Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Parker ließ es darauf ankommen.
Er schritt gemessen zurück zu der Leiter und pochte mit seiner Faust gegen die Bootswand.
Der Erfolg war frappierend.
Vom Bootsinnern her wurde geantwortet.
Parker wußte Bescheid. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu merken, daß im Bootsinnern etwas nicht ganz in Ordnung war. Er stieg also über die Treppe hinauf ans Deck der großen Jacht und von dort aus über den Niedergang hinunter in die Kajüte.
Nachdem er die Schiebetür geöffnet hatte, verbeugte er sich höflich in Richtung einer Boje und gestattete sich ein leichtes, andeutungsweise erfreutes Lächeln.
»Ich hoffe, Sir«, sagte er dann zu Mike Rander, der gefesselt in dieser Koje lag, »ich hoffe, Sir, daß ich Sie nicht zu lange warten ließ. Sollte es wirklich zu lange gewesen sein, so bitte ich das höflich entschuldigen zu wollen!«
*
Mike Rander saß leicht mitgenommen und erschöpft in einer Strandbar und rauchte eine Zigarette. Seinem etwas geschwollenen Gesicht war deutlich anzusehen, daß die Gangster ihn zumindest mit einigen derben Ohrfeigen traktiert hatten.
»Halb so schlimm«, meinte er wegwerfend, als er Parkers prüfende Blicke bemerkte, »die Kerle wollten irgendwelche Informationen aus mir herausprügeln.«
»Informationen welcher Art, Sir?« Parker saß seinem jungen Herrn gegenüber und sah ihn aufmerksam an.
»Alles dreht sich um Glenn Hastings’ Tod«, berichtete Mike Rander, »Sie wissen, ich wollte hier ein paar Erkundigungen über den Unfall einholen. Klappte alles bestens. Eines steht fest, Parker, Hastings ertrank tatsächlich! Sein Boot kippte in einem Sturm um und wurde später an Land gespült! Es war von den Brechern der Brandung ganz schön zusammengeschlagen worden. Auch der Sturm tobte sich zur angegebenen Zeit hier an der Küste aus. Ich war unter anderem bei der Küstenwache und habe die Berichte der Meteorologen eingesehen. Soweit war alles in Ordnung.«
»Wie gerieten Sie in die Hände der Gangster, Sir?« erkundigte sich Parker.
»Das passierte, nachdem ich den bewußten Sportwagen sah, der uns vor der Firma der ›Cleaning-Brothers‹ aufgefallen war. Dieser Wagen parkte hier in der Nähe des Bootsschuppens. Als ich mich für ihn interessierte, standen plötzlich Morgan und Butch hinter mir und dirigierten mich mit Gewalt in den Schuppen hinein.«
»Darf ich fragen, Sir, ob Sie den Fahrer des Sportwagens sahen?«
»Nein, leider nicht, Parker, Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Aber ich habe mir immerhin das Kennzeichen gemerkt. Vielleicht läßt sich damit etwas anfangen.«
»War Glenn Hastings hier im Jachthafen bekannt, Sir?«
»Natürlich, bekannt wie ein bunter Hund! Seine Freundin Susan Clearborn ebenfalls. Sie waren fast jeden Tag hier draußen auf dem Wasser.«
»Haben Sie sich in diesem Zusammenhang etwa und möglicherweise nach dem Sportwagen erkundigt, Sir?«
»Warum, Parker...? Nein... Natürlich nicht, als ich den Wagen sah, wurde ich ja schon von Morgan und diesem Butch hochgenommen. Worauf wollen Sie hinaus?«
»Könnte es sich nicht um den Sportwagen von Miß Clearborn handeln, Sir?«
»Selbst wenn...! Moment mal, Sie glauben doch nicht, daß die Clearborn hinter den Gangstern steht?«
»Möglich, Sir, ist alles, wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf. Miß Clearborn wäre nicht der erste weibliche Gangsterboß.«
»Dann müßte Sie ja ihren Verlobten umgebracht haben. Warum würde sie sonst unsere Ermittlungen mit aller Macht zu verhindern suchen.«
»Um die Wahrheit zu verschleiern, Sir.«
»Aber Glenn Hastings ist doch ertrunken, Parker. Das steht einwandfrei fest. Nach seiner Anlandung ist er einwandfrei identifiziert worden. Sein Vater hat diese traurige Pflicht übernehmen müssen. Er hat es mir doch selbst gesagt.«
»Ich fürchte, Sir, Sie und meine bescheidene Wenigkeit werden die Unterhaltung unterbrechen müssen«, sagte Parker, der durch das Fenster der Bar hinüber zum nahen Bootsschuppen gesehen hatte, »die Herren Roger Barrings und Norman Localli vom FBI sind eingetroffen. Wenn mich nicht alles täuscht, werden die vier eingeschlossenen Gangster in den nächsten Minuten verhaftet werden!«
Rander folgte Parkers Blicken.
Er sah die beiden Wagen, denen neben Barrings und Localli noch vier weitere Zivilisten entstiegen, die dann gemeinsam im Bootsschuppen verschwanden.
Parker hatte es aus Gründen der Loyalität vorgezogen, das FBI zu informieren. Nicht ohne Hintergedanken übrigens, denn er wollte den beiden FBI-Beamten Barrings und Localli einige Informationen abhandeln...
*
Barrings und' Localli betraten die Bar, sahen sich suchend um und steuerten dann auf Mike Rander und Josuah Parker zu. Barrings schleppte sich mit einer schwarzen Melone, einem altväterlichen Regenschirm und einem Karton ab, in dem eine Menge kleinerer Dinge lagen, die schon im Stil nach nur zu Parker passen konnten. Es handelte sich dabei um ein abgenutzt aussehendes Zigarrenetui, eine unförmige Zwiebeluhr, einigen undefinierbar aussehenden Kugelschreibern und sonstige Dinge, auf die man wohl hier nicht näher einzugehen braucht.
»Ich wette, Parker, das Zeug hier gehört Ihnen«, sagte Barrings und schüttete den Karton vor Parker aus. Der Butler besichtigte die Schätze, die vor ihm auf dem Tisch lagen und nickte zustimmend.
»Gute Idee, daß Sie uns anriefen«, meinte Localli versöhnlich, »dieser Fischzug im Schuppen hat sich gelohnt.«
»Man sieht es«, warf Mike Rander lächelnd ein. Er deutete durch das Fenster zum Schuppen hinüber. Die Mitarbeiter und Kollegen von Barrings und Localli führten gerade vier mit Handfesseln unschädlich gemachte Gangster ab, die in allen Farben eines kühnen Regenbogens schillerten.
»Darf man erfahren, Sir, wo Sie meine wenigen Habseligkeiten fanden?« erkundigte sich Parker bei Barrings.
»Sie waren an Bord dieser Jacht«, erklärte Barrings. »Vermissen Sie noch irgend etwas?«
»Allerdings, Sir...!«
»Und das wäre?«
»Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit würden ungemein gern erfahren, warum Sie gegen Glenn Hastings ermittelten, Sir.«
Barrings und Localli sahen sich einen Moment lang an. Dann räusperte Barrings sich und zündete sich genußvoll eine Zigarette an.
»Wir haben uns über Sie, Mister Rander und über Ihren Butler erkundigt«, meinte er dann, »tut uns leid, falls wir etwas, sagen wir, grob zu Ihnen gewesen sind. Wir wußten ja nicht, wer Sie sind.«
»Und das hat sich jetzt entscheidend geändert, wie?« Mike Rander lächelte.
»Und ob, Mister Rander. Jetzt wissen wir, daß Sie häufig für das FBI