Butler Parker 133 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 133 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4

Butler Parker 133 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

Mylady meinen.« Parker ließ sich natürlich nicht aus der Ruhe bringen. Er kannte die Tonart seiner Herrin und amüsierte sich insgeheim über sie. Was die beiden angeblichen Kriminellen betraf, so war das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen ...

      *

      »Wiederholen Sie das noch mal, Kindchen«, verlangte Lady Simpson erfreut. »Sie haben zwei Subjekte außer Gefecht gesetzt?«

      »Sie wollten angeblich eine Vitrine abholen, Mylady.«

      »Ein Vorwand.« Agatha Simpson strahlte.

      »Ein Vorwand, Mylady, um, wie sie sagten, das Haus leer zu räumen. Ich hielt es für richtig, sie erst mal in den Keller zu sperren.«

      »Das lobe ich mir, Kindchen.« Lady Agatha nickte wohlwollend. »Ich will nicht hoffen, daß Sie die Polizei verständigt haben.«

      »Natürlich nicht, Mylady.«

      »Hübsch, sehr hübsch, Kathy.« Agatha Simpson wandte sich an ihren Butler. »Was halten Sie von der Geschichte, Mr. Parker? Sie schweigen wieder mal so bedeutungsvoll.«

      »Es lag mir fern, Mylady vorgreifen zu wollen.«

      »Und was halte ich von dieser Geschichte?«

      »Es scheint sich um die Wiederholung eines sattsam bekannten Gaunertricks zu handeln, Mylady.«

      »Genau das ist meine Meinung.« Mehr sagte die Detektivin jedoch nicht. Sie hatte nämlich keine Ahnung, um welchen Trick es sich handelte.

      »Sogenannte Packer oder auch Abstauber, Mylady, verschaffen sich unter irgendeinem Vorwand Zutritt in eine Wohnung oder in ein Haus, um es dann leer zu räumen. Das Interesse dieser Gauner richtet sich natürlich auf Häuser, die mehr oder weniger teuer und kostbar eingerichtet sind« Bei dieser Gelegenheit werden auch recht gern Sammlungen aller Art mitgenommen.«

      »Das alles wußte ich gleich.« Agatha Simpson lächelte überlegen. »Das drängte sich ja förmlich auf.«

      »Etwas Ähnliches habe ich in einem Fernsehkrimi gesehen«, schaltete Kathy Porter sich ein. »Darum wurde ich auch sofort mißtrauisch.«

      »Diese Arbeitsmethode ist eigentlich veraltet«, redete Parker weiter. »Eine Organisation hier in der Stadt scheint sie neu beleben zu wollen.«

      »Woher wissen diese ›Packer‹ denn, wo sie Beute machen können?« Lady Simpson merkte ein wenig zu spät, daß ihre Frage verriet, wie wenig sie informiert war. Sie korrigierte sich schnell. »Ich möchte nur mal wissen, ob Sie auch vollkommen orientiert sind, Mr. Parker.«

      »Entweder werden die betreffenden Wohnungen oder Häuser überwacht, Mylady, oder aber man wählt dazu passende Gelegenheiten wie Hochzeiten, Begräbnisse oder andere Feierlichkeiten. Die entsprechenden Daten und Anlässe entnimmt man den Gesellschaftsspalten der Presse.«

      »Die Beerdigung Lady Bushters, nicht wahr?« Jetzt bekam die ältere Dame prompt Oberwasser.

      »Durchaus, Mylady, dies scheint im vorliegenden Fall der Anlaß gewesen zu sein.«

      »Diese beiden Subjekte im Keller werden was erleben«, versprach die Hausbesitzerin grimmig.

      »Erlauben Mylady einen Nachtrag?« erkundigte Parker sich gemessen.

      »Natürlich. Mir ist aufgefallen, daß Sie ein wichtiges Detail vergessen haben.« Es war ihr natürlich überhaupt nicht aufgefallen, aber das hätte sie niemals zugegeben.

      »Ich darf an den jungen Mann auf dem Dorffriedhof erinnern, Mylady, der einer Radioübertragung zu lauschen schien.«

      »Ein pietätloser Flegel! Ich kann mich erinnern.«

      »Es handelte sich nicht um ein Transistorradio, Mylady, sondern um ein Funksprechgerät, wie ich jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unterstellen möchte. Der junge Mann informierte seine Handlanger hinsichtlich der Zeitvorgaben und Adressen.«

      »Das ahnte ich gleich.«

      »Es steht zu befürchten, Mylady, daß noch andere Wohnungen besucht und möglicherweise ausgeräumt wurden.«

      »Das werden Sie feststellen, Mr. Parker. Sie kennen ja die Liste der Trauergäste. Und jetzt werde ich Ihnen etwas sagen, was Sie völlig übersehen haben.«

      »Mylady sehen meine bescheidene Wenigkeit höchst erwartungsvoll und gespannt.«

      »Die beiden Fordfahrer«, antwortete die ältere Dame. »Die gehörten natürlich ebenfalls dazu, aber das ist Ihnen natürlich entgangen.«

      Parker war zwar anderer Meinung, doch er widersprach nicht. Er verbeugte sich nur andeutungsweise und geleitete seine Herrin dann hinüber in die Wohnhalle, von dort ins Souterrain, um dann mit ihr hinunter in die eigentlichen Kellerräume zu gehen. Agatha Simpson wollte nämlich mit ihrem Verhör beginnen.

      *

      Sie standen unter Dampf, die beiden »Packer«.

      Sie hatten etwa knapp zwei Stunden in dem halbdunklen Keller zugebracht und sich zuerst mal ausgiebig und gegenseitig mit Vorwürfen bedacht. Danach waren sie etwas ruhiger geworden, hatten das »scheue Reh« verflucht, das sie hereinlegte, und brannten nun darauf, zur Sache zu kommen. Als zwei Riegel vor der Tür bewegt und der Schlüssel herumgedreht wurde, sahen sie ihre Gelegenheit gekommen. Sie hatten sich vorher alles genau zurechtgelegt und bauten sich links und rechts von der Tür auf. Sie wollten diesmal schneller sein und blitzartig angreifen. Noch mal durfte es für sie keine Panne geben.

      Die Tür öffnete sich, und eine Gestalt schob sich in den spärlich beleuchteten Raum.

      Die beiden Ganoven warfen sich auf diese Gestalt und ... begriffen viel zu spät, daß sie auf einen simplen Trick hereinfielen. Ihr Opfer entpuppte sich als eine Kleiderpuppe, die sich einfach alles gefallen ließ. Sie krachten mit ihr zu Boden, schlugen wild um sich und musterten sich schließlich ziemlich dumm und ernüchtert.

      »Was sollen diese Albernheiten?« fragte dann eine grollende, dunkle Frauenstimme. »Benehmen Sie sich gefälligst wie erwachsene Menschen!«

      Während die Gefangenen diese Stimme hörten, strahlte die Deckenbeleuchtung hell auf und zeigte eine majestätisch anmutende Lady, die ein Tweedkostüm trug und wie eine Heroine vergangener Zeiten aussah. Am rechten Handgelenk der Dame baumelte ein perlenbestickter Pompadour, eines jener Handbeutelchen, wie man es in der Gesellschaft um die Jahrhundertwende benützt hatte.

      Die beiden »Packer« waren fassungslos.

      Mit solch einem Besuch hatten sie nicht gerechnet. Sie standen langsam auf, schoben die Kleiderpuppe zur Seite und kamen sich ein wenig hilflos vor.

      »Wie ich hörte, wollten Sie mein Haus leer räumen«, sagte Lady Agatha streng. »So etwas habe ich gar nicht gern.«

      »Wer... wer sagt denn das?« fragte der ältere der beiden Männer gereizt.

      »Meine Gesellschafterin«, gab Lady Simpson zurück. »Leugnen ist sinnlos! Ihre Unterhaltung wurde automatisch auf Band aufgezeichnet.«

      »Blödsinn«, brauste der jüngere »Packer«

Скачать книгу