Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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bringen«, warf Lestinov mit einem linkischen Grinsen ein.

      »Das sowieso!« erklärte Lupton. »Auf, Boys, wir reiten in die Stadt.«

      Troub hob die Hand. »Wartet noch. Saunders sagte…«

      Lupton hatte einen hellen Pfiff ausgestoßen; drüben aus den Büschen trabte ein starkknochiger Brauner heran.

      Lupton zog sich sofort in den Sattel. »Was Saunders sagt, interessiert mich nicht. Er ist nicht der Boß.«

      Schweigend bestiegen auch die anderen ihre Gäule.

      Troub blieb nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Als er Lupton eingeholt hatte, rief er ihm zu: »Ihr sollt erst nach Einbruch der Dunkelheit kommen!«

      Lupton hielt seinen Gaul an und stützte sich auf das Sattelhorn. »Hat Saunders das gesagt?« knurrte er.

      »Es hieß, das Break es gesagt haben soll«, suchte Troub einzulenken.

      Der starrsinnige Texaner fiel auf den Trick herein.

      »Yellow Jim weiß schon, was er will. Es ist richtiger, wenn wir erst im Dunkeln in die Stadt kommen. Die Halunken brauchen uns ja nicht gleich zu sehen.«

      Troub grinste still vor sich hin. So konnte er wenigstens auch für ein paar Stunden aus dieser vertrackten Stadt wegbleiben.

      *

      Als es dunkel geworden war, ritt der Missourier aus der Stadt. Er hielt auf die Hills zu in die Richtung, in der er den Tramp hatte wegreiten sehen.

      Wyatt dachte genau das, was auch Doc Collins gedacht hatte: Break hat draußen vor der Stadt noch Verstärkung. Noch weitere Männer, die ihn notfalls aus der Klemme reißen sollen.

      Wyatt ritt nicht sehr gern aus der Stadt, aber er wußte Doc Holliday ja in der Nähe des Jails. Es gab keinen Mann, den er lieber in seinem Rücken gehabt hätte. Der Gambler würde Augen und Ohren offenhalten und in Aktion treten, wenn es erforderlich war.

      Der Marshal wollte feststellen, wo sich die restlichen Tramps aufhielten.

      Nach einer halben Wegstunde drang plötzlich ferner Hufschlag an sein scharfes Ohr. Er entfernte sich vom Fahrweg und verbarg sich hinter einem Gestrüpp.

      Der Hufschlag wurde härter, und bald wußte der erfahrene Savannenläufer, daß es sich um fünf Reiter handelte. Breaks Verstärkung war unterwegs!

      Wyatt wandte sofort den Falben und preschte in einem Halbkreis vom Fahrweg weg wieder auf die Stadt zu.

      Er erreichte sie einige Minuten vor den Banditen.

      Als er den Falben untergebracht hatte, verschloß er das Office und ging auf die Straße.

      Ein dunkler Schatten drüben vor der Hoteltür überzeugte ihn davon, daß auch der Georgier auf dem Posten war.

      Da Doc Holliday vorn auf der Straße wachte, beschloß Wyatt, durch die enge Lücke zwischen den Häusern hinter dem Hof des Sheriff Office zu bleiben. So war es den Desperados nicht so leicht möglich, an das Jail heranzukommen. Denn daß sie das vorhaben würden, stand für ihn fest.

      Vorn auf der Straße war alles still.

      Doc Holliday lehnte, wie er es immer und überall zu tun pflegte, an einem Vorbaupfeiler und rauchte.

      Fast eine Stunde verging.

      Dann war es soweit. Rechts vom Utah Saloon her kamen zwei Männer langsam über die Gehsteige und näherten sich dem Sheriff Office.

      Holliday sah nicht zu ihnen hinüber.

      Sie kamen also von zwei Seiten. Der erste Angriff galt zweifellos ihm selbst, und nicht dem Jail.

      Holliday spähte unauffällig an der Häuserfront entlang, und dann sah er es hell aus dem Dunkel schimmern. Die Hemdbrust eines Mannes. Und gleich dahinter noch einen hellen Fleck. Das Gesicht eines zweiten Mannes.

      Troub und der fahlgesichtige Lestinov kamen da auf Zehenspitzen heran.

      Rechts die beiden Männer waren stehengeblieben. Es waren Saunders und Lupton selbst.

      So sehr der Georgier auch seine Augen und seine Ohren anstrengte, er vermochte nur diese vier Männer auszumachen.

      Saunders äugte zu dem Fremden hinüber und meinte flüsternd: »Da steht er, der Kerl. Wir müssen vorsichtig sein. Ich sage dir, er schießt schneller als sonst irgend jemand. Ich habe Bill Hickok und Billy the Kid gesehen. Wes Hardin und Colorado Bill, sie sind zu langsam gegen ihn.«

      Lupton zündete sich eine Zigarette an. »Macht euch doch nicht in die Hosen, Männer. Den Jungen könnt ihr mir ganz allein überlassen.«

      »Das wird dem Boß nicht gefallen«, knurrte Saunders.

      Lupton warf den Kopf nach ihm herum. »Dem Boß nicht gefallen? Wenn ich das schön höre! Was will er denn? Er sitzt im Jail. So großartig hat er sich hier gehalten, daß ein einzelner Kerl mit einem Stern ihn packen und einlochen konnte. Den Weg, auf dem ich ihn wieder herausboxen werde, den muß er mir schon überlassen.«

      »Wenn Pegger rasch genug ist, kann er es vielleicht schaffen«, suchte Saunders einzulenken.

      Lupton bleckte sein Pferdegebiß. »Wenn er schnell ist?« fauchte er. »Pegger ist der schnellste Schütze, den es gibt. Wes Hardin hat einen Bogen um ihn gemacht!«

      Doc Holliday lehnte nach wie vor still an dem Pfeiler und schien vor sich hin zu dösen.

      Lestinov und Ike Troub hatten sich zwölf Yards weiter unten dicht an die hölzerne Hauswand gepreßt.

      Lupton und Saunders standen an der Vorbauecke, etwas über acht Yards von dem Gambler entfernt.

      Und so begann es.

      Lupton hatte die Zwickmühle raffinierter angesetzt als neulich Hunter. Sein Scharfschütze würde nicht gleich in Aktion treten. Erst hatte Lestinov seine Finte anzubringen.

      Und der Balte machte es nicht eben schlecht. Er sprang plötzlich vor und rief. »He, Coltman!«

      Dabei schoß er schon.

      Und dann erst kam drüben hinter der Böschung Pegger hoch und…

      … aber er kam nicht mehr zum Schuß.

      Auch Saunders nicht, der mit einem weiten Sprung auf die Straße gekommen war, um den Fremden sicher im Schußfeld zu haben.

      In höllischem Stakkato spien die Revolver des Georgiers ihr tödliches Blei durch die Nacht.

      Lestinov und Pegger schienen fast gleichzeitig getroffen worden zu sein.

      Da knickte Saunders in die Knie.

      Der Phantomschütze aus Georgia, der Bostoner Zahnarzt Doktor John Holliday, hatte sich im Flugwirbel herumgeworfen und lehnte jetzt in der Türnische des Hotels.

      Ike Troub war für drei Sekunden völlig paralysiert vor Schreck. Dann wandte er sich

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