Butler Parker 133 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 133 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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sportliche Anzüge, gaben sich lässig und verfügten durchaus über Manieren, wie sich zeigte.

      »Hier, meine Karte, Sir Edward«, sagte der jüngere der beiden Männer. »Bevor wir uns beschimpfen, sollten wir uns kennen, denke ich.«

      Sir Edward Lime nahm die Karte entgegen, überflog den Aufdruck und ... schluckte dann. Er schaute hoch, sah die beiden jungen Männer an und ... schluckte erneut.

      »Schon gut, Harry«, sagte er dann, sich an seinen Fahrer wendend. »Ich werde das mit den beiden Herren regeln. Sie können wieder zurück zum Tee gehen. Sie übrigens auch!«

      Er meinte damit eindeutig die übrigen Fahrer, die sich daraufhin zusammen mit Harry Linson zurück in die Küche des Hauses begaben, wobei man leise das, seltsame Verhalten des Sir Edward Lime diskutierte, der für sein cholerisches Temperament bekannt war.

      »Wir werden uns schnell einigen«, sagte nun der ältere der beiden Fordfahrer lächelnd. »Ich denke, der Schaden an unserem Wagen beträgt etwa zehntausend Pfund.«

      »Eine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, wie teuer seine Anschaffung war«, fügte der jüngere hinzu und lächelte ebenfalls.

      »Zehn... zehn...«

      »Zehntausend Pfund«, wiederholte der ältere der beiden Fordfahrer. »Damit ist der Fall für uns dann auch schon vergessen. Ich denke, so billig kommen Sie normalerweise nicht davon, wie?«

      »Ich ... ich habe keine zehntausend Pfund bei mir«, gab Sir Edward Lime zurück.

      »Das macht doch nichts.« Der jüngere der beiden Fordfahrer winkte freundlich und beruhigend ab. »Überweisen Sie den kleinen Betrag an unseren Büroboten!«

      »Und zwar sofort«, sagte der andere Fordfahrer. »Wie wir uns das vorstellen, sagen wir Ihnen noch genau, Sir Edward. Glauben Sie uns, das klappt nahtlos, wir haben da bereits unsere Erfahrung.«

      »Vergessen Sie nicht, Sir Edward, was unsere Visitenkarte verrät«, schloß der andere Fahrer freundlich. »Die Berufsbezeichnung stimmt haargenau!«

      *

      Basil Lefka und seine Frau befanden sich auf der Heimfahrt und unterhielten sich über die Trauerfeier. Sie waren übereinstimmend der Ansicht, daß der Sekt billig, der Portwein schlecht, der Sherry zu süß und der Apfelkuchen einfach schlecht gewesen war, von dem gereichten Gebäck mal ganz zu schweigen.

      Auch sie hatten notgedrungen an der Trauerfeier teilgenommen und sich in Anbetracht ihrer gesellschaftlichen Position nicht vorzeitig verabschieden können. Sie besaßen nur Geld, dafür aber leider keinen Titel. Sie gehörten am Rande mit dazu, wie es in den Klatschspalten der Boulevardzeitungen hieß. Basil Lefka machte sein Geld im Ölgeschäft und verdiente beträchtlich. Der stets ein wenig schwitzende Mann, dessen Vorfahren aus Griechenland stammten, hätte sich selbstverständlich einen Fahrer leisten können, doch an seinen neuen Rolls ließ er keine fremde Hand. Am liebsten hätte er diesen teuren Wagen sogar noch selbst gewaschen.

      In gemächlichem Tempo fuhr er über die schmale Straße, um über die breite Chaussee dann später zurück nach London zu kommen. Er lästerte gerade verächtlich über den Adel, den er aus nächster Nähe genossen hatte, und achtete nicht weiter auf den ramponierten Ford, der aufholte, energisch hupte und ihn überholen wollte, obwohl es gerade an dieser Stelle der Straße fast so gut wie unmöglich war. Erst als der Ford ihm sehr unsanft gegen den hinteren rechten Kotflügel schrammte, fuhr Lefka zusammen, fluchte fürchterlich und riß seinen schweren Wagen zur Seite.

      Er kam automatisch mit der linken Wagenseite in Konflikt mit der Steinmauer, die hier als Straßenbegrenzung diente, wurde überholt und erlebte Sekunden später seine zweite, böse Überraschung. Der Ford, der ihn gerade überholt hatte, bremste ohne Grund scharf ab. Bevor Lefka reagieren konnte, fuhr er auf und demolierte das Heck des vorausfahrenden Wagens.

      Zwei sportlich gekleidete Männer im Alter zwischen achtundzwanzig und dreißig Jahren stiegen aus und lächelten neutral, als Lefka sie mit einer Flut von Schimpfworten belegte.

      »Erst mal unsere Karten«, sagte der jüngere der beiden Fordfahrer und reichte Lefka eine Visitenkarte, die ein wenig groß ausgefallen war. Lefka griff automatisch zu, überlas den Text und... schluckte kaum weniger als ein gewisser Sir Edward Lime.

      »Was ... was soll das heißen?« fragte er schließlich mit heiserer Stimme.

      »Sie können doch lesen, oder?« erkundigte sich der zweite Fordfahrer lächelnd.

      »Ja, aber da steht doch, daß Sie ein... Inkassobüro betreiben.«

      »Killer und Company«, bestätigte der jüngere der beiden Fordfahrer und nickte. »Wie Sie lesen können, schießen wir bei Nichterfüllung unserer Vertragsbedingungen.«

      »Ich ... ich verstehe immer noch nicht.«

      »Sie haben unseren Wagen, der uns sehr teuer ist, sinnlos gerammt«, rügte der ältere. »Aber ich denke, nach Zahlung von fünfzehntausend Pfund wollen wir die Affäre vergessen.«

      »Fünfzehntausend Pfund für Ihre jämmerliche Kiste?« entrüstete sich Basil Lefka und sah rot. Das heiße Blut seiner Vorfahren geriet in Wallung. »Das ist doch Straßenraub, das ist glatte Erpressung! Sie glauben doch wohl nicht, daß ich...«

      Er beendete den Satz nicht.

      Es zeigte sich, daß Basil Lefka sehr flink war, obwohl er danach gar nicht aussah. Er schlug blitzschnell mit seiner Linken zu und traf den älteren der beiden Fordfahrer hart am Kinn. Der Fahrer taumelte zurück, stolperte und fiel zu Boden.

      Der jüngere Fordfahrer reagierte nun ebenfalls. Er hielt plötzlich eine schallgedämpfte Pistole in der rechten Hand und schoß ohne jede Vorwarnung.

      Lefka blieb für einen Bruchteil einer Sekunde unbeweglich stehen, faßte dann mühsam nach seiner rechten Schulter, fiel auf die Knie und dann seitlich auf die Straße.

      Seine Frau schrie gellend, doch die beiden Männer schien das überhaupt nicht zu kümmern. Der Schütze beugte sich über den am Boden liegenden Lefka und sagte etwas eindringlich zu ihm, er sagte es in einer penetranten Mischung aus Höflichkeit und Drohung. Dann stiegen die beiden Verbrecher zurück in den Ford und waren kurz danach hinter der nächsten Straßenbiegung verschwunden.

      *

      Kathy Porter hatte am Begräbnis nicht teilgenommen.

      Sie war im Haus der Lady Agatha Simpson in Shepherd’s Market geblieben, um wichtige Post aufzuarbeiten, die Mylady ihr diktiert hatte.

      Sie hatte diese Arbeit in der kleinen Bibliothek des Hauses gerade beendet, als an der Haustür geläutet wurde. Kathy Porter, eine attraktive Erscheinung, die jedoch an ein scheues Reh erinnerte, ging in den Vorflur und schaltete das kleine Fernsehgerät ein. Auf dem Bildschirm waren zwei in Overalls gekleidete Männer zu sehen, die einen ordentlichen Eindruck machten. Hinter ihnen am Straßenrand stand ein Möbelwagen.

      Kathy schaltete das Gerät ab und öffnete die Tür, ohne jedoch die Spezial-Sicherheitskette zu lösen.

      »Bitte?« fragte sie höflich.

      »Mach auf, Süße«, sagte einer der Packer lässig. »Wir wollen die Vitrine abholen.«

      »Die Vitrine?« Kathy Porter hatte keine Ahnung,

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