Gesammelte Gedichte (851 Titel in einem Buch). Christian Morgenstern

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Gesammelte Gedichte (851 Titel in einem Buch) - Christian  Morgenstern

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       EPILOG

       DEM GEISTE FRIEDRICH NIETZSCHES

      Sei's gegeben, wie's mich packte,

       mocht es oft auch in vertrackte

       Bildungen zusammenschiessen!

       Kritisiert es streng und scharf, –

       doch wenn ich Euch raten darf:

       Habt auch Unschuld zum Geniessen!

      PROLOG

       Inhaltsverzeichnis

      Längst Gesagtes wieder sagen,

       hab ich endlich gründlich satt.

       Neue Sterne! Neues Wagen!

       Fahre wohl, du alte Stadt,

       drin mit dürren Binsendächern

       alte Traumbaracken stehn,

       draus kokett mit schwarzen Fächern

       meine Wunden Abschied wehn.

       Kirchturm mit dem Tränenzwiebel,

       als vielsagendem Symbol,

       Holperpflaster, Dämmergiebel,

       Wehmutskneipen, fahret wohl!

      Hoch in einsam-heitren Stillen

       gründ ich mir ein eignes Heim,

       ganz nach eignem Witz und Willen,

       ohne Balken, Brett und Leim.

       Rings um Sonnenstrahlgerüste

       wallend Nebeltuch gespannt,

       auf die All-gewölbten Brüste

       kühner Gipfel hingebannt.

       Schlafgemach –: mit Sterngoldscheibchen

       der Tapete Blau besprengt,

       und darin als Leuchterweibchen

       Frau Selene aufgehängt.

      Längst Gesagtes wieder sagen,

       Ach! ich hab es gründlich satt.

       Phanta's Rosse vor den Wagen!

       Fackeln in die alte Stadt!

       Wie die Häuser lichterlohen,

       wie es kracht und raucht und stürzt!

       Auf, mein Herz! Empor zum frohen

       Aether, tänzergleich geschürzt!

       Schönheit-Sonnensegen, Freiheit-

       Odem, goldfruchtschwere Kraft,

       ist die heilige Kräftedreiheit,

       die aus Nichts das Ewige schafft.

      AUFFAHRT

       Inhaltsverzeichnis

      Blutroter Dampf ..

       Rossegestampf ..

       »Keine Scenen gemacht!

       Es harren

       und scharren

       die Rosse der Nacht.«

      Ein lautloser Schatte,

       über Wiese und Matte

       empor durch den Tann,

       das Geistergespann ..

       Auf hartem Granit

       der fliegende Huf ..

       Fallender Wasser

       anhebender Ruf ..

       Kältendes Hauchen ..

       Wir tauchen

       in neblige Dämpfe ..

       Donnernde Kämpfe

       stürzender Wogen

       um uns.

      Da hinauf

       der Hufe Horn!

       In die stäubende Schwemme,

       hoch über den Zorn

       sich sträubender Kämme

       empor, empor!

      Aus klaffenden Wunden

       speit der Berg

       sein Blut gegen euch.

       Mit Wellenhunden

       fällt euch an

       der Hass der Höhe

       wider das Tal.

       Aber ihr fliegt,

       blutbespritzt,

       unbesiegt,

       empor, empor.

       Vor euch noch Farben

       verzuckenden Lebens,

       auf grünlichem Grau

       verrötender Schaum;

       hinter euch

       Schwarz und Silber,

       die Farben des Todes.

       Ein Schleier,

       an eure Mähnen geknüpft,

       schleppt

       geisterhaft nach.

       Wie ein Busentuch

       zieht ihr hinauf ihn

       über des Bergs

       zerrissene Brust.

      Müde sprang sich

       der Sturzbach.

       Nur mit den Lippen

      

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