde darüber nicht mit Ihnen zanken, doch auf welche Weise dachten Sie an mich?«
»Auf die möglichst zärtliche Weise.«
»Pah!«
»Ja. ich schwöre Ihnen,