Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 2 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt

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ihm geboten hatte. So richtig das, was ein so ungewöhnlicher Mann beanspruchen durfte, war sie ihm nie gewesen, auch in ihrer besten Zeit nicht. Wie hatte er einmal gesagt, als sie sich noch nahe waren:

      »Deine Liebe ist wie die eines tändelnden, verspielten Kätzchens. Mal zeigt es Samtpfötchen, dann wieder Krallchen.«

      Leider stimmte das. Sie hatte sich zu sicher in seiner Liebe gefühlt. Hatte nichts dazu getan, um sich diese zu erhalten. Hatte sie im Gegenteil langsam, aber sicher abgestoßen durch ihr widerliches Gebaren. Da nutzte jetzt alle Reue nichts.

      Oder vielleicht doch? Platen war doch ein weiser Mann, und der hat gesagt: Deine Reue sei lebendiger Wille, fester Vorsatz. Klage und Trauer über begangene Fehler sind zu nichts nutze.

      Daran wollte sie sich halten in Hoffnung und Zuversicht.

      *

      Der Mai war gekommen, sieghaft und strahlend schön, ein Liebling der Götter. Im Brendorhaus befand man sich auf der Terrasse beim Frühstück. Es war heute später als sonst. Denn an Sonn- und Feiertagen – und der 1. Mai ist ja ein Feiertag – schlief selbst der Gebieter über Haus und Werk länger, wenn er nicht auch dann geschäftlich auf dem Posten sein mußte. Also war es jetzt zehn Uhr, und der tägliche Morgenritt stand noch aus.

      »Tante Beate rief an«, verkündete Diederich soeben. »Sie lud uns herzlich ein, schon zum Mittagessen. Ich habe zugesagt, recht so?«

      »Aber natürlich«, entgegnete Elonie. »Ich freue mich sehr.«

      »Hm. Wie wäre es, wenn wir beide hoch zu Roß dort erscheinen würden?«

      »Da fragst du auch noch? Es wäre fast zu schön, um wahr zu sein.«

      »So lassen wir es wahr werden. Wir reiten, und Frau von Gehldorn fährt der Chauffeur hin.«

      Eine halbe Stunde später brach man auf. Frau Irene im Auto, die jungen Gatten hoch zu Roß. Sie benutzten nicht die belebte Verkehrsstraße, sondern ritten durch Wald und Au, durch Flur und Hain. Die Sonne schien, die Vöglein sangen, und ein Flüßchen wies den Reitern den Weg. Wenn sie den entlangritten, konnten sie ihr Ziel nicht verfehlen. Denn das Wasser floß munter dem kleinen See zu, der vor den Toren der Stadt lag und ein beliebter Ausflugsort war.

      Elonie war es heute so leicht ums Herz, so froh und unbeschwert.

      »Heut’ macht die Welt Sonntag für mich«, sang sie verhalten vor sich hin, und vergnügt pfiff der Reiter dazu. Lustig schnaubten die Rosse, das Sattelzeug knirschte – es war einfach traumhaft schön. Elonie tat es direkt leid, als die Stadt erreicht war. Sie hätte noch stundenlang dahinreiten mögen durch die lachende Natur.

      Vor dem Doktorhaus wurden sie mit Hallo empfangen. Alle standen sie da, das Elternpaar, Frau von Gehldorn, Birgit, Huschchen, selbst Knut, der sich wieder einmal im Elternhaus eingefunden hatte.

      »Na, dann komm schon her, du kühne Amazone!« Mit diesen Worten hob er Elonie aus dem Sattel. »So viel Schick und Schneid hätte ich dir gar nicht zugetraut.«

      Die Itt interessierte sich sehr für die Pferde, auf die soeben ein Mann zutrat und nach den Zügeln griff.

      »Geben Sie ja gut auf die Tiere acht«, schärfte der Arzt ihm ein. »Futter kann ruhig feiertagsmäßig ausfallen.«

      »Das wird es sowieso«, griente der Alte und trollte mit seinen Schützlingen ab.

      »Er ist ein Pfleger der Pferde des Reitervereins«, wandte Norbert sich jetzt seinem Neffen zu. »Er beherbergt auch Gastpferde, die vorbildlich betreut werden. Also kannst du ganz beruhigt sein.«

      »Nett, daß du an die Unterkunft gedacht hast, Onkel Fritz.«

      »Das ist doch selbstverständlich. Doch nun kommt endlich weiter, die Menschen werden bei der Ansammlung bereits stutzig. Sie nehmen am Ende noch an, daß ein Streik ausgebrochen ist.«

      So traten sie denn näher. Als sie im Wohnzimmer angelangt waren, sagte Elonie:

      »Entschuldigt bitte meinen Anzug, in dem ich auch bei Tisch erscheinen muß.«

      »Aber Herzchen, du bist doch nicht nackt.« Knut besah sich die bezaubernde Reiterin. »Dann allerdings würdest du öffentliches Ärgernis erregen – oder auch nicht.«

      »Sei bloß still, du Bengel«, verwies die Mutter ihn, gleich den anderen lachend. »Du bist ja gar nicht gefragt worden.«

      »Aber Mutzichen, ich rede doch so gern.«

      »Merkt man. Wie ist es, trinken wir vor dem Essen einen Aperitif?«

      Damit waren alle einverstanden, ließen sich von Vater und Sohn versorgen. Birgit, die an Elonie gelehnt stand, bekam einen Schluck aus ihrem Glas, wofür das Kind sich bedankte. Unwillkürlich mußte die junge Frau an Viola denken. Diederich schien dieselben Gedanken zu haben, denn nach einem prüfenden Blick auf Birgit sagte er anerkennend:

      »Was bist du doch für ein wohlerzogenes Mädchen, kleine Itt. Daß es auch andere gibt, davon haben wir uns überzeugen können. Besinnst du dich noch auf Livia Isbeck, Tante Beate?«

      »Na, die sorgt schon dafür, daß sie bei mir nicht in Vergessenheit gerät«, kam es trocken zurück. »Denn von Zeit zu Zeit versucht sie mich brieflich anzupumpen. Vor einiger Zeit tauchte sie sogar persönlich hier auf, um sich mit ihrem unmöglichen Gör einzunisten. Sie faselte etwas von einem Wohnungswechsel, daß sie sich bis dahin auf der Durchreise befände. Natürlich glaubte ich ihr kein Wort. Die lügt schon, bevor sie den Mund aufmacht. Ich drückte ihr zwanzig Mark in die Hand und gab ihr zu verstehen, daß ich lieber ihren Rücken als ihre Fußspitzen sehe, worauf sie verschwand.«

      »Wann war das, Tante Beate?«

      »Ja, wann war das? Aha, ich hab’s. Es war am Sonnabend. Sonntag holten wir Birgit von euch ab: Ist sie etwa auch bei euch gewesen?«

      »O ja, am Sonntag. Ihr wart kaum zwei Stunden fort, da erschien sie. Erzählte uns dasselbe Märchen wie dir.«

      »Ach du großer Gott! Ihr habt diesen Parasiten doch womöglich nicht behalten?«

      »Nicht lange.«

      »Junge, erzähl ausführlich, das interessiert mich dann auch.«

      Während er sprach, saß Elonie wie auf Nadeln. Doch was sie befürchtete, blieb gottlob aus. Er verschwieg taktvoll die widerliche Schlußszene.

      »Und wieviel Geld bekam sie von dir?« fragte die Tante gespannt.

      »Keinen Pfennig, Beatchen.«

      »Das soll ich dir noblem Kerl glauben?«

      »Tu es nur, es ist Tatsache. Sie hat von mir überhaupt kein Geld bekommen, trotz der vielen Bettelbriefe. Wenn sie in wirklicher Not wäre, warum nicht. Aber sie erhält eine gute Pension, von der sie mit dem Kind sorgenfrei leben könnte. Doch sie verschleudert das Geld mit vollen Händchen. So einen Leichtsinn noch zu unterstützen, wäre Frevel.«

      Birgit hatte mit atemloser Spannung zugehört, nun sagte sie empört:

      »Den Hund hat sie gehauen, dieses gräßliche Mädchen? Hat Ottilie da wenigstens ordentlich dreingeschlagen?«

      »So

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