Operatives Controlling zielorientiert umsetzen. Prof. Dr. Harry Schroder
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1 OPERATIVES CONTROLLING
Operatives Controlling ist eine schillernde Funktion, die von der Geschäftspolizei bis zur Kontrolle reicht, wobei der eigentliche Anspruch des Steuerns und Regelns in der Unternehmenspraxis der am schwersten zu verwirklichen ist.
Die Zeiten, in denen ein Unternehmer seinen Betrieb allein nach seinem „Fingerspitzengefühl“ lenkte und seine Entscheidungen „über den Daumen peilte“ sind vorbei.
Heute ist in den meisten Betrieben ein Planungs- und damit Steuerungssystem installiert.
Doch täuschen wir uns nicht!
Einer Planung, die ihrerseits kaum mehr als sie hoffnungsvolle Fortentwicklung der Zahlen des vergangenen Jahres ist, fehlen nahezu sämtliche Steuerungselemente.
Was ein Unternehmen braucht, ist ein „Operatives Controllingsystem“, mit dem es den Erfolg seiner Aktivitäten in allen Geschäftsbereichen, Abteilungen und bei allen Projekten planen, kontrollieren und steuern kann.
Heute müssen entscheidungsfähige Analysen her und aus diesen herausfordernde Ziele budgetiert und schlagkräftige Maßnahmen abgeleitet werden. Bei der ständigen Überprüfung der Maßnahmen auf ihre Zielerreichung hin setzt das„Operative Controlling“ an. Das bedeutet die „Ist-Daten“ laufend mit den gesteckten „Ziel-Werten“ zu vergleichen und bei Abweichungen möglichst frühzeitig gegenzusteuern, damit das Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll geführt werden kann.
2 OPERATIVES GESCHÄFTSBEREICHS-CONTROLLING
Ein gutes „Geschäftsbereichs-Controlling“ erfordert eine umfassende, organisatorische Arbeit, besonders bei Wahrung des Anspruchs nach Aktualität in übersichtlicher und leicht verständlicher Darstellung.
Für die Verfolgung der Entwicklung eines Geschäftsbereichs und zu seiner Beurteilung hat sich in der Unternehmenspraxis das nachstehende Berichtswesen bewährt:
2.1 Umsatzentwicklung
Dazu wurden die folgenden Formulare F1 und F2 entwickelt.
Beide dienen der monatlichen Erfassung der Bruttoumsätze in den Absatz gebieten, Produkt-, Deckungsbeitrags- und Kundengruppen und stellen zur anschließenden Auswertung zwei Controlling-Fragen in den Mittelpunkt:
Wurden die geplanten Umsatzhöhen und Umsatzstrukturen realisiert?
Wie entwickeln sich die Umsätze in den Gebieten und Gruppen?
Das Formular F1 dient der tabellarischen Darstellung der Umsatzentwicklung und der Erfassung der Abweichungen von den kumulierten „Soll-Werten“ des laufenden Jahres und den kumulierten „Ist-Werten“ des Vorjahres.
Das Formular F2 soll die Details der Umsatzentwicklung und die notwendige Korrekturen verdeutlichen.
Umsatz zu Formular 1
Absatzgebiete
Produktgruppen
DB-Gruppen
Kundengruppen
Umsatz zu Formular 2
Absatzgebiete 1 bis …
Produktgruppen 1 bis …
DB-Gruppen 1 bis …
Kunden-Gruppen 1 bis …
Formular F1
Umsatzentwicklungen und Abweichungen im Vergleich zum Vorjahr:
Beispiel: Absatzgebiete
Formular F2
Umsatzentwicklung und Abweichungen im Ifd. Jahr:
Soll total
2.2 Kostenentwicklung
Dazu wurde das nachstehende Formular F3 entwickelt. In ihm werden die zeitabhängigen Kosten nach Kostenarten und Bereichen für das anstehende Jahr Budgetiert, ihre Entwicklung monatlich verfolgt und, sofern nötig, Soll-Korrekturen durchgeführt.
Formular F3
Kostenentwicklungen nach Kostenarten und Bereichen im lfd. Jahr:
2.3 Betriebsergebnisentwicklung
Dazu wurden die nachstehenden Formulare F4 und F5 entwickelt.
Den Einstieg in das Informationsfeld soll das Formular F4 bieten, in dem monatlich der Deckungsbeitrag und dessen Abweichungen vom „Soll“ und der Vorjahresperiode dokumentiert wird.
Die monatliche Entwicklung der Betriebsergebnisse 1 und 2 soll in dem Formular F5 dargestellt werden. Nach dem Betriebsergebnis 1 werden in dem Formular die Mengen- und Preisabweichungen bei den leistungsabhängigen Kosten, sowie die aktivierungsfähigen Gemeinkosten erfasst.
Formular F4
Ergebnisentwicklung Deckungsbeitrag 1 und Abweichungen:
Formular F5
Betriebsergebnisentwicklung im lfd. Jahr
x = Nur die angekreuzten Positionen sind zu ermitteln (als % vom Nettoumsatz)
Sofern der Kapitaleinsatz bekannt ist, lassen sich ermitteln:
Kapitalumschlag = Netto-Umsatz : Kapitaleonsatz
Betriebsrendite = Betriebsergebnis 2 : Kapitaleinsatz
2.4 Finanzentwicklung
Dazu wurden die nachfolgenden Formulare F6, F7, F8 entwickelt.
Die monatliche Liquiditätsrechnung in dem Formular